Startseite » Technik » Entwicklung »

Wie gut sich Edelstahl kleben lässt

Endoskope mit geklebten Edelstahlobjektiven halten auch anspruchsvollen Sterilisationsprozessen stand
Wie gut sich Edelstahl kleben lässt

Guck mal, wie „Edelstahl Rostfrei“ geklebt werden kann: Passend zur Messe Bondexpo (S. 42 bis 43) verkneift sich der Warenzeichenverband nicht den Hinweis, dass diese moderne Fügetechnik geradezu prädestiniert sei für sein Material.

„Fügeverfahren mit Klebstoff oder Klebeband ersetzen zunehmend die klassischen Methoden Schweißen, Nieten oder Schrauben“, teilt der Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei e.V. (WZV) mit. Vorteile geklebter Edelstahlverbindungen sind anderem weniger Gewicht, unsichtbare Befestigung und neue Werkstoffkombinationen – zum Beispiel im Leichtbau.

Als wärmearmes Fügeverfahren verändert Kleben das Werkstoffgefüge kaum. Empfindliche Oberflächen werden ohne Anlauffarben, Bauteilverzug oder aufwendige Nachbearbeitung verbunden. Und sehr dünne, großflächige Teile aus „Edelstahl Rostfrei“ lassen sich überhaupt erst durch Verkleben sauber verbinden. Das flächige Kleben verteilt die Spannung gleichmäßig. Dafür haben sich vor allem 2K-Klebstoffe auf Epoxidharz- und PUR-Basis bewährt, die nahezu drucklos bei Raumtemperatur aushärten.
Im Maschinen- und Anlagenbau sowie im Automobil- und Nutzfahrzeugbau werden nichtrostende Stähle vielfach verklebt. Spezielle Kleber sind sogar für den Einsatz im Kontakt mit Industrieölen oder -reinigungssystemen ausgelegt. Ob zur Schraubensicherung, als temporäre Montagehilfe, zur spielpassenden Montage von Lagern, Zahnrädern oder Rotoren auf Wellen, zum Fügen von Motorkomponenten oder zur Optimierung von Steifigkeit und Festigkeit moderner Leichtbaukarosserien: Mit Klebeverbindungen, die gleichzeitig als Dichtung, Dämmung oder Isolation wirken können, trage „Edelstahl Rostfrei“ zur Kosteneinsparung in Schlüsselindustrien bei. Gewicht-, Material- und Zeitersparnis sowie hohe Automatisierbarkeit sind wichtige Erfolgsparameter.
In der Architektur übernehmen geklebte Verbindungen von „Edelstahl Rostfrei“ mit Qualitätssiegel eine tragende Rolle. Fassadenelemente aus Edelstahl werden zum Beispiel durch ein beidseits aufgeklebtes Flachprofil fixiert, das rückseitig im Mauerwerk mit Schrauben verankert ist. Stark im Trend sind auch strukturell geklebte Ganzglasfassaden ohne sichtbare Befestigungselemente.
In der Medizintechnik sind geklebte Verbindungen von „Edelstahl Rostfrei“ bei Geräten für Diagnose und Therapie, Prothesen oder Implantaten unverzichtbar. So ermöglichten sie beispielsweise die kostengünstige Großserienproduktion von Polypropylen-Kanülen mit eingeklebten Edelstahlmodulen. Bei Endoskopen für die minimalinvasive Chirurgie wird die weniger als 3 mm große Linse ins Edelstahlobjektiv geklebt. Der Nutzen liegt in der wirtschaftlichen Mikrofertigung und in der dauerhaften Beständigkeit: Endoskope müssen nach jedem Gebrauch sterilisiert werden und sind dabei hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt.
Längst sei das Einsatzspektrum geklebter Hybridkombinationen aus „Edelstahl Rostfrei“ und neuen Werkstoffen nicht ausgeschöpft, betont der WZV: Prozesssicherheit und Flexibilität machten das Kleben für künftige Anwendungen im automobilen Leichtbau interessant. Bedeutung erhalte das Kleben auch im Blick auf Energiebilanzbetrachtungen: Das einfache Trennen und Wiederaufbereiten sei ein starkes Argument für die in puncto Nachhaltigkeit vorbildlichen Klebeverbindungen mit „Edelstahl Rostfrei“-Werkstoffen. os
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de