Die Gründung der Genossenschaft Marktspiegel Werkzeugbau ist rechtskräftig. Das Ziel der Genossenschaft ist, den Werkzeug-, Formen- und Modellbau insgesamt weiterzuentwickeln. Als Basis dafür dient ein praxisorientierter Unternehmensvergleich, der für Markttransparenz sorgen soll. Über ein Kennzahlensystem erfahren die Teilnehmer, wo sie im Vergleich zum Wettbewerb stehen. Zudem erhalten sie Empfehlungen, in welchen Bereichen sie sich verbessern sollten, um zukunftsfähig zu bleiben.
Die erhobenen Daten sowie der Marktspiegel sind Eigentum der Genossenschaft. „Die Zuordnung der Datensätze zu den Unternehmen ist nur einem von uns bestellten notariellen Verwalter möglich“, sagt Vorstandsmitglied Prof. Thomas Seul. „Damit schließen wir jeden Missbrauch aus.“
Initiative Marktspiegel Werkzeugbau im Februar 2019 gestartet
Im Februar verabschiedeten 26 Gründungsmitglieder die Regularien der Genossenschaft. Dem Vorstand gehören neben Seul auch Andreas Sutter als Geschäftsführer sowie die Initiatoren Jens Lüdtke, Benedikt Ruf und Dr. Claus Hornig an. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde VDWF-Geschäftsführer Ralf Dürrwächter gewählt. Darüber hinaus gehören dem Gremium gehören noch Prof. Ludwig Gansauge, René Haidlmair, Werner Hauk, Richard Pergler und Gerald Schug an.
Für Genossenschaftsmitglieder kostet die Auswertung ihrer Daten 1190 Euro, sie verpflichten sich allerdings, jährlich am Marktspiegel teilzunehmen. Nicht-Mitglieder bezahlen 2500 Euro. Darin enthalten sind die Auswertung, der Branchen-Benchmark und die Handlungsempfehlungen, die Verbesserungspotenziale aufzeigen. Um deren Wert zu unterstreichen, berichtet Dürrwächter: „Einige Teilnehmer an der Pilotversion des Marktspiegels nutzten diese Hinweise bereits erfolgreich, um ihre Bank von geplanten Investitionsvorhaben zu überzeugen.“
Ziele: Marktspiegel festigen und Mitglieder gewinnen
Als nächste Ziele nennt Seul, den Marktspiegel zu festigen und weitere Mitglieder zu gewinnen, denn „die Ergebnisse werden umso aussagekräftiger und präziser, je mehr Unternehmen sich beteiligen“.
Dass die Initiative auf den deutschsprachigen Raum beschränkt ist, erklärt Dürrwächter so: „In Deutschland, Österreich und der Schweiz lassen sich aus den Bilanzen die nötigen Kennzahlen ableiten. Das ist in anderen Ländern nicht so einfach.“
Die erste offizielle Ausgabe des Marktspiegels soll zur Moulding Expo freigeschaltet werden. Der Branchenreport wird künftig alle zwei Jahre zur Stuttgarter Fachmesse aktualisiert. Interessierte können sich auf der VDWF-Sonderfläche „Werkzeugbau heute & morgen“ (Halle 7, Stand D53) sowohl über den Marktspiegel als auch die Genossenschaft informieren.