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Vor allem sind mechanische Gesenkschmiedepressen gefragt

Presstrade: Maßgeschneiderte Lösungen im Bereich gebrauchter Umformmaschinen
Vor allem sind mechanische Gesenkschmiedepressen gefragt

In den weiträumigen Lagerhallen von Presstrade in Kehl warten mehr als 1200 gebrauchte Umformmaschinen auf ihre Käufer. Den Schwerpunkt des Angebotes bilden Maschinen, die direkt der Schmiedeoperation dienen. Sie sind sofort verfügbar und liegen bei nur acht bis fünfzehn Prozent vom Neupreis.

Wer heute weltweit nach gebrauchten Schmiedemaschinen sucht, der wird mit höchster Wahrscheinlichkeit auf die zur Presstrade Group in Reinach BL/Schweiz gehörende Presstrade Services GmbH in Kehl stoßen. Die Schmiedespezialisten in Kehl am Rhein – nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Bereich Massivumformung bei gebrauchten Maschinen – konzipieren seit rund 20 Jahren maßgeschneiderte Lösungen im Bereich gebrauchter Umformmaschinen. In den großen Lagerhallen in Kehl stehen für Interessenten rund 1200 gebrauchte Schmiedemaschinen zur Besichtigung bereit.

Nach der großen Wirtschaftskrise 2009 waren auch bei den Schmiedemaschinen die Märkte eingebrochen. „Im Automobilbereich hat sich die Nachfrage momentan sehr stabilisiert“, stellt Steffen Olshausen fest. „Ende letzten und gleich am Anfang dieses Jahres haben wir eine Steigerung der Anfragen, aber auch der realisierten Verkäufe feststellen können“, so der Vertriebsleiter und Prokurist bei Presstrade in Kehl weiter. Die Automobilindustrie und deren Zulieferer hätten in den Jahren 2010 und 2011 zunächst weitere Schichten eingeführt, um mit höherer Maschinenauslastung die Produktion zu steigern, soweit das noch möglich war. Jetzt sei man allerdings an einem Punkt angekommen, wo Ersatzinvestitionen für den möglichen Ausfall von Maschinen getätigt oder zusätzlicher Bedarf abgedeckt werden müssten. „So jedenfalls erklären wir uns die Steigerung der Nachfrage“, mutmaßt Olshausen. Die meisten Umformmaschinen für die Massivumformung halten „ewig“ und sind von einer bestechenden Robustheit. Zeitgleich ist der technische Wandel bei Schmiedemaschinen relativ überschaubar. „So kommt es, dass gebrauchte Maschinen oft schon ein paar Jährchen älter sind“, sagt Olshausen, „dafür sind sie aber sofort verfügbar und liegen bei lediglich acht bis fünfzehn Prozent vom Neupreis.“ Stecke der Kunde noch einmal einen ähnlichen Betrag in die Maschine, so könne man sie durchaus mit einer neuen Maschine vergleichen. „Wird die Maschine komplett überholt, und das machen wir auf Kundenwunsch zusammen mit Partnern“, erklärt der Vertriebsleiter, „dann haben Sie innerhalb von vier bis sechs Monaten eine teil- oder ganz überholte Maschine für dreißig bis vierzig Prozent des Neupreises.“ Zudem sei zu überdenken, dass ältere gebrauchte Anlagen häufig wesentlich robuster ausgelegt sind als moderne, mit FEM-Methoden kostenoptimierte Neumaschinen.
Maschinen, die direkt der Schmiedeoperation dienen, inklusive des Vorformens und der Abgratoperation sowie des Kalibrierens, bilden den Schwerpunkt des Angebotes von Presstrade. „Besonderes Interesse liegt momentan bei Maschinen ab 2500 Tonnen bis zu 6000 Tonnen Presskraft“, berichtet Olshausen, „alles was größer ist, ist im Gebrauchtmaschinenmarkt nicht verfügbar.“ Derzeit sind vor allem mechanische Gesenkschmiedepressen gefragt, bei denen die Schmiedeoperationen hohe Geschwindigkeiten verlangen und die Werkzeugberührzeiten kürzer sind.
„Wir haben festgestellt, dass Kunden sich generell stark für Automation interessieren“, berichtet Olshausen. Doch Robotik zur Beschickung oder Transfereinrichtungen sind schwierig gebraucht zu verkaufen, da diese häufig produktspezifisch zugeschnitten sind. „Allerdings kooperieren wir hier mit Herstellern“, merkt er an, „und so können wir dem Kunden praktisch als Generalunternehmer auch jederzeit ein komplettes Projekt mit einer neuen Automation anbieten.“ Er erhalte dann seine Automation inklusive einer überholten Presse.
