Ansprechzeiten im Millisekundenbereich werden möglich durch eine neue Art, Ventile zu schalten: Eine magnetisierbare Kugel verschließt den Durchgang bis sie vom Magnetfeld aus dem Sitz gezogen wird.
Mit dem „Rapid Reaction Valve“, kurz RRV, hat die GSR Ventiltechnik GmbH & Co. KG, Vlotho-Exter, eine ganz neue Ventiltechnologie eingeführt. Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte Wirkprinzip ist leicht erklärt: Eine magnetisierbare Ventilkugel wird allein durch die Druckdifferenz zwischen Ventileingang und -ausgang in den Sitz gepresst. Soll das Ventil geöffnet werden, bewirkt eine Magnetspule im Ventilgehäuse, dass die Kugel aus dem Ventilsitz rollt. Die gewünschten Ventileigenschaften lassen sich unter anderem über Größe und Gewicht der Kugel an den Anwendungsfall anpassen.
Zu den großen Vorteilen gehören extrem kurze Schaltzeiten im Millisekundenbereich und eine lange Lebensdauer: Im Testfeld wurden bereits über eine Milliarde Schaltspiele erreicht, teilt GSR mit.
GSR nutzt die RRV-Technologie in Lizenz des DLR schon seit rund sieben Jahre und hat bislang anwenderspezifische Anwendungen realisiert, zum Beispiel in den Bereichen Verfahrens-, Fluid- und Energietechnik. Jetzt stellt GSR zum ersten Mal Serienventile für definierte Anwendungen vor.
Drei Varianten gibt es: Das RRV 95 wurde für die Hydraulik entwickelt. Bei 200 bar schaltet es in 10 ms und ermöglicht so extrem schnelle Regelvorgänge. Das RRV 250 für gasförmige Medien schafft laut GSR über 1 Mrd. Schaltspiele bei Schaltzeiten, die konstant unter 1 ms liegen. Und das RRV 258 in Edelstahl zeichnet sich durch einen Strömungskanal aus, der speziell für hochviskose Medien wie Klebstoffe konzipiert ist.
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