Sensorik | Die Fundamente von Offshore-Windanlagen müssen vieles aushalten. Heute untersuchen Taucher diese auf Mängel. Mit einer Sensormanschette lassen sich die Kontrollen künftig schneller und einfacher durchführen.
Die Basis dafür haben Forscher am Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS (Halle 2, Stand C16/C22) gelegt, gemeinsam mit verschiedenen Industriepartnern. Das Herzstück bildet eine Manschette mit vielen Sensorelementen, die in Abständen von 5 bis 7 cm wie an einer Perlenschnur aufgereiht sind. Die Manschette wird um die Schweißnaht gelegt wird und verbleibt dort über die Anlagenlebensdauer. Für die Messung koppelt zunächst der Taucher ein Handgerät über eine Schnittstelle an die Manschette an und startet die Untersuchung per Knopfdruck. Künftig soll ein Roboter diese Aufgabe übernehmen. Gleichzeitig sorgt das Handgerät über Akkus für die nötige Energie. Das aufwändige Reinigen mittels Hochdruck entfällt. Reihum fungiert nun eines der Sensorelemente als Aktor. Sprich: Es bringt Ultraschallwellen in die Schweißnaht ein, die die gesamte Struktur durchdringen. Befindet sich irgendwo ein Riss, werden die Wellen an dieser Störstelle reflektiert, während sie durch die intakten Bereiche ungehindert hindurchgehen. Die anderen Sensoren detektieren die Signale und spüren Fehlerstellen auf diese Weise auf. Anschließend dient der nächste Sensor als Aktor. Er überträgt die Daten per Kabel auf das Handlesegerät, das am PC ausgelesen wird. Der Prüfer der Offshore-Anlage erhält damit ein Bild der Schweißnaht, auf dem Fehlstellen je nach Relevanz farbig markiert sind.
Teilen: