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Carbon Composites e.V. forciert CFK-Technologie

Vision: Spitzencluster soll CFK-Prozesskosten um 90 % senken
Carbon Composites e.V. forciert CFK-Technologie

Nachdem der Carbon Composites e. V. (CCeV) in Augsburg den Zuschlag zum Spitzencluster für seine Initiative MAI Carbon erhalten hat, nimmt die Arbeit schnell Fahrt auf: Gründung einer Regionalabteilung in Dresden, Zielfokussierung, neue Arbeitsgruppe „Multi-Material-Design“, Präsenz auf der Hannover Messe …

Im Januar hat die Initiative MAI Carbon des Carbon Composites e. V. den Zuschlag zum Spitzencluster erhalten. Die 74 daran beteiligten Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen aus der Region München-Augsburg-Ingolstadt haben damit in Aussicht, vom Bund über fünf Jahre mit bis zu 40 Mio. Euro gefördert zu werden.

Gründungspartner von MAI Carbon sind Audi, BMW, Premium Aerotec, Eurocopter, Voith und die SGL Group, sowie die IHK Schwaben, der Lehrstuhl für Carbon Composites (LCC) der TU München und der CCeV selbst. Alle beteiligten Partner agieren auf dem Technologiefeld Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe, und hier insbesondere auf Carbonfaser-verstärkten Kunststoffen (CFK). Der Schwerpunkt liegt auf den Anwenderbranchen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt sowie Maschinen- und Anlagenbau.
Ein Hauptanliegen von MAI Carbon ist es, den Werkstoff Carbon für die Serienreife fit zu machen. Auf dem VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ konkretisierte Heinrich Timm (Audi), Gründungsvorstand des CCeV, das Ziel des Spitzenclusters so: „Wir wollen die Prozesskosten für CFK innerhalb von fünf Jahren um 90 Prozent senken.“ Die anvisierten Forschungsergebnisse sollen den vertretenen Partnern zu einer Weltmarkt-Spitzenposition in der Schlüsseltechnologie CFK verhelfen.
Seither nehmen die Arbeiten von MAI Carbon schnell Fahrt auf. Bekannt ist nun auch, wer die Leitung des Spitzenclusters übernommen hat: Mit Gewinn des Wettbewerbs hat Rainer Kehrle seine Arbeit in der Augsburger Innenstadt neben der Geschäftsstelle des Augsburg Innovationsparks aufgenommen. „In diesen Räumen wird an der Zukunft gearbeitet – lokal, regional und überregional“, sagt Kehrle.
Der Diplom-Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik war im Stuttgarter Institut für Flugzeugbau (IFB) als stellvertretender Institutsleiter tätig. In dieser Funktion hatte er zuletzt für den inzwischen in München engagierten Professor Klaus Drechsler die Verantwortung für das Institut übernommen. 2003 baute Kehrle den Bereich „Textiltechnik zur Herstellung von Faserverbundvorformlingen“ am IFB auf. Als Geschäftsführer eigener Unternehmen kennt sich der Ingenieur auch gut mit der betriebswirtschaftlichen Seite der Clusterarbeit aus.
Im Februar gab der CCeV die Gründung seiner ersten Regionalabteilung in Dresden bekannt: 15 Firmen und wissenschaftliche Institutionen hoben den „CC Ost“ aus der Taufe mit Sitz im renommierten Dresdener Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) von Prof. Werner A. Hufenbach. Die Gründungsmitglieder sehen im CC Ost ein Kompetenzcluster insbesondere für KMU. Doch auch OEM wie BMW Leipzig und Porsche Leipzig erhoffen sich eine Erweiterung produktionstechnischen Know-hows bei Faserverbunden. Nach den Worten von CCeV-Gründungsvorstand Dr. Hubert Jäger (SGL Carbon) in Dresden soll die Standardisierung forciert und die Hochleistungs-Faserverbundtechnologie als eine deutsche Spitzentechnologie verankert werden. Im April veranstaltete der CC Ost seinen ersten Thementag „Innovative Mischbauweisen“, zu dem 100 hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft ins ILK kamen. Dabei beschlossen sie die Gründung einer CCeV-Arbeitsgruppe zum Thema „Multi-Material-Design“, die auch die Unterstützung von ThyssenKrupp geniest. Zum Leiter wurde Dr. Thomas Heber gewählt, Geschäftsführer des CC Ost.
Seinen ersten öffentlichen Auftritt in diesem Jahr hatte der Carbon Composites e.V. auf der Hannover Messe im April. Der CC Ost präsentierte sich gemeinsam mit dem ILK, das die Hannover Messe traditionell für den Technologietransfer nutzt. „Wir haben uns über ein großes Interesse aus Industrie und Wissenschaft gefreut“, sagt Dr. Heber. Zu den Exponaten des CC Ost gehörten eine neuartige Fahrzeugseitentür aus thermoplastbasierten Faserverbundstrukturen, eine außergewöhnlich belastbare CFK-Antriebswelle und eine neuartige Wassertank-Generation für die Luftfahrt. os
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