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Allrounder, der auch Kniffliges nicht scheut

Senkerodiermaschine Zimmer+Kreim Genius 1000
Allrounder, der auch Kniffliges nicht scheut

Galt vor zehn Jahren noch als gesichert, dass Verfahren wie das Highspeed-Cutting dem Erodieren tendenziell den Schneid abkaufen, belegen Maschinen wie die Genius 1000 heute das Gegenteil: Zimmer+Kreims vielseitiger Senkerodierer macht dort weiter, wo das Fräsen teuer würde.

Die Senkerodiermaschine Genius 1000 bringt Tempo, Präzision und üppige Verfahrwege auf den Punkt. Als modifiziertes Halbgantry ist die Anlage sehr steif und eignet sich mit 700 mm x 500 mm x 500 mm Arbeitskubus für Elektroden und Werkstücke bis 1500 kg Masse. Länge und Breite des T-Nuten-Tischs betragen 700 und 900 mm.

Ungewöhnlich für Maschinen dieses Formats sind die 500 mm Dielektrikumshöhe. Dieser Abstand über Tisch werde jedoch gebraucht, sollen große Bauteile erodiert werden sollen, erklärt Roland Ruppel, Geschäftsführer der Zimmer+Kreim GmbH+Co. KG. „Außerdem lässt sich so ein Schwenk-Rundtisch einsetzen, mit dem sechsachsig simultan bearbeitet werden kann. Flache und flächige Strömungsbauteile wie Radialverdichter aus hoch legiertem Stahl lassen sich damit zügig aus dem Vollen fertigen.“ Auch Räder und Rotoren seien drin.
Damit steht der Senkerodierer des Brensbacher Unternehmens in direktem Wettbewerb zur Zerspanungstechnik. Er bietet sich dort an, wo konventionelle Fräsmaschinen nicht zwingend weiterkommen. Die Genius 1000 empfiehlt sich damit neben dem Werkzeug- und Formenbau als klassischem Einsatzfeld auch für produktionsnahe Bereiche und Nischenfertiger, die Sonderapplikationen wie die sechsachsige Bearbeitung brauchen.
Sinnvoll ist, dass die Maschine sich trotz ihrer modifizierten Gantry-Konstruktion mit Halbportal komplett einhausen lässt. Dies sei ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, unterstreicht Ruppel. Beim Erodieren ins Volle mit Booster – einer Aufstockung des Normalspitzenstroms von 75 A auf 150 A und mehr – entstehen erheblich Qualm und Schmutz, die Dank der Vollkapselung nebst entsprechender Absaugung erst gar nicht in die Halle geraten. Die Umhausung kann auch als EMV-Kapselung ausgelegt werden.
X-, Y- und Z-Achsen der Maschine sind mit Glasmaßstäben je 0,001 mm Auflösung ausgestattet. In der C-Achse sind es 0,001 Grad. Die Verfahrgeschwindigkeiten sind den Größenverhältnissen der Maschine angepasst und betragen je 10 m/min in X- und Y- sowie 18 m/min in Z-Richtung. Damit werden ein zügiger Arbeitsablauf und wirtschaftliche Ausnutzung der Maschinenkapazität möglich.
Gut ein Jahr hatte Zimmer+Kreim sich für die Entwicklung genommen. Ziel war seinerzeit, eine Maschine zu bauen, die Werkstücke jenseits der Kapazität der Genius 700 aufnehmen konnte. Letztere ist nach wie vor die meist verkaufte Senkerodiermaschine des Unternehmens. Dabei sollten deren Bearbeitungstempo und Dynamik übernommen werden. Die Verfahrwege wiederum orientieren sich an den gängigen Werkzeugen, wie sie Normalienhersteller anbieten. Zunächst habe man die Schwächen der verfügbaren Maschinen auf dem Markt in diesem Größensegment analysiert und mit Kunden diskutiert. Die Auswertung hatte das Format der Genius 1000 ergeben. Bis zur Vorführung des Prototyps seien es weitere anderthalb Jahre gewesen, berichtet Roland Ruppel. Der Aufwand habe sich gelohnt. „Die Genius 1000 ist ein Allrounder, der alles mitbringt um knifflige und Spezialaufgaben ebenso gut zu erledigen wie das 08/15-Geschäft.“
Mit ihrer Stabilität und Steifigkeit sichere die Maschine eine für ihre Größe ungewöhnliche Präzision. Insoweit sei die Genius 1000 nicht nur für voluminöse Teile gedacht, sondern könne auch Kapazitätsspitzen kleinerer Anlagen abdecken. „Hierfür lässt sie sich komplett in die Automation einbinden“, betont der Zimmer+Kreim-Chef: „Dies gilt allerdings nicht nur datentechnisch. Vielmehr kann die Maschine auch mit allen gängigen Handlingsystemen wie etwa unserem Chameleon gekoppelt werden. Dadurch bietet die Maschine Flexibilität in der Fertigung und sichert die Auslastung.“ Trotz Rezession erwartet Ruppel eine zunehmende Nachfrage vor allem von hoch spezialisierten Betrieben in Europa wie auch Fernost.
Die Maschine sei so gut wie „unkaputtbar“. So hatte Zimmer+Kreim den Prototyp der Genius 1000 über Monate hinweg auf mehreren Messen gezeigt, das heißt: jeweils transportiert, auf- und abgebaut sowie wieder verladen. Nach vier Auftritten wurde sie dann im Werk überprüft. Das Ergebnis: Es musste nicht das Geringste nachjustiert werden.
Wolfgang Filì, Journalist in Köln

Marktchancen
Zimmer+Kreims Senkerodiermaschine Genius 1000 bringt maschinenbauliche Solidität wie auch die Kombination von klassischem Werkzeugbau und Produktion auf den Punkt. Als modifizierte Halbgantry mit synchronisierten Digitalantrieben in der X-Achse liefert die Maschine zudem eine intelligente steuerungstechnische Lösung, die neben den interessanten Größenverhältnissen auch zu hoher Genauigkeit beiträgt.
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