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Intelligente Fertigungssysteme sichern Zukunft des Standorts

Produktionstechnik: Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium bündelt Expertenwissen
Intelligente Fertigungssysteme sichern Zukunft des Standorts

Adaptive Prozessketten, intelligente Steuerungstechnik, kognitive Fertigungssysteme – das sind Ansätze, die beim Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium diskutiert werden. Sie sollen die Zukunft des Fertigungsstandorts Deutschland sichern.

„Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ lautet das Leitthema des Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquiums (AWK), das am 26. und 27. Mai im Eurogress Aachen stattfindet. Das Kolloquium soll Trends in der Fertigung und Lösungsvorschläge für aktuelle Fragestellungen aufzeigen. Ein Ziel der integrativen Produktionstechnik sei es, ökonomische, ökologische und systemische Aspekte in Einklang zu bringen und sich so Vorteile im internationalen Wettbewerb zu verschaffen sowie komplexe Prozesse sicher am Optimum zu führen. Das sagte Prof. Robert Schmitt anlässlich der AWK-Vorpressekonferenz. Der Wissenschaftler gehört den Direktorien des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen und des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT) in Aachen an und ist derzeit Sprecher der beiden Institute, die die Traditionsveranstaltung ausrichten.

Eine wesentliche Herausforderung für Produktionstechniker sehen Schmitt und dessen Direktoriums-Kollegen Prof. Christian Brecher, Prof. Fritz Klocke und Prof. Günther Schuh darin, immer schneller und flexibler auf kurzfristige Auslastungsschwankungen reagieren zu müssen. Außerdem müssen Fertiger berücksichtigen, dass viele wichtige Ressourcen immer knapper werden und komplexe Prozesse trotz einem Mangel an hochqualifizierten Fachkräften sicher beherrscht werden müssen.
Experten aus Forschung und Industrie werden deshalb darüber diskutieren,
  • wie selbstständig agierende Produktionssysteme – vor dem Hintergrund sich verkürzender Zyklen zwischen Krisen und Boom-Phasen – die Flexibilität von Unternehmen erhöhen können,
  • wie sich der effiziente Umgang mit Ressourcen – angesichts deren Verknappung – wirtschaftlich darstellen lässt,
  • welche technologischen Herausforderungen die Produkte von morgen an produzierende Unternehmen stellen und
  • wie die Wandlungsfähigkeit in der Produktion die Massenfertigung in Hochlohnländer zurück bringen kann.
In zwei parallel laufenden Sessions sollen vier Vortragsreihen Trends und Lösungsvorschläge aufzeigen. Die ersten beiden Vortragsblöcke sind überschrieben mit „Selbstoptimierende Produktion“ und „Grüne Produktion“. Sie finden am 26. Mai nachmittags statt. Session 1 beleuchtet die Steuerung und Regelung flexibler Fertigungsprozesse sowie die Potenziale kognitiver Systeme in der Produktion. Die Referenten von Session 2 informieren über Ressourceneffizienz im Werkzeugmaschinenbau und in der Produktion sowie über die Möglichkeiten, aus einer gesunden Ökobilanz einen Vorteil im internationalen Wettbewerb zu ziehen. In Session 3 „Integrative Produktion“ am Vormittag des 27. Mai referieren Experten aus Wissenschaft und Industrie unter anderem über emotionale Produktgestaltung, integratives Gestalten von Technologie, Produkt und Fertigung sowie hybride Produktionstechniken. Session 4 beschäftigt sich unter dem Titel „Skalierbare Produktion“ mit der Synchronisierung im industriellen Werkzeugbau und der Wandlungsfähigkeit von Produktion und Montage.
Die Klammer um die vier zentralen Vortragsreihen bilden zwei Blöcke mit Plenarvorträgen, die unter den Titeln „Innovationstreiber Integrative Produktionstechnik“ (26. Mai vormittags) und „Unternehmerisches Handeln“ (27. Mai nachmittags) zusammengefasst sind. Die Referenten sprechen darüber, wie sich nachhaltig Werte schaffen lassen, welche Chancen die weltwirtschaftliche Entwicklung bietet und weshalb ressourceneffiziente Produktion ein Innovationstreiber ist, sowie über Corporate Social Responsibility als Grundlage nachhaltiger Unternehmensführung und über Veränderungen in der Automobilbranche infolge der Elektromobilität.
Prof. Fritz Klocke, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie der Fertigungsverfahren am WZL, mahnt: „Deutschland braucht Wertschöpfung, deshalb: Vergesst die Produktion nicht!“ Er sieht unter anderem selbstadaptierende Fertigungsprozesse als eine Voraussetzung für eine effiziente und störungstolerante Produktion. Er fordert mehr Enthusiasmus und Power, wenn es darum geht, Prozessmodelle in die Fertigung einzubringen; Wissen und Intelligenz sollen vermehrt Bestandteil von Maschinen und Prozessen sein, intelligente Systeme komplexe Prozessketten leichter beherrschbar machen. Das sei nicht nur wichtig, weil immer komplexere Prozesse den heute schon spürbaren Mangel an hochqualifizierten Fachkräften noch verschärfe, sondern auch, weil Menschen, die nicht das Privileg einer hohen beruflichen Qualifikation hätten, ebenfalls eine Arbeit bräuchten. Die Aachener Wissenschaftler arbeiten deshalb an intuitiven Systemen, mit deren Hilfe es einfacher und sicherer werden soll, automatisierte Prozesse zu überwachen, zu führen und gegebenenfalls anzupassen.
Um das zu erreichen, gibt Prof. Christian Brecher, Inhaber des WZL-Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen, zu bedenken, sei eine hohe Systemintelligenz erforderlich. „Dazu brauchen wir detaillierte Modelle. Viele Abläufe können nicht mehr fest programmiert werden, sondern müssen sich selbst optimieren. hw
Mehr zum AWK in unserer Ausgabe 11, die am 2. Mai erscheint, und unter: www.awk-aachen.de
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