Kunststoffmaschinen | Mit 540 Mio. Euro vermeldete Spritzgießmaschinenhersteller Arburg erneut einen Umsatzrekord – auf diesen Technologietagen 2015 jedoch so abgeklärt wie noch nie. §
Autor: Olaf Stauß
„Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung so weiter geht“, sagte Vertriebs-Geschäftsführer Helmut Heinson auf den Technologietagen 2015 im März. „Wir sehen keinerlei Hinweise, dass sich etwas verändert.“ Im Blick auf 2014 konnte die Geschäftsleitung einen Rekord-Umsatz von weltweit 540 Mio. Euro berichten sowie ein Plus von 15 % bei den Auftragseingängen gegenüber dem Vorjahr (auf Basis des Euros).
15,8 Mio. Euro hat Arburg investiert, 20 % mehr als im Vorjahr, so die Firmenangaben. Auch die Mitarbeiterzahl ist gestiegen, um 6,4 % auf weltweit 2400. Durch die Zuwächse sei die Struktur des Produktmixes aber nahezu unverändert geblieben, heißt es in Loßburg. Dennoch auffällig: 92 % der Auftragseingänge wurden über eigene Organisationen erzielt. Das Geschäft mit Turnkey-Anlagen hat um 34 % zugelegt und verzeichnet damit die höchste Zuwachsrate in der Statistik der Auftragseingänge.
Große Zuwächse bei Turnkey-Anlagen
„Für solche Anlagen arbeiten wir weltweit mit Hochdruck“, bestätigte Heinson diesen Trend, der auch in Ländern wie China und Indonesien zu beobachten sei. Über die Hintergründe konnten sich die Arburg-Kunden bei einem Vortrag der Hehnke GmbH & Co. KG informieren. Der 100 Mitarbeiter starke Zulieferer produziert beispielsweise Sensorgehäuse für automobile Gaspedale auf Turnkey-Anlagen.
Solche Fertigungen können auch Anteile von Stanzen, Biegen, Vereinzeln, Inline-Prüfung, Kennzeichnung und noch weitere Prozessschritte neben dem Spritzen aufweisen – möglichst integriert und automatisiert. „Die komplexen Anforderungen unserer Kunden erfordern eine ganzheitliche Betrachtung“, begründet Tommy Hehnke die Zusammenarbeit mit Arburg als Systempartner, zu dem noch weitere Technologiepartner hinzu kommen.
Großen Raum in den Berichten der Arburg-Geschäftsleitung und auf den Technologietagen nahm der additiv fertigende „Freeformer“ ein. Die Auslieferung der ersten Geräte ist erfolgt, für den internationalen Vertrieb fällt jetzt der Startschuss. Der Spritzgießmaschinenbauer hat dazu weltweit sechs Manager „Additive Fertigung“ installiert, die fundierte Kenntnisse in der generativen Fertigung haben und lokal über ein Freeformer-Labor verfügen. Gewachsen sind außerdem die Zahl der Entwickler und das Beraterteam für die Freeformer-Kunden.
Arburg verspricht sich wohl hohe Umsätze mit dem Freeformer. Das Interesse sei groß. „Es gibt im Markt eine große Gruppe von potenziellen Anwendern, die wir bisher gar nicht kannten“, nennt Heinson als Grund. „Das sind die Prototyper.“ •
Der additiv fertigende „Freeformer“ ist auch auf der Hannover Messe zu sehen: Als Exklusivpartner der „Additive Manufacturing Plaza“ (Halle 7, Stand A48) zeigt Arburg die Vernetzung bis zur Stückzahl 1 mit digitalen Technologien.
Teilen: