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„Es empfiehlt sich, offen zu sein“

Wolfgang Faigle, Geschäftsführer, zum Metallersatz
„Es empfiehlt sich, offen zu sein“

„Es empfiehlt sich, offen zu sein“
Wolfgang Faigle, Geschäftsführer der Faigle Kunststoffe GmbH. Bild: Faigle
Das Familienunternehmen Faigle hat es schon früh verstanden, anspruchsvolle Kunststoffteile so zu fertigen, dass sie Metallkonstruktionen ablösen können. Worauf es ankommt, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Faigle.

Olaf Stauß

Herr Faigle, Ihr Unternehmen bietet vielfältige Leistungen in der Kunststofftechnik. Was zeichnet die Gruppe aus?

„Moving Forward“ ist unser Claim. Faigle bewegt Menschen und Güter. Wir haben unsere Kernkompetenz bei dynamisch bewegten Bauteilen und sind tätig für Aufzüge, Fahrtreppen, Bahn und Busse, Intralogistik und Automatisierungssysteme. Wo es nötig ist, stellen wir Kunststoffgranulat auch selbst her. Aber unser erster Fokus liegt auf Bauteilen mit großer Fertigungstiefe.

Große Fertigungstiefe: eine Bedingung?

Nein, dort kommen wir aber oft hin, wenn wir in einem frühen Stadium bei Kunden in ein Entwicklungsprojekt involviert werden. Häufig entstehen ganz neue Systeme, wenn über eine Alternative zu Metall nachgedacht wird. Die Frage „Können wir das auch aus Kunststoff machen?“ wäre zu kurz gedacht.

Welche Vorteile bietet Kunststoff bei dynamisch beanspruchten Teilen?

Weniger Gewicht, weniger Reibung und dadurch ein geringerer Energieverbrauch. Die Teile aus Kunststoff erreichen oft eine höhere Lebensdauer. Sie müssen nicht geschmiert werden und haben geringere Wartungskosten. Und gerne sagen wir: Eine der wichtigsten physikalischen Eigenschaft ist der Preis. Konstruktionen mit Kunststoff sind oft günstiger. Wobei es wichtig ist, auf die Total Cost of Ownership zu schauen und nicht nur auf die Anfangskosten.

Welche Rolle spielt der richtige Werkstoff und welche die Fertigungsmethodik?

Das Wichtigste ist die Kombination – dass wir die Möglichkeit haben, von der Entwicklung über das Granulat und das Halbzeug bis zur Baugruppe die passende Lösung anzubieten. Dazu gehört, dass wir das am besten geeignete Compound für eine Problemstellung finden und darauf zugreifen können. In der Fertigung nutzen wir die konstruktive Freiheit des Spritzguss, setzen aber auch den 3D-Druck ein.

Und Sie modifizieren Materialien auch ?

Das unterscheidet uns von anderen und hat eine lange Tradition. Schon in den 60er-Jahren hat mein Vater die ersten tribologisch wirksamen Kunststoffe entwickelt und bei Hoechst in Lizenz produzieren lassen. Hier liegen die Wurzeln für unsere tribologische Expertise. Unsere PAS-X-Familie hat sich seither durchgesetzt, diese Art von Werkstoffen ist inzwischen etabliert. Eigene Compounds produzieren wir heute nur für spezielle Anwendungen, in kleinen Nischen.

Wie sollte jemand vorgehen, der Metall durch Kunststoff ersetzen will?

Am besten zu Faigle kommen [lacht]. Also: Wichtig ist, die Aufgabe mit großer Offenheit anzugehen und nicht schon in eine bestimmte Richtung zu überlegen. Zum Problem wird es, wenn jemand dem gewohnten Denken verhaftet bleibt, das von Metall geprägt ist. Kunststoff bietet ganz neue Möglichkeiten. Es empfiehlt sich, vom 1:1-Ansatz los zu kommen und ganz neue Lösungen für möglich zu halten.

Sie könnten aber helfen?

Wir verstehen uns als Partner unserer Kunden, um Problemlösungen zu finden. Wir bieten keine Lösungen von der Stange. Und falls wir feststellen, dass eine Problemstellung oder -lösung an unserer Kernkompetenz vorbei geht, haben wir die Redlichkeit, dies auch zu sagen.

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