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Chancen fürs Neugeschäft

Energieeffizienz: Industrie mit erheblichem Sparpotenzial
Chancen fürs Neugeschäft

Energieeffiziente Anlagen senken nicht nur die Produktionskosten. Unternehmen verschafft das Thema auch Konkurrenzvorteile auf den Weltmärkten. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) macht ein riesiges Sparpotenzial aus.

Wenn es um den effizienten Einsatz von Energie in Produktion und Sekundärprozessen geht, hat Stefan Kohler als Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (Dena) stets Fakten parat. Wie die Arbeits- und die Materialproduktivität habe zwar auch die Energieproduktivität in den letzten Jahren massiv zugelegt. Da diese aber den erstgenannten Kennzahlen immer noch hinterherhinkt, sieht Kohler hier ein erhebliches Einsparpotenzial.

Um dieses zu heben, sollten sich die Unternehmen „an dem orientieren, was technisch und wirtschaftlich notwendig und vernünftig ist“, rät der Dena-Chef. Allein das wirtschaftliche Stromeffizienzpotenzial in der Industrie beträgt nach Berechnungen der in Berlin ansässigen Deutschen Energie-Agentur jährlich rund 25 TWh, das sind 25 Mrd. Kilowattstunden. Davon entfällt auf die mechanische Energie ein Einsparpotenzial von 11 TWh, bei der Beleuchtung sind es 6 TWh.
Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung die Energieproduktivität verdoppeln. Das setzt voraus, dass die Effizienz in den nächsten Jahren jährlich um 3 % gesteigert wird. Um dies umzusetzen, stehen drei wesentliche Instrumente parat: Ordnungspolitik (etwa gesetzliche Anforderungen zur Kennzeichnung des Energieverbrauchs), Förderung (etwa KfW-Sonderfonds Energieeffizienz in KMU) und Marktinstrumente (etwa Markttransparenz schaffen oder Informations- und Beratungsangebote). Kohler plädiert dafür, den Schwerpunkt auf die Marktinstrumenten zu setzen. Da die Ordnungspolitik ihre Grenzen habe, solle der Staat sich darauf konzentrieren, die Rahmenbedingungen zu setzen. Kohler sieht den Markt in der Lage, unterschiedliche Strategien anzuwenden, um Energieeffizienz zu erreichen.
Obgleich das Thema mit höheren Investitionskosten einhergeht, können Produktionsunternehmen mehrere Vorteile daraus ziehen: Zum einen lassen sich Kosten reduzieren, wenn der Betrieb von Systemen optimiert wird. Energieeffiziente Produktionsanlagen können die Produktionskosten absolut senken. Unbedingt sollte das Thema als Qualitätsmerkmal für energiebetriebene Produkte und Systeme etabliert werden, rät Kohler.
Zum anderen erwächst Unternehmen im Export ein Konkurrenzvorteil. Für den Dena-Chef ist klar, dass „die weltweiten Märkte das Thema Energieeffizienz aufsaugen werden“. Auch Russland oder China müssten Strategien verfolgen, um die Umwelt zu schützen. Nur Technik zu liefern, reiche jedoch nicht aus. Hinzu kommen müssten neue Dienstleistungen, die im Gesamtpaket anzubieten wären. Umso mehr sollten laut Kohler Qualitätsstandards für Energiedienstleistungen und energiebetriebene Systeme am Markt verfügbar gemacht werden. dk

Preis für Energiesparer

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hebt Vorreiter aufs Podest: Die Preisträger des internationalen Wettbewerbs „Energy Efficiency Award“ punkten in besonderem Maße bei der Energieeffizienz. Ganz oben stand im Vorjahr die Festo AG & Co. KG. Eine Erweiterung im Werk Rohrbach hat zur Folge, dass der Automatisierungsspezialist an diesem Standort Energiekosten in Höhe von 360 000 Euro jährlich einspart.
Seit 2006/2007 belohnt der Award Projekte, die die Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe steigern. Hierfür vergeben die Berliner Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 000 Euro. Die nächsten Preise werden am 22. April auf dem „World Energy Dialogue“ der Hannover Messe 2009 verliehen.
 
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