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Kurzpulslaser und Additive Verfahren auf dem Vormarsch

Messe für Lasertechnologien lädt nach München
Kurzpulslaser und Additive Verfahren auf dem Vormarsch

Heute ist fast kein Lebens- und Wirtschaftsbereich mehr ohne Photonik-Anwendungen vorstellbar. Die vom 13. bis 16. Mai stattfindende Laser World of Photonics München bietet ein breites Angebot rund um die Laserbearbeitung. Die Messe wird begleitet vom World of Photonics Congress.

Bis dato galt in der Industrie die unumstöß liche Regel: Je komplexer ein Werkstück und je geringer seine Stückzahl ist, umso teurer ist seine Produktion. Diese Gesetzmäßigkeit setzen additive Fertigungsverfahren per Laser in vielen Fällen außer Kraft. Auf der diesjährigen Laser World of Photonics in München spielen diese additiven Verfahren eine große Rolle. Der Branchentreff startete 1973 als weltweit erste Messe für Laser-Technologien. Laut Veranstalter decken rund 1000 Aussteller aus 30 Ländern das komplette Spektrum der bisher möglichen Laser-Anwendungsfelder ab.

Heute hängen die Kosten eines Bauteils nur noch davon ab, wie viel Material benötigt wird. Weil die Systeme Werkstücke direkt aus den CAD-Daten erstellen, werden keine klassischen Werkzeuge mehr benötigt – ihre Aufgabe übernimmt das Laserlicht. Somit entfallen die Kosten und die Zeit für die Werkzeugherstellung und die Konstrukteure gewinnen völlig neue Freiheiten. Die Auswirkung dieser Verfahren reichen weit über die reine Produktion hinaus – es entstehen völlig neue photonische Prozessketten. Dr.-Ing. Wilhelm Meiners vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT) in Aachen betont: „Mit der generativen Fertigung lassen sich nahezu beliebig komplexe Geometrien, auch mit internen Strukturen, realisieren. Dadurch können Bauteile funktionsoptimiert ausgelegt werden, ohne Restriktionen bisheriger Fertigungsverfahren berücksichtigen zu müssen“.
Allen additiven Verfahren ist gemein, dass sie ein Bauteil aus vielen, wenige Mikrometer dicken Schichten des Materials erzeugen. Bei der klassischen Stereolithografie wird ein lichthärtender Kunststoff Schicht für Schicht vom Laser verfestigt. Das Lasersintern „bäckt“ Kunststoff-, Keramik- oder Metallpulver zusammen. Die größten Veränderungen dürfte aber das Selective-Laser-Melting-Verfahren bringen. Hierbei wird Metall-, Keramik- oder Kunststoffpulver schichtweise aufgeschmolzen.
Neue Möglichkeiten welche besonders bei der Herstellung feinster Strukturen oder Schnitte in eine neue Dimension vorstoßen, eröffnen die Ultrakurzpulslaser. Weiterentwicklungen des Ultrakurzpulslasers sind ein wichtiger Aspekt im Ausstellungsbereich “Laser und Lasersysteme für die Fertigung“ (Halle C1 und C2) Im Vergleich zu Kurzpulslasern erlaubt die neue Generation eine viel feinere Dosierung der eingebrachten Energie. „Die Ultrakurzpulslaser senden Energieimpulse aus, von denen jeder einzelne nur einige hundert Femtosekunden, also weniger als eine billionstel Sekunde lang ist“, erläutert Axel Bauer vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT. So erlaube diese Technologie, Materialien zu schneiden, die ein „normaler“ Laser wegen des Wärmeeintrags verbrennen oder schmelzen ließe.
Im Fokus der diesjährigen Messe-Ausgabe stehen Laser und Lasersysteme für die Fertigung, Beleuchtung und Energie sowie Biophotonik und Medizintechnik. Beispielsweise finden sich hier Verfahren wie Laseranwendungen für Elektromobilität, Energietechnik und Automobilbau sowie für organische und gedruckte Elektronik, moderne Festkörperlichtquellen (LED, OLED), additive Fertigung in der Produktion, Laser für die Analytik und Bildgebung in der Biophotonik sowie Laseranwendungen und optische Diagnostik in der Medizin.
Parallel zur Laserschau findet vom 12. bis 16. Mai auf dem Gelände der Messe München der wissenschaftliche Photonics Congress statt. Mit rund 5000 Teilnehmern aus 65 Ländern zählt der Kongress zu den führenden Veranstaltungen für optische Technologien. Mit dem Konzept wird die gesamte Breite der Photonik und optischer Technologien aufgegriffen. Von der Grundlagenforschung bis hin zu industriellen Applikationen in unterschiedlichen Branchen. Die Veranstaltung soll damit eine Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie schlagen. Am 15. Mai veranstaltet die Messe München zusammen mit Optech Consulting aus der Schweiz den 11. International Laser Marketplace. Das Seminar über Märkte und Trends der Materialbearbeitung mit Lasern ist von 13 bis 17 Uhr im Konferenzraum B32. Hier referieren Experten über internationale Märkte und Marktentwicklungen und diskutieren über neue Anwendungen und Technologien. Der erste International Laser Marketplace wurde 1992 gegründet.
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