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Inventor bringt die Wünsche auf einen Nenner

CAD: Mittelbandhersteller Hoesch vereinheitlicht alle Konstruktions-Anwendungen
Inventor bringt die Wünsche auf einen Nenner

Die Hoesch Hohenlimburg GmbH produziert das “Hohenlimburger Mittelband“ im Warmwalzverfahren. Der Spezialist auch für kleine Losgrößen nutzte jedoch unterschiedliche CAD-Systeme. DWG-Kompatibilität wegen der Altdaten und moderne 3D-Konstruktion waren die Hauptkriterien an ein neues CAD.

Die Hoesch Hohenlimburg GmbH produziert warm gewalzten Bandstahl für viele Direktverarbeiter vornehmlich in der Zulieferindustrie. Die konstruktive Betreuung der Anlagentechnik gliederte sich in der Vergangenheit in die zwei Hauptbereiche Mittelbandstraße sowie Beize und Adjustage, die unterschiedliche CAD-Lösungen nutzten. Die Anlagentechnik Mittelbandstraße setzte auf fünf Arbeitsplätzen AutoCAD Mechanical ein, während der Bereich Beize und Adjustage mit vier HP -Systemen – ME 10 für 2D und dem One Space Designer für 3D – konstruierte. Einzelne CAD-Systeme gab es noch in weiteren Abteilungen. Im Rahmen einer Neuorganisation fasste das Unternehmen die Konstruktionsbereiche zusammen. Die gesamte Anlagentechnik wird seither zentral koordiniert. „Es entstand die Forderung nach einer einheitlichen CAD-Lösung. Die Gründe waren offensichtlich: Der interne Datenaustausch und die Zusammenarbeit im Unternehmen innerhalb von Projekten sollte ohne Hindernisse möglich sein. Außerdem erwarteten die Verantwortlichen durch eine einheitliche Qualifikation der Mitarbeiter weniger Aufwand für die Ausbildung“, erläutert Jan Bernhofen, CAD-Administrator des Bereichs Anlagentechnik Mittelbandstraße. „Der Bereich Mittelbandstraße bestand auf einer Lösung, die den Zeichnungsstandard DWG unterstützt. Der vorhandene große Altdatenbestand im DWG-Format musste verwendbar bleiben. Der Bereich Beize und Adjustage wollte dagegen keinesfalls auf die 3D-Konstruktion verzichten.“

Mit den beiden unverzichtbaren Vorbedingungen verkleinerte sich der Kreis der Anbieter und die Konstrukteure stießen schnell auf die Lösung Autodesk Inventor. Mit DWG TrueConnect speichert der Inventor-Anwender Zeichnungsansichten direkt in DWG-Dateien. Die Assoziativität der Ansichten mit dem 3D-Modell bleibt dabei vollständig erhalten. Der Konstrukteur öffnet DWG-Dateien in Inventor direkt, beispielsweise, um durch Zoomen Details herauszulesen oder mit „Copy“ und „Paste“ eine Profilgeometrie in eine Skizze zu übernehmen, und daraus eine neue 3D-Geometrie zu erzeugen. Diese Integration verbindet die AutoCAD- und Inventor-Umgebungen enger als je zuvor.
Nachdem die technische Entscheidung für die Autodesk-Produkte gefallen war, lieferte der Autodesk-Partner Cideon Systems zehn Lizenzen des Pakets AutoCAD Inventor Professional Suite. Es enthält mit der Rohrleitungskonstruktion, FEM-Software und der dynamischen Simulation leistungsfähige Erweiterungen gegenüber dem Inventor-Standardpaket, auf die Hoesch Wert legte. Cideon begleitete die Planung und Durchführung der Umstellung auf Inventor. Die CAD-Betreuer erhielten spezielle Administrator-Schulungen für AutoCAD Mechanical und Autodesk Inventor und eine wichtige Aufgabe: Im Interesse einer effektiven Zusammenarbeit mussten innerhalb der Konstruktion eine Reihe von Regeln und Standards sowie eine einheitliche methodische Vorgehensweise eingeführt werden. Die CAD-Verantwortlichen entwickelten deshalb ein Konstruktionshandbuch, in dem sie alle firmenspezifischen Regeln und Standards festhielten.
„Natürlich gibt es Unterschiede bei den Anwendern: gewissermaßen AutoCAD Mechanical-Profis und Inventor-Profis. Die Kollegen, die bereits Erfahrung in der 3D-Konstruktion mit HP ME 10 gesammelt hatten, haben sich sehr schnell an Inventor gewöhnt. Wir erwarten auch von der Umstellung auf die neue Version Inventor 2010 in den nächsten Wochen weitere Vorteile für die Bedienung“, erklärt Jan Bernhofen. Das 3D-System hat den Konstrukteuren in vieler Hinsicht Vorteile gebracht. „Eine Umbauplanung ist in 3D leichter und eindeutiger zu klären, Einbauräume sind besser zu nutzen, der Kreis der Personen, die an technischen Besprechungen teilnehmen und kompetent mitdiskutieren können, wurde verbreitert. Das Verständnis für technische Planungen ist bei allen Beteiligten besser, wenn 3D-Konstruktionen vorliegen“, stellt der CAD-Administrator fest.
Die Produktivitätsvorteile durch die 3D-Konstruktion sind nicht endgültig quantifizierbar. „Es gibt einen Produktivitätsvorteil, allerdings kommt es immer darauf an, welche Unterlagen vorhanden sind. Teilweise müssen wir sogar auf alte Papierzeichnungen zurückgreifen. Dann beginnen wir praktisch bei Null und fangen erst an, die Papierzeichnung in eine AutoCAD-2D-Zeichnung oder ein Inventor 3D-Modell umzusetzen. Wo wir aber bereits 3D-Konstruktionen haben, sind Änderungen sehr schnell durchgeführt, da erkennen wir einen sehr großen Vorteil“, so Bernhofen. Die Anlagenlieferanten liefern nur im Einzelfall ausschließlich Inventor-Dateien – in der Regel Zeichnungen im DWG-Format. Deshalb wird dafür die AutoCAD 2D-Software weiter gebraucht, ebenso für Layout- Zeichnungen oder Schemata. „Erfreulicherweise sind die Lizenzen für die AutoCAD Mechanical-Software in den Inventor-Paketen enthalten“, hebt der CAD-Betreuer hervor. Die Umbau-Projekte der Anlagentechniker, haben sehr unterschiedliche Anforderungen. Große Änderungsprojekte an den Walzwerksanlagen führen die Hohenlimburger heute tendenziell in 3D durch.
Dr. Philipp Grieb, Fachjournalist, Taufkirchen
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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6.2024
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