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Damit der Schmutz „abdampft“

Trockendampf-Reinigung: Chemie-armer Durchlaufprozess mit minimalem Wasserverbrauch
Damit der Schmutz „abdampft“

Wirtschaftlich und umweltschonend: So präsentiert die Ipros GmbH ihre Dampf-Reinigungstechnologie, mit der sich Teile innerhalb der Fertigungslinie säubern lassen. Oft braucht es dafür nicht einmal eine Reinigungsmittel-Zugabe.

„Wir reinigen über die hohe Temperatur des Dampfes und nicht über einen zusätzlich erzeugten Druck“, erklärt Patrik Schneegaß das Geheimnis der Saturno-Dampftechnologie, die von der Iserlohner Ipros GmbH angeboten wird. „Dadurch haben wir einen minimalen Wasserverbrauch, verglichen etwa mit Hochdruckreinigern.“

Die Saturno-Geräte erzeugen 188 °C heißen Sattdampf bei 12 bar im Kessel und geben ihn mit Temperaturen bis zu 150 °C an der Düse ab. Bauteile und Maschinen lassen sich damit ebenso gut reinigen wie Industriegebäude oder zu desinfizierende Klinikfußböden. Oft genüge die Kraft des saturierten Dampfes allein, um Profile, Draht, Rohre und Bleche zu reinigen und zu entfetten, sagt Patrik Schneegaß. In vielen Fällen sei es möglich, auf chemische Zusatzstoffe ganz zu verzichten. Die anfallenden Kondensat- beziehungsweise Abwassermengen sind gering und können bei Bedarf wieder aufbereitet werden.
Die Teile verlassen trocken die Reinigungskammer und können sofort weiterverarbeitet oder gelagert werden. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil: Die Anlagen lassen sich direkt in die Fertigungslinie integrieren. Auf engem Raum wird eine speziell auf die Anforderung der Produktion und Fertigungsumgebung ausgelegte Reinigungskammer installiert. Bei Bedarf können Dampferzeuger und Absaugung auch im Nebenraum oder im Keller installiert werden.
Ipros spricht hier von Systemen zur „Online-Reinigung“. Ihre Einbindung in den Produktionsrhythmus vermeidet Liegezeiten und andere Verzögerungen im Fertigungsablauf.
Die generellen Vorteile der Saturno-Dampfdrucktechnologie listet Patrik Schneegaß wie folgt auf:
  • Der Raumbedarf innerhalb der Fertigungslinie (400 bis 1000 mm) ist wesentlich geringer als bei konventionellen Reinigungsanlagen.
  • Durch die konstante Dampfqualität treten Probleme wie veränderte Badzusammensetzungen oder Einschleppungen erst gar nicht auf.
  • Teure Aufheizzeiten und Badkontrollen entfallen.
  • Die direkte Einbindung in den Produktionsfluss verringert Liegezeiten und andere Verzögerungen im Fertigungsablauf.
  • Ob für Drähte, Bandmaterial, Rohre und Profile: Die Durchlaufreinigungskammer wird auf die jeweilige Reinigungsaufgabe abgestimmt.
  • Zusatzprodukte lassen sich beimischen.
Zwei Beispiele illustrieren die Arbeitsweise von Online-Reinigungssystemen: eine Anlage für einen großen tschechischen Rohrhersteller und ein Projekt zur Skidkufen-Reinigung bei einem großen deutschen Automobilhersteller.
In Tschechien werden Rohre, die durch vorherige Produktionsschritte mit Öl, Staub und Zunderresten verschmutzt sind, mit etwa 70 m/min Durchlaufgeschwindigkeit automatisch gereinigt und lackiert. Durch schnelles Austauschen der Düseneinsätze lassen sich Durchmesser von 20 bis 140 mm in ein und derselben Reinigungskammer bearbeiten, bevor die Rohre etwa 3 m weiter mit UV-Lack beschichtet werden.
Beispiel Skidkufen-Reinigung: Skid-Systeme werden vor allem in der Automobilproduktion eingesetzt. Sie bestehen aus einer Rollenbahn und einem Werkstückträger, der große Produkte wie Karosserien aufnimmt. Bei der Hohlraumkonservierung der Karossen kann es dazu kommen, dass überschüssiges Wachs auf die Transportskids tropft und sich von da aus auf den Rollen im gesamten nachfolgenden Prozess niederschlägt. Die Folge ist, dass die Transportrollen durchdrehen oder die Skids beim Umlenken verrutschen können. Um dies zu vermeiden, hat Ipros ein System entwickelt, das die Wachsrückstände mittels Dampf und Vakuum entfernt und so Verschleppungen oder Ausfälle verhindert.
Für die Dampfproduktion werden zwei 72-kW-Dampferzeuger und eine Absauganlage mit 2x 20 kW Saugleistung eingesetzt, die über Rohre und Ventile mit der Reinigungsstation verbunden sind. Durch die direkte Einbindung in die Steuerung des Anwenders arbeitet die Anlage vollautomatisch. 24 Stunden rund um die Uhr: Alle 35 s wird ein Skid automatisch im Durchlauf gereinigt. os
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