Fluidmanagement | Für jedes Förderproblem die richtige Lösung: In diesem Dienstleistungsangebot sieht Jürgen Lutz die Zukunft der Lutz-Pumpen GmbH. Wie weit der Wertheimer Fasspumpenhersteller auf diesem Weg schon ist, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter im Interview. §
Autor: Olaf Stauß
Herr Lutz, mit dem Begriff „Pumpen“ im Firmennamen sind sie weithin als „Fasspumpen-Hersteller“ bekannt. Wird das Ihrem Leistungsangebot noch gerecht?
Wenn wir darauf reduziert werden, stimmt das so nicht mehr. Wir haben zusätzliche Produkte in unserem Produktportfolio, die sich um die Fass- und Containerpumpen herum gruppieren und diese sinnvoll ergänzen. Wir sehen uns für unsere Kunden als Systemlieferant, der nicht nur singuläre Produkte liefert. Wir verstehen uns als kompetenter und zuverlässiger Partner bei der Lösung ihrer Förderaufgaben.
Bedeutet dies auch, dass Sie Projekte mit ganz neuartigen Problemstellungen starten?
Durchaus. Wie gesagt, haben wir unser Produktportfolio sinnvoll ergänzt und ausgeweitet. Dies hat zur Folge, dass die Kunden mittlerweile ganz andere Förderaufgaben an uns herantragen. Zusammen mit unserem Schwesterunternehmen, der Lutz-Jesco GmbH, verfügt die Lutz-Gruppe über ein sehr breites und hochwertiges Produktprogramm, das nahezu alle Anforderungen des Fluidmanagements abdecken kann.
Können Sie ein Beispiel dafür nennen?
Noch vor zehn Jahren waren wir bei unseren Lösungen auf das Um- und Abfüllen sowie Messen von Flüssigkeiten mit unseren Transferpumpen limitiert. Im Rahmen unseres entstandenen Firmenverbundes hat sich das inzwischen deutlich gewandelt. So sind wir heute in der Lage, unseren Anwendern neben den Transferpumpen additionell Prozesspumpen und Produkte rund um das Thema Messen, Regeln, Steuern oder Dosieren anzubieten.
Sie liefern also auch Systeme, in denen eine Fass- oder Containerpumpe nicht einmal vorkommt?
Natürlich.
Eine typische Anwendung aus der Industrie?
Nehmen Sie beispielsweise eine industrielle Anlage. Dort gibt es eine Fülle von Pumpenanwendungen, die über das reine Umfüllen hinaus gehen, wie zum Beispiel das Zudosieren, Aufbereiten oder Filtrieren. Solche Unternehmen wollen idealerweise nur einen Ansprechpartner für ihre Förderaufgaben haben. Ob Chlorgasdosierung, Desinfektion, Mess- und Regeltechnik – auch auf diesen Gebieten sind wir ein kompetenter Partner. Und dieses breite Angebotsportfolio wollen wir noch weiter ausbauen.
Sie bauen Ihr Angebot immer weiter aus – worauf läuft das hinaus?
Wir sind auf dem Weg zum Komplettlieferant und zum führenden Anbieter für alle Fragen des Flüssigkeitsmanagements. Voraussetzungen dazu sind qualitativ hochwertige Produkte und eine höchstmögliche Kundenzufriedenheit. Um beides zu garantieren, setzen wir auf Dienstleistungen wie Service, Beratung und das bei uns vorhandene Know-how.
Wie hoch ist denn noch der Anteil der Fass- und Containerpumpen an Ihrem Gesamt-Gruppenumsatz?
Derzeit macht unser gesamtes Fasspumpenprogramm noch an die 55 Prozent des Gesamt-Gruppenumsatzes aus.
Das heißt aber, dass die Aktivitäten der Gruppe weit über die Fasspumpen hinausgehen?
So ist es. Den Weg hin zum Komplettanbieter beschreiten wir weiter, um die Kunden bei ihren Problemstellungen noch besser partnerschaftlich unterstützen zu können. Und nicht zuletzt nutzen wir die Stärke eines inhabergeführten Familienunternehmens, also Flexibilität und kurze Entscheidungswege. Denn der Schnelle frisst den Langsamen, so einfach ist es.
Wie präsentieren Sie sich auf der Achema?
Es wird definitiv rüberkommen, dass wir im Rahmen unseres Firmenverbundes zum Kompetenzzentrum geworden sind, wenn es um den Umgang mit Flüssigkeiten geht. Dass wir uns nicht als Lieferant eines technischen Gerätes sehen, sondern als Partner, der Lösungen für Förderaufgaben offeriert. •
Meilensteine
Dass Lutz-Pumpen mehr als „nur“ Pumpenhersteller ist, hat das Unternehmen durch Innovationen öfters bewiesen. Meilensteine: Nach der Firmengründung 1954 durch Karl Lutz ist 1963 der erste explosionsgeschützte Fasspumpenmotor bei der PTB in Braunschweig zugelassen worden. 1972 kam das weltweit erste dichtungslose Pumpwerk. 1987 brachten die Wertheimer ein Pumpwerk für die Fass-Restentleerung auf den Markt, das „höchstens noch ein Schnapsgläschen Flüssigkeit im Fass belässt“, so Jürgen Lutz. Und die jüngste Innovation, der modulare Durchflusszähler mit Kommunikationsmodul, ist ebenfalls ein Highlight in der Branche.
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