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Cloos-Roboter schweißen Heizkessel

Jährlich 15 000 Kessel: Schweißproduktivität um 70 % gesteigert
Cloos-Roboter schweißen Heizkessel

Schweißen | Caldera mit Sitz im türkischen Bursa hat im letzten Jahr zwei Roboteranlagen von Cloos in Betrieb genommen. Sie schweißen Heizkessel in vielen unterschiedlichen Varianten. Durch den Einstieg ins automatisierte Schweißen konnte Caldera die Produktivität und Qualität erheblich steigern.

Stefanie Nüchtern-Baumhoff Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, Haiger

Seit Gründung im Jahre 2004 hat sich die Caldera Heating Group von einem Vertriebshändler für Heizkörper zu einem bedeutenden Hersteller von Heizkesseln aus Stahl und Gusseisen, Holzvergasungsanlagen und Pelletkesseln entwickelt. Heute exportiert das Unternehmen seine Produkte rund ums Heizen in mehr als 26 Länder auf der ganzen Welt, wobei der Vertriebsschwerpunkt in Europa liegt. Mit rund 170 Mitarbeitern produziert Caldera jährlich etwa 15 000 Heizkessel aus Stahl. Diese kommen sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich zum Einsatz. „Bis 2020 möchten wir 30 000 Stahlkessel pro Jahr produzieren“, sagt Betriebsleiter Mesut Boztepe.
Der Großteil der Stahlkessel wird seit Ende 2014 auf zwei automatisierten Roboteranlagen geschweißt, die von der Carl Cloos Schweißtechnik GmbH aus Haiger stammen. Die Kapazität der Kessel variiert dabei zwischen 15 000 kcal und 300 000 kcal bei einer Blechdicke von 4 bis 10 mm. Beide Anlagen bestehen aus jeweils zwei Stationen und sind mit einem sechsachsigen Roboter QRH 360 ausgestattet.
Eine Anlage verfügt über zwei Werkstück-Positionierer WP-TS 5kn, auf der anderen Anlage kommen zwei Werkstückpositionierer WP-TS 10kn zum Einsatz. Die Positionierer können es mit Bauteilen von bis zu 500 kg beziehungsweise 1 t aufnehmen und bringen sie immer in eine für das Schweißen optimale Position: Sie verfügen über eine horizontal liegende Schwenkachse, an der ein L-förmiger Ausleger montiert ist. Im Ausleger ist eine vertikale Drehachse mit horizontaler Planscheibe integriert. Dies dient zur Aufnahme des Werkstücks.
Durch den Zwei-Stationen-Aufbau lassen sich die Anlagen wechselseitig beschicken. So können die Mitarbeiter auf der einen Seite die geschweißten Werkstücke entnehmen und die Vorrichtungen neu bestücken, während auf der anderen Station der Schweißprozess stattfindet. Dies resultiert in einem enormen Zeitgewinn im gesamten Prozessablauf.
Vorher wurden die Kessel manuell beziehungsweise teilautomatisiert geschweißt. Durch die Umstellung auf automatisiertes Schweißen konnte Caldera die Produktivität der Schweißfertigung um mehr als 70 % steigern. Damit sichern die Spezialisten für Heiztechnik ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig. Gleichzeitig erzielen sie nun exakt reproduzierbare Schweißergebnisse, um so dem erhöhten Qualitätsanspruch seitens der Kunden gerecht zu werden.
Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen waren von Anfang an in den Prozess der Technologieumstellung involviert. „Durch die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter haben wir in der Belegschaft eine hohe Akzeptanz für die Roboteranlagen geschaffen“, erklärt Boztepe. Von den 40 Schweißern hat Cloos Türkei bereits zehn für den Umgang mit den Roboteranlagen geschult. Die restlichen Mitarbeiter machen sich nun nach und nach mit den automatisierten Anlagen vertraut. Die Vorteile liegen auf der Hand: Da die Roboter die physisch schwere Arbeit erledigen, ist die allgemeine Gefährdung durch Lichtbogenstrahlung und Schweißrauch geringer.
Die Mitarbeiter bedienen die Roboteranlagen nun im Wechsel: an einem Tag wird manuell geschweißt, am nächsten Tag wird der Roboter programmiert. „Schweißer sind in der Türkei stark gefragt, weshalb wir ihnen Entwicklungsmöglichkeiten bieten müssen, um sie langfristig an unsere Firma zu binden“, erklärt Boztepe.
Weitere Investitionen in Automatisierung geplant
Boztepe lobt die persönliche Betreuung durch die Service-Mitarbeiter von Cloos in der Türkei und freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit. „Cloos bietet einen Top-Service in der Türkei“, betont er. „Im Gegensatz zu anderen Schweißroboter-Herstellern hat Cloos seine Wurzeln in der Schweißtechnik und liefert automatisierte Anlagen aus einer Hand“, fügt er hinzu.
Um die Produktionsziele zu erreichen, hat Caldera ein neues Grundstück mit einer Produktionsfläche von mehr als 20 000 m² erworben. Der Umzug ist für Mitte 2016 geplant. Dort wird voraussichtlich eine weitere automatisierte Schweißanlage installiert.
Darüber hinaus sollen bis Ende des Jahres auch die Vorarbeiten wie das Vorheften automatisiert ablaufen. Dafür sind zwei weitere Roboteranlagen in Planung. •
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