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Instandhaltung als Wettbewerbsfaktor

Vom 3. bis 6. Juni dreht sich auf der Maintain alles um Industrieservice
Instandhaltung als Wettbewerbsfaktor

Messe Maintain | Technologien für die industrielle Instandhaltung stehen auf der Fachveranstaltung im Fokus. Zu den Schwerpunktthemen zählen ganzheitliche Planung und Energieeffizienz.

Markus Strehlitz Journalist in Mannheim

Die Instandhaltung ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für die Unternehmen, da sie die Verfügbarkeit der Anlagen sicherstellt. Die Nachfrage nach Technologien rund um das Thema Industrieservice ist daher ungebrochen groß.
Das zeigt auch das Interesse an der Fachmesse Maintain. Vom 3. bis 6. Juni präsentieren auf dem Münchner Messegelände mehr als 200 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen, die sie für die Inspektion, Wartung und Instandsetzung von Industriemaschinen und -anlagen anbieten. Karin Hilf, Projektleiterin der Maintain, berichtet von einer „enormen Nachfrage“, die Ausstellungsfläche und das Fachforum seien ausgebucht.
Viele Unternehmen haben Bedarf, sich über Instandhaltung noch genauer zu informieren. Denn laut einer Studie des Beratungshauses T.A. Cook gibt es in diesem Bereich noch ein großes Potenzial zur Effizienzsteigerung – um bis zu 25 Prozent. Das entspreche zwei Stunden der verfügbaren Arbeitszeit.
„Die wesentlichen Gründe sind Fehler bei Planung und Organisation“, sagt Timo Rahmann, Leiter Research bei T.A. Cook. „Unternehmen, die hier nicht aktiv werden, versäumen es, die Instandhaltung zu einem echten Wettbewerbsfaktor zu machen.“ Neben einer optimierten Planung und aktivem Management empfiehlt er den Firmen eine intensive Zusammenarbeit zwischen Produktion und Instandhaltung.
Interdisziplinäres Denken reduziert Rüst- und Stillstandszeiten
Ganzheitliches Denken sieht auch Christian Fabry als Schlüssel des Erfolgs. Instandhaltung dürfe nicht losgelöst von der Unternehmensstrategie betrachtet werden. Fabry ist Leiter des Bereichs Dienstleistungsmanagement am FIR – einer Forschungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung.
Auf der Maintain wird das FIR (Halle B6, Stand 103) ein Managementmodell für Instandhalter vorstellen. „In dem sogenannten Schalenmodell sehen wir die Instandhaltungs- im Zusammenhang mit der Unternehmensstrategie“, erklärt Fabry. „Dabei betrachten wir unterschiedliche Disziplinen, wie die Instandhaltungsorganisation, die Planung und Steuerung, Prozesse und IT, das Ersatzteilmanagement und den Technologieeinsatz im Zusammenspiel.“ Eine solche interdisziplinäre Herangehensweise trage dazu bei, Störungen in der Produktion zu vermeiden, Rüst- und Stillstandszeiten zu minimieren und das gesamte Betriebsergebnis zu verbessern.
Effizienzprogramm deckt Potenzial für Verbesserungen auf
Beratung in Sachen industrieller Instandhaltung hat sich auch der Tribologieexperte Klüber Lubrication (Halle B6, Stand 517) auf die Fahnen geschrieben. Der Anbieter unterstützt Unternehmen, wenn es etwa darum geht, tribologische Systeme energiesparend einzusetzen.
Die Energieeffizienzberatung ist Teil des Klüber-Efficiency-Support-Programms, das die hauseigenen Spezialschmierstoffe mit Dienstleistungen kombiniert. Dazu zählen Betriebsschmierplanerstellung, Laboranalysen, Inspektionen, Vor-Ort-Messungen, Reparaturen und Anpassungen. Laut Anbieter ist das Ziel des Programms, vorhandenes Optimierungspotenzial zu erkennen und systematisch umzusetzen.
Die effiziente Nutzung von Energie ist eines der großen Themen für die Anwender. Daher gibt es noch weitere Austeller, die dieses Thema mit ihren Produkten auf der Maintain in den Fokus nehmen. Um etwa den Energieverbrauch von Elektromotoren zu optimieren, hat Chambers (Halle B6, Stand 120) den auf Phasenschnitt basierenden Powerboss im Programm. Die Steuerung führt dem Motor gerade genug Strom zu, um jede Hundertstelsekunde die jeweilige Aufgabe zu bewältigen.
Laut Chambers lassen sich die größten Einsparungen bei zyklischen Arbeiten und bei Lüftungsanlagen erreichen. Je nach Anwendung könnten sich die Stromkosten dabei um bis zu 30 Prozent und die Wartungskosten um bis zu 80 Prozent reduzieren.
Um Energieeffizienz geht es auch bei der Beleuchtung. Neben den intelligenten T5-Leuchten hat Chambers nun auch Leuchten im Portfolio, die mit von Philips entwickelten LEDs arbeiten. Beide Produktlinien sind mit Lichtsensoren und Präsenzmeldern ausgestattet. Sie sind in der Lage sich selbst zu regeln, was eine effizientere Beleuchtung ermöglicht.
Daneben zeigt Chambers an seinem Stand den Ultraschallspion, mit dem sich Luft- und Glasleckagen, undichte Ventile und mechanische Schäden aufspüren lassen. Die verschiedenen Defekte verursachen unterschiedliche Töne. Somit weiß der Anwender sofort, um welches Problem es sich handelt. Eine undichte Stelle kann laut Anbieter dabei bis zu 30 Meter entfernt sein.
Grundlage für eine erfolgreiche Instandhaltung ist das Wissen um den Zustand der eingesetzten Technologien. Weiss Spindeltechnologie (Halle B6, Stand 423) hat daher gemeinsam mit der Konzernmutter Siemens das Spindel-Sensor-Modul SMI 24 entwickelt.
In Kombination mit der Sinumerik 840D sl können damit ohne zusätzliche Sensoren verschiedene statistische Auswertungen angezeigt werden. Dazu zählen die Laufzeit der Spindel, die Anzahl der durchgeführten Werkzeugspannungen, die Drehzahl- und Drehmomentprofile sowie Temperaturverläufe.
Neben den gegenwärtigen Aufgaben der Instandhaltung nimmt die Maintain aber auch Zukunftstrends ins Visier. Dazu zählt besonders die Vision Industrie 4.0. In der Fabrik der Zukunft sollen Maschinen und Bauteile miteinander kommunizieren und sich weitgehend selbst steuern. In diesem Rahmen lassen sich auch neue Serviceleistungen wie etwa vorausschauende Wartungskonzepte umsetzen.
Unter dem Schlagwort Industrieservice 4.0 bündelt die Fraunhofer Gesellschaft (Halle B6, Stand 501) an einem Stand die Kompetenzen mehrerer Institute. Dazu zählen neben dem Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), das Institut für Materialfluss und Logistik (IML), das Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), das Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) sowie das Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF). Gezeigt wird, welche Schritte für Unternehmen notwendig sind, damit ihre Dienstleistungsgeschäfte die Anforderungen der Industrie 4.0 erfüllen. •
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