Christoph Hahn-Woernle, Geschäftsführer und Inhaber von Viastore Systems, hat den Vorsitz des VDMA Baden-Württemberg in einer Boom-Phase übernommen. Mit 56 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2010 steuern die Südwest-Maschinenbauer ein Drittel zum deutschen Branchenumsatz bei.
Die Wirtschaft im Südwesten brummt. „Auch im fünften Aufschwungsquartal in Folge ist keine Ermüdungserscheinung erkennbar“, beschreibt VDMA-Geschäftsführer Ulrich P. Hermani die Lage im Maschinen- und Anlagenbau. Für das erste Quartal 2011 vermeldet der Branchenverband Auftragseingänge, die um real 40 % über Vorjahr lagen.
Ein Drittel des deutschen Maschinenbaus konzentriert sich in Baden-Württemberg. Jeder zweite Werkzeugmaschinen- und Präzisionswerkzeughersteller hat hier seinen Sitz. 56 Mrd. Euro Umsatz erlöste die Branche mit rund 280 000 Beschäftigten im Vorjahr.
Nach der Wachablösung an der Verbandsspitze Ende November letzten Jahres wird der Südwest-VDMA weiter von einem Mittelständler geführt. Nach der Wahl von Dr. Thomas Lindner zum bundesdeutschen Präsidenten ist dessen bisheriger Stellvertreter Christoph Hahn-Woernle zum Vorsitzenden des Landesverbands aufgerückt. Gewählt wurde der 63-Jährige im Januar (wir berichteten). Hahn-Woernle gehört dem Landesvorstand seit 1994 an und war seit 1997 Stellvertreter von Lindner. Im Verband übt Hahn-Woernle zudem die Sprecherrolle des Forums Intralogistik aus. Überdies ist er Mitglied im Vorstand des VDMA Fachverbands Fördertechnik und Logistiksysteme und im Hauptvorstand des VDMA.
Der an der Stuttgarter Universität diplomierte Maschinenbau-Ingenieur ist geschäftsführender Gesellschafter der Viastore Systems GmbH. Das Stuttgarter Unternehmen erstellt schlüsselfertige Lager- und Distributions-Anlagen, Warehouse Management Software, Materialfluss-Systeme und Regalbediengeräte. Mit 350 Mitarbeitern setzte Viastore im Vorjahr rund 75 Mio. Euro um.
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1889 zurück. Immanuel Hahn übernimmt die Maschinenwerkstätte C. Haushahn, die zu diesem Zeitpunkt Waagen und Krane herstellt. Um die Jahrhundertwende beginnt er mit dem Bau elektrischer Aufzüge. Den Einstieg in die Lagertechnik eröffnet 1970 der Kauf von Weissert & Hieber. Drei Jahre später betritt Christoph Hahn-Woernle die Haushahn-Welt. Zuerst als Organisations- und EDV-Leiter, ab 1984 als geschäftsführender Gesellschafter. Mit Gründung der Haushahn Automationssysteme überführt er die Firma 1988 in ein eigenständiges Systemhaus für betriebliche Logistik. Als im Jahr 1999 die gesamte Haushahn-Gruppe an den Schweizer Aufzugshersteller Schindler verkauft wird, übernimmt Christoph Hahn-Woernle die C. Haushahn Automationssysteme GmbH & Co. KG durch Rückerwerb aller Geschäftsanteile samt Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Noch im gleichen Jahr firmiert er in Viastore Systems um. dk
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