Startseite » Technik » Entwicklung »

Späne werden einfach weggepumpt

Entsorgung: Sauberkeit sichert die FertigungsProzesse
Späne werden einfach weggepumpt

Hochwertige Kühlschmierstoffe und Sauberkeit im Produktionsumfeld sichern die Prozesse. Knoll bietet dafür zentrale Förder- und Filtersysteme für Späne und Kühlschmierstoffe, die sich bedarfsgerecht konfigurieren lassen.

Erst ein Knirschen, dann ein Saugen und weg sind die Späne. So hört sich das an, wenn an einer Drehmaschine die langen Späne erst in einem Zerkleinerer auf transportable Größe gebracht und dann durch Rohrleitungen über die Maschinen hinweg zu einer zentralen Entsorgungsstation gesaugt werden. Für Jürgen Knoll ist das ein ganz normaler Vorgang. Als Geschäftsführer Technik der Knoll Maschinenbau GmbH ist er unter anderem für solche Entwicklungen verantwortlich, die in seinem Unternehmen dem Bereich „Zentrale Förder- und Filtersysteme“ zugeordnet sind.

Je nach Art der Späne und eingesetztem Kühlschmierstoff (KSS) unterscheiden sich die Lösungen. Neben einem Saugsystem für Späne gibt es Pumpsysteme für Schleifschlamm und Öl, Schleifschlamm und Emulsion sowie Späne und Emulsion. Bei Knoll in Bad Saulgau sind alle Systemvarianten zu Hause, nicht nur in der Entwicklung, sondern auch in der Praxis. Bei der Herstellung von Förderern, Filter und Pumpen hat sich angeboten, die selbst entwickelten Systeme auch in den eigenen Hallen zu installieren. „Hier bekommen wir Stärken und Schwächen unserer Systeme hautnah mit und können gezielte Verbesserungen in die Wege leiten“, argumentiert Jürgen Knoll. Trockene oder nasse Späne lassen sich mit Pump- und Saugsystemen durch Rohre über kurze und lange Distanzen transportieren. Damit fallen die Späneloren weg, die durch die ganze Halle bewegt werden müssen. Zudem lässt sich die Produktionsfläche zum Aufstellen der Maschinen flexibel nutzen.
Für eine hohe Kühlmittelqualität sorgen zentrale Filtersysteme. Dies ist die Vorrausetzung für qualitativ hochwertige Oberflächen bei Präzisionsteilen. Zudem wird der Verschleiß in den Hochdruckpumpen und am Werkzeug reduziert. Die zentrale KSS-Aufbereitung braucht darüber hinaus nur einen geringen Wartungs- und Personalaufwand. Knoll Maschinenbau bietet seit Jahren derartige Systeme an, die flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Mit einer breiten Palette an Spänezerkleinerern, Pump- und Saugstationen agiert Knoll als Partner vieler Maschinenhersteller und als Engineering-Dienstleister für Endkunden.
Saugsysteme, bei denen die Raumluft als Transportmedium dient, eignen sich immer dann, wenn trockene Späne von der Maschine fallen, oder das Kühlschmiermittel an der Maschine separiert und gereinigt wird. Das Herzstück eines Saugsystems ist die zentrale Späne-Sauganlage, die aus Filter, Abscheider, Gebläse, Schleusentechnik und Steuerung besteht. Die Späne werden von den Maschinen in das Aggregat gesaugt und über einen Zyklon abgeschieden. Nach einer festen Zeitspanne werden sie entweder direkt in Container gefördert oder erst über eine Zentrifuge geführt. Die Luft wird durch spezielle Filterelemente gereinigt und wieder in den Raum geleitet. Je nach Ausführung lassen sich bis zu 40 Maschinen an ein solches zentrales Saugnetz anschließen. Die mögliche Wegstrecke beträgt maximal 500 m.
„In unserer Fertigung haben wir mehrere Bearbeitungszentren sowie Dreh- und Sägemaschinen an ein solches Vakuumfördersystem angeschlossen“, berichtet Jürgen Knoll. In der Praxis wurden unterschiedliche Saugstationen installiert. An eine Drehmaschine, die vorwiegend lange Späne produziert, applizierten seine Mitarbeiter zum Beispiel eine universelle Station vom Typ ZVF, die sowohl saugen als auch zerkleinern kann. Die Späne fallen nicht in den Spänewagen, sondern in einen großen Zuführtrichter, der im Vorschneidwerk mündet. Knoll bietet verschiedene solcher Saugstationen an. Die SBS 65 wird beispielsweise an den Sägemaschinen eingesetzt. Sie braucht keinen Zerkleinerer, da die Späne schon in saugfähiger Länge von der Maschine kommen.
Bei der Nassbearbeitung kommen in erster Linie Pumpsysteme zum Einsatz, da der KSS als Trägermedium für den Spänetransport genutzt werden kann. Gleichzeitig lässt sich das System mit einer großen Filteranlage einsetzen. Mit dieser Technik lässt sich das Kühlschmiermittel effektiv reinigen.
Weniger Platz benötigen Pumpstationen, die anstelle des Späneförderers in die Maschine integriert werden. „Unsere Rückpumpstationen eignen sich für längsorientierte Maschinenbetten, bei denen Späne auf einer langen Strecke herunterfallen“, so Knoll. Die Späne werden erst aus der Maschine befördert, dann zerkleinert, fluidisiert und über ein Rohrsystem an der Hallendecke weggepumpt.“
Auch Schleifschlämme lassen sich fördern und filtern. Bei Knoll stehen zu diesem Zweck zwei zentrale Filteranlagen: Eine ist mit dem Vakuumfilter VL 1500 für Schleifschlamm und Emulsion ausgerüstet, die andere mit dem Vakuumfilter VLX 5000 für Schleifschlamm und Öl. Mit Emulsion arbeiten mehrere Flachschleifmaschinen, auf denen vorwiegend Keramik geschliffen wird. Die Keramik bildet beim Schleifen feine Partikel, die kleiner als 1 µm sind. Diese lassen sich auf herkömmliche Weise nur schwer filtern. „Wir pumpen das Gemisch über Hebestationen mit Tauchpumpen erst in einen Schmutztank, wo die Keramikpartikel größtenteils sedimentieren und mit einer Kratzerkette ausgetragen werden“, erklärt Jürgen Knoll. Von dort geht die Emulsion im Vollstrom auf den Vakuumfilter VL 1500, dessen Vlies die noch verbliebenen Keramik- und Stahlpartikel abscheidet.
Bei der Konzeption der vollautomatischen Ver- und Entsorgungssysteme berücksichtigt Knoll das Hallen- und Maschinenlayout, Bearbeitungsverfahren, Werkstoffe, Späneaufkommen und Förderstreckenlängen. So können sich die Metallbearbeiter ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Wolfgang Klingauf Fachjournalist in Augsburg
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Tipps der Redaktion

Unsere Technik-Empfehlungen für Sie

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de