Der befürchtete konjunkturelle Einbruch im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau ist ausgeblieben. Vielmehr scheint die Branche ihr Zwischentief hinter sich zu lassen. Das ergab die jüngste Konjunkturumfrage des VDMA-Landesverbandes Ost unter seinen 350 Mitgliedern in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Die ostdeutschen Unternehmen hatten der globalen Konjunkturflaute sowie den Auswirkungen der Euro-Krise lange standgehalten. Erst im Spätsommer 2012 kühlte die Konjunktur ab. „Doch bereits zum Jahresende hat sich die Situation wieder entspannt. Die wirtschaftliche Lage kann als solide bezeichnet werden. Zudem blicken die Unternehmen zuversichtlicher als bisher in die Zukunft“, fasst Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost, die Ergebnisse des vierten Quartals 2012 zusammen.
Demnach konnten die Unternehmen die Kapazitätsauslastung auf zirka 88 % erhöhen. „Wir beobachten dabei ein zunehmend homogenes Bild. So waren die Maschinen und Anlagen bei 82 von 100 Unternehmen zu mindestens 80 Prozent ausgelastet“, erklärt Pätz. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen einzelnen Teilbranchen. Während die Auftragsbücher bei vielen Unternehmen des Werkzeugmaschinenbaus gut gefüllt seien, zögerten Kunden beispielsweise mit Investitionen in Druck- und Papiermaschinen oder Fluidtechnik.
Der Auftragsvorlauf bewegte sich mit etwas mehr als vier Monaten auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorquartal. Etwa die Hälfte der Unternehmen kann für zwei und drei Monate planen (48 %). Aufträge für mindestens fünf Monate wiesen 34 % der Befragten auf. Spürbare Verbesserungen verzeichneten die Unternehmen bei der Umsatzrendite, dem prozentualen Anteil des Gewinns am Umsatz eines Unternehmens. 85,3 % der Firmen erreichten eine positive Rendite – das ist eine Steigerung von 3,6 % gegenüber dem dritten Quartal 2012.
Anzeichen für eine Aufwärtsbewegung sind auch die sprunghaft gestiegenen Investitionstätigkeiten. Der Befragung zufolge investierten in den zurückliegenden Monaten deutlich mehr Unternehmen über ihre ursprünglichen Planungen hinaus. Gleichzeitig wollen 70 % der Unternehmen im kommenden halben Jahr ihren derzeitigen Personalbestand beibehalten und 20 % der Betriebe neue Mitarbeiter einstellen.
„Diese Fakten stimmen hoffnungsvoll und spiegeln sich auch in der Beurteilung der Geschäftsaussichten wider“, so Pätz. 79 von 100 Unternehmen erwarten für das erste Quartal 2013 gleichbleibende oder bessere Geschäfte – für das vierte Quartal 2012 sagten das 69 von 100 Unternehmen.
Zu den Problemen zählen die Unternehmen nach wie vor verzögerte Investitionsentscheidungen der Kunden, die Forderung nach kurzen Projekt-Realisierungszeiten, den hohen Preis- und Kostendruck, verschlechterte Zahlungsbedingungen sowie Schwierigkeiten beim Finden gut qualifizierter Facharbeiter und Ingenieure im gewerblich-technischen Bereich. Darüber hinaus müssen sie Herausforderungen wie die Umstellung des Produktprogramms, die Zusammenarbeit mit neuen Lieferanten oder die Organisation der Unternehmensnachfolge bewältigen.
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