Wie sich der Aufwand für die Konstruktion und Kalkulation von Folgeverbundwerkzeugen reduzieren lässt, hat das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) in einem Forschungsprojekt untersucht. Der Zeitaufwand für die Angebotserstellung soll dadurch um 20 bis 40 % sinken.
Die tatsächlichen Kosten für die Herstellung von Werkzeugen und Formen sind bei der Angebotserstellung schwer abzuschätzen. Besonders aufwändig ist die Kalkulation für Folgeverbundwerkzeuge. Bislang müssen Konstrukteure die Modelle per Hand erzeugen; die Ermittlung der Herstellkosten erfolgt meist auf der Basis von Erfahrungswissen.
Ingenieure des IPH haben nun gemeinsam mit Industriepartnern untersucht, wie sich der Aufwand durch eine automatisierte Angebotserstellung reduzieren lässt. Die Forschungsergebnisse zeigen: Bei der Konstruktion von Folgeverbundwerkzeugen könnten etwa 20 bis 30 % der Zeit eingespart werden, bei der Arbeitsvorbereitung sogar gut 40 %.
Gemeinsam mit dem Softwarehersteller Acatec GmbH, Gehrden, dem Ludwig Ingenieurbüro für Stanztechnologie, Freiburg, und der Paul Beier GmbH & Co. KG, Kassel, hat das IPH ein Verfahren entwickelt, das anhand geometrischer Regeln automatisiert CAD-Modelle von Folgeverbundwerkzeugen generiert. Im Forschungsprojekt wurden zudem Modelle der Künstlichen Intelligenz erstellt. Auf Basis von Merkmalen aus CAD-Modellen prognostizieren sie den Aufwand für die einzelnen Prozessschritte der Werkzeugerstellung. Ist bekannt, wie lange beispielsweise Konstruktion, Arbeitsvorbereitung und Montage dauern, so können die Werkzeugbauer mit wenigen Klicks die realistischen Herstellkosten ermitteln. Für die Abschätzung der Kosten nutzen die KI-Modelle bereits gefertigte, nachkalkulierte Werkzeuge. Je mehr Daten eingespeist werden, desto realistischer sind die Ergebnisse. Neben der Konstruktion und Kalkulation unterstützt die Software auch die Erstellung von Angebotsunterlagen, Stücklisten, Arbeitsplänen und Einzelteilzeichnungen für die Fertigung.
Von den Erkenntnissen des Projekts sollen nun Werkzeugbauer und produzierende Unternehmen mit integriertem Werkzeugbau profitieren. Die Projektpartner suchen interessierte Pilotanwender, die die Entwicklung in der Praxis testen möchten. hw
Weitere Informationen: www.autokalk.de
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