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Guter Rat ist nicht teuer

Ingenieurwerkstoffe: Beratungskonzept weiter ausgebaut
Guter Rat ist nicht teuer

Das Innovationszentrum Ingenieurwerkstoffe in Halle 5, Stand B16, hat sich von der „Messe in der Messe“ zum Info-Center gewandelt: Dazu gehören 25 kreative Aussteller, Leichtbau-Präsentationen, ein Werkstoff-Forum und die Beratung durch Professoren aus der ganzen Republik.

Ein Hingucker wird neben der eckigen Erdbeere der KTM-Sportcar X-Bow sein. Als erstes straßenzugelassenes Serienfahrzeug besitzt es ein vollständig aus Carbonfaser-verstärktem Kunststoff (CFK) gefertigtes Monocoque. Bisher war diese Bauweise Rennfahrzeugen oder in Mini-Stückzahlen hergestellten Sportwagen vorbehalten – für viele ein Zeichen, dass der Leichtbau jetzt voranschreitet und Leichtbau-Materialien zunehmend breiter eingesetzt werden.

Der X-Bow bietet noch eine Fülle weiterer konstruktiver Besonderheiten. Bezeichnend ist aber, dass es die Metawell GmbH aus Neuburg an der Donau war, die seine Präsentation in Hannover initiiert hat, ein langjähriger Aussteller im Erdbeerzentrum. Metawell stellt Alu-Leichtbauplatten her, die im Aufbau einer Wellpappe ähneln. Im X-Bow hat der bayrische Mittelständler gleich zwei Bauteil-Gruppen vertreten: das Main- Underfloor aus Alu und den Rear Diffusor.
Solche Technologie-orientierte KMU wie Metawell sind Wahrzeichen des Gemeinschaftsstandes. Ulrike Rom, die Projektleiterin, kümmert sich darum, diesen Unternehmen den Rücken frei zu halten von Organisatorischem und damit den Messeauftritt zu erleichtern. So findet sich alljährlich eine Auswahl oft kleinerer Firmen mit großem Know-how auf dem Stand wieder, die anderswo kaum anzutreffen ist – die erste, wichtige Säule des Standkonzepts. Ulrike Rom: „Die Besucher sollen sich im Unternehmensfeld orientieren können. Und wir wollen, dass sie die Trends erfahren und sich zu werkstofftechnischen Fragen gezielt beraten lassen können.“
Die zweite Säule ist daher die kostenlose Werkstoffberatung, für die Werkstoff-Professoren zur Verfügung stehen, die im WAW e.V. organisiert sind. Erstmals ist ihr Experteneinsatz mit dem Programm des Werkstoff-Forums synchronisiert, so dass sich die Besucher am jeweilien Tag zu ihrem Thema intensiv informieren können.*
Die dritte Säule des Konzepts ist die Darstellung der Trends. So stellt der CFK Valley Stade e.V. zum zweiten Mal Leichtbaulösungen mit Verbundwerkstoffen vor. Mitaussteller ist die Thomas GmbH Technik + Co. KG aus Bremervörde, die zu den fünf für den Hermes-Award nominierten Unternehmen gehört, wie die Deutsche Messe AG bereits bekannt gab. Die Jury wählte die fünf Kandidaten für den mit 100 000 Euro dotierten Preis aus 70 Bewerbungen aus – der Sieger wird in Hannover bekannt gegeben.
Die Innovation von Thomas ist die Radius-Pultrusion. Dieses neue Verfahren ermöglicht erstmals die Herstellung von gebogenen Endlosfaser- und gewebeverstärkten Profilen. Es beruht auf einer Abwandlung der herkömmlichen Pultrusion (von geraden Profilen) und könnte die Basis dafür legen, dass Metallprofile durch leichte Faserverbunde substitutiert werden können.
Ebenfalls einem Trend widmet sich das Cluster Ecempe der TU Dresden – European Centre for Emerging Materials und Processes. Es verfolgt neue Ansätze, um multifunktionale Mehrkomponenten-Werkstoffe zu entwickeln und wird vom Land Sachsen mit 35 Mio. Euro gefördert. Mit Postern und Exponaten, beispielsweise einer aufgeschnittenen VW-Sitzbank, will das Ecempe diese Ansätze vorstellen.
Auch die Aussteller bedienen die Trends: Kunststoffteile sind Leichtbauelemente, sobald sie Metall substitutieren. Dazu präsentiert die Girlich GmbH, Neuwied, den Konstruktionswerkstoff PETP GLS für Gleitanwendungen und Präzisionsteile wie Buchsen, Ventile oder Zahnräder. Er soll niedrige Gleitreibwerte gegen Stahl mit guter Verschleiß- und Formbeständigkeit in Wärme und Feuchte verbinden.
Die Adelhelm LubriCoat GmbH, Eningen, stellt mehrere Schichtsysteme vor, darunter „Teflon“, geeignet für Metalle, Glas, Kunststoff und manche Gummiarten. Das Oberflächenprodukt wird zu einer robusten, inerten Beschichtung eingebrannt.
Neu auf dem Stand sind noch zwei weitere Unternehmen: Die Plasma-Electronic GmbH, Neuenburg, stellt NiederdruckPlasma-Beschichtungsanlagen her und bietet weltweit Lohnbeschichtung an.
Die Comptek Kunststoffverarbeitung GmbH, Diez, ist ein Spezialist für maßgeschneiderte Compounds, Farbkonzentrate und Blends. Er verarbeitet thermoplastische Fluorpolymere wie PVDF, ETFE, E-CTFE, FEP, MFA, PFA und Hochleistungskunststoffe wie PEEK, LCP, PES, PEI, PPS, PPSU und PSU.
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