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Gelötet – aber so gut wie geschweißt

Aluminium-Lot
Gelötet – aber so gut wie geschweißt

Gelötet – aber so gut wie geschweißt
Die Probe aufs Exempel: Der 19,2 kg schwere Motorblock hängt an dem Alu-Blech, an das er mit AL85PLUS gelötet wurde Bild: RSI-Hinderer
Eine Lötverbindung, die sich für fast alle Alu-Werkstoffe eignet und einer Schweißverbindung in nichts nachsteht? Klingt geheimnisvoll. Doch der Anbieter weiß die Funktionsweise des Produkts physikalisch zu erklären.

Mit dem Aluminium-Lötdraht AL85PLUS lassen sich nahezu alle Aluminum-Legierungen verbinden – ebenso wie Gussaluminium und sogar Alu mit verzinktem Eisenblech. Es bedarf dafür keines Flussmittels, das Material ist frei von Giftstoffen wie Blei und Cadmium. Und die Verbindung hält mindestens so gut wie eine Schweißnaht: Bei TÜV-Prüfungen seien Festigkeiten bis zum 2,6-fachen der Grundmaterial-Festigkeit des gelöteten Aluminiums (rund 85 N/mm²) gemessen worden, berichtet der Anbieter. Das Geheimnis dieser Verbindung erklärt er mit den außergewöhnlichen physikalischen Vorgängen, die AL85PLUS auslöst, wenn das Lot richtig verarbeitet wird: Bei circa 380 °C bis 420 °C Arbeitstemperatur bricht man die Oxidschichten thermisch-mechanisch auf. Nun dringt das Alu-Lot im µm-Bereich über die sich temporär bildenden Kapillaren in die Fügezone ein und stellt dabei eine Art Schweißverbindung her, ohne das Gefüge zu verändern – daher die hohen Festigkeitswerte.

Da sich die Verbindung von klassischen Verlötungen und Schweißungen unterscheidet, weichen auch ihre Eigenschaften ab: Das Lotmaterial kann Risse und Löcher verschließen und hinterher gebohrt, gefräst, gedreht oder mit Gewinden versehen werden. Durch Erwärmen auf etwa 380 °C lassen sich die gefügten Teile auch wieder trennen (Festigkeit bei Wärmezufuhr bis 260 °C gegeben). AL85PLUS eignet sich besonders für den Modell- und Prototypenbau und hat sich laut Anbieter bei Motorrad- und Autobastlern bestens bewährt, zum Beispiel bei Reparaturarbeiten. Zum Verarbeiten seien keine Spezialausbildung und kein Spezialgerät notwendig. Das Produkt sei bei Firmen wie BMW, Mann+Hummel oder Hilti gelistet und teils in die Lehrlingsausbildung integriert. Und auch auf der Kostenseite biete es Vorteile: Zum Erwärmen können Wärmequellen wie Heißluft, Propan- oder Butanbrenner, Induktionswärme, Heizplatten oder auch Laser verwendet werden. Anschaffungskosten wie für das Schutzgasschweißen seien nicht nötig. Und 1 m Draht ergebe bis zu 10 m Schweißnaht. os
RSI-Hinderer, Kaisersbach, www.rsi-hinderer.com, Tel. (07184) 2939-175
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