Startseite » Technik » Entwicklung »

Taktlose Produktion

Entwicklung
Taktlose Produktion

Taktlose Produktion
Standardisierte Ladungsträger sollen mit Kommunikationstechnik ausgestattet und durch Tablare ergänzt werden. Bild: Uni Stuttgart/IFT
Montagetechnik | In der Automobilindustrie werden Fahrzeuge von einem getakteten Band oder ähnlicher Fördertechnik durch die Endmontage gezogen. An jedem Montageplatz werden spezifische Teile bereitgestellt und verbaut, bis das Gesamtfahrzeug am Ende die Produktionshalle verlässt. Dieses System hat seine Stärken, wenn die Montagestationen mit ähnlichem oder identischem Material in größerer Menge zu versorgen sind. Angesichts der extrem gestiegenen Variantenzahl stößt die Taktfertigung jedoch an ihre Grenzen.

Der Ausbau der Elektromobilität verschärft diese Problematik, da sich mit der parallelen Herstellung von hybriden und elektrischen Fahrzeugen die Komplexität in der Produktion erhöht. Diese Hürde wollen die Wissenschaftler des Instituts für Fördertechnik und Logistik (IFT) der Uni Stuttgart durch die Anwendung neuartiger Montagestationen, individueller Materialbereitstellungskonzepte und Verbesserungen in der Wandlungsfähigkeit der Produktion meistern. Die Erkenntnisse sollen auf andere Bereiche der produzierenden Industrie übertragen werden.
Ein Kernstück der Logistiklösungen bilden intelligente, selbststeuernde Ladungsträger sowie neuartige Lagerelemente. Die bisher gebräuchlichen Ladungsträger KLT mit einer Größe von 600 x 400 x 280 mm, von denen etwa 30 Mio. Stück im Umlauf sind, kommunizieren nicht miteinander und werden zum Schutz des Transportguts mit Einwegeinlagen ausgeschlagen. Künftige Ladungsträger dagegen sollen mit einem neuartigen Füllmaterial gepolstert sein, in das ein RFID-Tag sowie eine Ortungseinheit integriert sind. Diese Ausstattung ermöglicht die Lokalisierung des Trägers im Raum sowie den Datenaustausch und die Integration des Trägers in die Gesamtsteuerung der Montagefabrik.
Da die bisherigen KLT-Behältermaße für die Einzelanlieferung von Variantenteilen zu groß sind und Transportkapazitäten verschenken, tüftelt das IFT an Tablaren auf Basis der KLT-Grundmaße, in die kleinere Behälter eingesetzt werden können. Zu Riegeln angeordnet sollen die Tablare und Kleinladungsträger von neuartigen Lagerelementen aufgenommen und automatisch gehandhabt werden.
Die Beförderung erfolgt mit Hilfe von fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF). Um die Variantenzahl gering zu halten und einen hohen Nutzungsgrad zu gewährleisten, soll ein universelles Konzept entwickelt werden, das auf dem Prinzip einer Trägerplattform mit austauschbarem Anbaugerät basiert. Die Besonderheit ist Bereitstellung von Material just-in-real-time (JIR), da die bisherige Anlieferung just-in-sequence (JIS) nicht schnell genug auf Änderungen reagieren kann. •
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de