Mittelstand | 100 Mio. Euro hat die Hawe Hydraulik SE in ihr neues Werk in Kaufbeuren investiert – konzipiert als hochwertige Fabrik für hochwertige Produkte. Die derzeit 360 Mitarbeiter und 45 Auszubildende sind in schlanke Produktionsprozesse eingebunden.
Am Horizont türmt sich die Silhouette der Ammergauer und Tannheimer Alpenwelt, im Vordergrund fügt sich der campusartig aufgelockerte neue Fabrikkomplex der Hawe Hydraulik SE harmonisch in die grünen Matten westlich von Kaufbeuren. Rund 100 km von der Firmenzentrale in München entfernt hat der Hydraulikspezialist sein bisher größtes Investitionsprojekt verwirklicht.
Hawe-Chef Karl Haeusgen lockte aber weniger der Reiz des bayerischen Allgäus. Wer bei einem Jahresumsatz von 280 Mio. Euro (2013) 100 Mio. Euro in Grundstück und Gebäude investiert, weil die bestehenden Werke aus allen Nähten platzen, hat einen klaren Plan – basierend auf einer detaillierten Standortanalyse. Unter den fünf Favoriten bot Kaufbeuren die meisten Vorteile. Für die Stadt im Ostallgäu sprachen Kriterien wie etwa die Nähe zu den anderen sieben Hawe-Produktionsstandorten und den Zulieferern, das Arbeitskräftepotenzial und das Grundstück samt Verkehrsanbindung, aber auch die Berufsschule vor Ort.
Folglich wurden „viele neue Mitarbeiter aus der Region eingestellt“, benennt der Hawe-Chef den Standortvorteil. Im Lauf von fünf Jahren wurden sie in bestehenden Werken gezielt für den späteren Einsatz im Kaufbeurener Werk vorbereitet. Aktuell sind dort 360 Personen beschäftigt, 45 junge Menschen werden ausgebildet. Bis zu 700 Beschäftigte könnten in den vier Hallen des größten Hawe-Werkes einmal tätig sein. 50 000 m² misst die Bruttogeschossfläche, 30 000 m² stehen für die Produktion zur Verfügung. Vorstand Haeusgen sieht deshalb „umsatzmäßig noch viel Luft nach oben“. Gefertigt und montiert wird hier das umsatzstärkste Produkt: das Proportional-Wegeschieberventil PSL, das bisher an mehreren Standorten produziert wurde.
„Alles, was Hawe auszeichnet, findet sich hier in komprimierter Form wieder“, betont Karl Haeusgen: In allen Bereichen modernste Anlagen, Produktionssysteme, ergonomische Arbeitsplätze für jedes Alter. „Lean Lifter“ erleichtern das Heben schwerer Teile auf die Arbeitshöhe. Zugleich sei Kaufbeuren ein Leitwerk. Hier Bewährtes werde auf andere Standorte übertragen. (dk) •
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