Der Umsatz des Antriebs- und Automatisierungsspezialisten Lenze aus Aerzen nahe Hameln verzeichnet im Geschäftsjahr 2014/2015 „einen historischen Höchststand“, betonte Christian Wendler, der Vorsitzende des Vorstands der Lenze SE, auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Zwischen dem 1. Mai 2014 und dem 30. April 2015 stieg der Umsatz um 4 % auf 634,1 Mio. Euro. Die erneute Steigerung sei trotz eines anhaltend volatilen und damit herausfordernden Markt- und Branchenumfelds realisiert worden, betonte Wendler.
So hat auch die wieder erstarkte Automobilindustrie in den USA das Wachstum getrieben. Aber auch Südeuropa, Benelux oder die Emerging Markets und China hätten dazu beigetragen.
Mehr als 80 Mio. Euro wurden in den letzten Jahren in den Aufbau der Kapazitäten investiert, sagte Finanzchef Dr. York Schmidt. Auch zukünftig werde Lenze weiter in die Wachstumsmärkte investieren und die Standorte und Kompetenzen vor Ort weiter ausbauen, betonte Christian Wendler. Wobei der regionale Schwerpunkt in den kommenden Monaten weiterhin auf der Kernregion Mitteleuropa liege
Erneut gestiegen ist auch die Profitabilität (Ebit): um 10 % auf 46,9 Mio. Euro. Nach Steuern lag das Konzernergebnis den Angaben zufolge bei 29,3 Mio. Euro (Vorjahr: 26,1 Mio. Euro). Mit einem Eigenkapital von 280 Mio. Euro (Vorjahr 259 Mio. Euro) verbleibt die Eigenkapitalquote trotz des Anstiegs der Bilanzsumme bei 62 %. Stabil sind laut Firmenangaben auch die Kapitalflüsse der Firmengruppe. So wurde ein Brutto-Cashflow vor Steuern von 43,9 Mio. Euro erwirtschaftet (Vorjahr 41,2 Mio. Euro). Diese finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit sichere dem Unternehmen in dem anhaltend anspruchsvollen Marktumfeld weiterhin die Kraft, um erfolgreich zu investieren und nachhaltig zu wachsen, sagte der Finanzvorstand. Zum Ende des vorigen Geschäftsjahres waren 3366 Mitarbeiter beschäftigt, davon knapp die Hälfte im Ausland.
Im laufenden Geschäftsjahr will Lenze laut Vorstandschef Christian Wendler weltweit im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Vor allem mit ihrer aktiven Rolle im Kontext von Industrie 4.0 und ihres darauf ausgerichteten Leistungsangebots erwartet das Unternehmen mittel- bis langfristig eine Sonderkonjunktur aus dieser Industrieentwicklung.
Mit seinen drei Fokusindustrien – Consumer Goods, Intralogistik und Automotive – sieht sich Lenze aktiv in die Entwicklung der Industrie 4.0 eingebunden. Christian Wendler: „Die Automotive-Branche nimmt eine Vorreiterstellung in der Industrie 4.0 ein, die Intralogistik ist die Branche für das Internet der Dinge und im Bereich Consumer Goods kommt es auf Maschinen an, die sehr modular und flexibel aufgebaut sind – auch dies ist ein Charakteristikum der Industrie 4.0.“ Zudem engagiere sich Lenze auch weiterhin insbesondere im Spitzencluster „Intelligente technische Systeme“ (it’s OWL) und in der Plattform Industrie 4.0 der Bundesregierung sowie in einigen individuellen Projekten mit ausgewählten Hochschulen. (dk)
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