Die Zahl der Ingenieure im deutschen Maschinenbau ist laut VDMA in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen. Dennoch mahnt der Verband angesichts des zu erwartenden großen Bedarfs mehr Quantität bei gleichbleibender Qualität in der Ausbildung an.
Der Maschinen- und Anlagenbau als Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber glänze auch bei der Ingenieurbeschäftigung, sagte VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge anlässlich der Veröffentlichung der neuen VDMA-Ingenieurerhebung in Berlin. Mehr als 183 000 Ingenieure seien nicht nur Rekord, sondern auch 16 000 mehr als vor drei Jahren. Fast die Hälfte arbeite in Forschung, Entwicklung und Konstruktion und damit im innovativen Herz der Unternehmen. Auch prozentual zur Gesamtbeschäftigung im Maschinenbau habe es einen Zuwachs gegeben. Demnach sei der Ingenieuranteil von 16 auf 17 % gestiegen. Und dies vor dem Hintergrund des enormen Beschäftigungszuwachses in den vergangenen drei Jahren.
„Ohne den Maschinenbau geht bei den großen Zukunftsfragen gar nichts“, unterstreicht Hartmut Rauen, Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung. „Der Trend ist klar, die Nachfrage nach Ingenieuren wird auch mittelfristig hoch bleiben.“ So erwarte mehr als die Hälfte der Unternehmen für die kommenden fünf Jahre einen weiteren Anstieg bei den Ingenieuren. Demgegenüber rechne nur 1 % der Betriebe mit einem Rückgang. Forscher, Entwickler und Konstrukteure seien besonders gefragt. „Hier wird unsere Wettbewerbsbasis für die Weltmärkte gelegt“, unterstreicht Rauen. Mit einigem Abstand stünden auch Ingenieure für den Vertrieb und Auslandstätigkeiten hoch im Kurs. Innovieren, Produzieren und Internationalisieren sei die Devise.
„Mehr Quantität bei mindestens gleichbleibender Qualität muss in der Ingenieurausbildung unser Ziel sein“, betonte VDMA-Präsident Festge. Denn die Altersstruktur der aktuell beschäftigten Ingenieure lege nahe, dass bereits in wenigen Jahren der Ersatzbedarf deutlich zunimmt. Fast die Hälfte der im Maschinen- und Anlagenbau tätigen Ingenieure sei heute älter als 45. „Unsere Industrie lebt von ihren Ingenieuren – das Massenphänomen Studienabbruch muss künftig zur Randnotiz an den Hochschulen werden.“ hw
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