Auf die Frage nach dem Anteil überholter Maschinen sagt Olshausen: „Die Maschinen, die wir hier auf Lager haben, sind technisch in einem ordentlichen Zustand und bedürfen nicht unbedingt einer Überholung. Aus Kostengründen nehmen viele dieser Kunden die Maschinen oft selber in Betrieb.“ Die Maschinen aus aller Welt seien bis zum Schluss gelaufen und Presstrade prüft diese auch im Rahmen der Demontage intensiv. Mit ihnen habe der Kunde nicht allzu viel Arbeit. Viele der Kunden entschließen sich auch, zunächst die Maschine in Produktion zu nehmen, um das zusätzliche Budget für eine Generalüberholung einige Jahre später zu verdienen. Auch ist der Anforderungsstandard an die Maschinen in den verschiedenen Märkten höchst unterschiedlich.
In Deutschland verkauft Presstrade rund 10 bis 15 % aller Maschinen. „Hier und im angrenzenden Ausland haben die Kunden gerne ein rundum Sorglospaket“, weiß der Vertriebsleiter aus Erfahrung. In den Fällen gebe man in einem Pflichtenheft vor, was man zu überholen empfehle. „Wenn wir dann die Maschinen vor Ort selber aufbauen und auch in Betrieb nehmen, gibt es eine entsprechende Garantie“, zeigt er weiterreichende Möglichkeiten auf. Dazu zähle dann natürlich auch die Schulung vor Ort. In einigen Überseeländern mache das auch Sinn für die Kunden, wenn sie nicht die Möglichkeit hätten oder nicht willens seien, das selber zu machen und auch bereit seien, das zu bezahlen.
Das Angebot von Dienstleistungen ist bei Presstrade aber noch viel umfangreicher angelegt. „Wir führen auch Transporte bei Verlagerungen durch oder transportieren Sondermaschinen in anderen Bereichen unserer Kunden“, nennt Olshausen einen weiteren Schwerpunkt. „Wir haben da Spezialisten, die sich darauf konzentrieren, unsere Maschinen mit überdimensionalen Gewichten oder Maßen zu transportieren, und das weltweit.“ Das Team erledige aber auch Demontagen für die eingekauften Maschinen und Remontagen vor Ort. Und er betont: „Wir haben das Know-how und die entsprechenden Leute mit Erfahrung.“
Natürlich nimmt das Unternehmen auch an der Gebrauchtmaschinenmesse USETEC in Köln teil. Wegen der Größe der Maschinen stelle man zwar keine Maschinen aus, aber: „Die Messe ist eine sehr gute Plattform für das Networking mit nationalen und internationalen Kunden“, betont Olshausen. Man habe das Ohr am Markt, könne Ideen mit Kunden austauschen und auch neue Akquisition betreiben. Einzelgespräche seien da immer sehr wichtig und interessant natürlich auch mit der Zielsetzung, dass der Kunde, wenn er schon in Deutschland sei, das auch mit einem Besuch des Lagers in Kehl verbinde.
Als die Messe noch in Karlsruhe stattfand, hatten die Schmiedespezialisten einen Shuttle zum Lager in Kehl angeboten. Dazu ist die Entfernung nach Köln natürlich zu groß. „Dennoch gibt es Kunden, die noch ein paar Tage länger bleiben oder schon in paar Tage früher kommen, um sich die große Auswahl an Maschinen anzuschauen“, weiß Olshausen. Aus dem Bestand mehrerer Maschinen einer bestimmten Gattung könnten sie dann die für sie am besten geeignete heraussuchen. „Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass etwa 25 Prozent der Verkäufe von Maschinen dadurch zustande kommen, dass die Kunden sich vor Ort im Lager umsehen“, berichtet er. Dabei hat der Kunde die Möglichkeit, die Qualität der Maschinen intensiv zu prüfen und kommt auch in dem einen oder anderen Fall ohne vorherige Planung zu dem Entschluss, dass diese Maschine für ihn interessant sei.
Dr. Rolf Langbein
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