Das neue Gateway dient als Informations- und Kommunikationstool, das sämtliche Daten zentral erfasst und verarbeitet. Damit soll es möglich werden, Schweiß- und Roboterdaten bedarfsorientiert zu managen, heißt es bei Carl Cloos Schweißtechnik – sie also so zu handhaben, dass ihre Visualisierung, Auswertung und Weiterverarbeitung den individuellen Bedürfnissen des Anwenders entspricht. „Mit dem C-Gate können unsere Kunden ihre Roboteranlagen vernetzen und durch neu gewonnene Informationen die Produktionsprozesse und die Produktqualität verbessern“, sagte Ralf Pfeifer, Leiter IT und Organisation bei Cloos.
Was dies praktisch bedeutet und welchen Wandel dies beinhaltet, wusste Jan Pitzer, Produktmanager Prozesse und Sensorik, auf der Messe an zahlreichen Beispielen zu erklären. Er gehört zum interdisziplinären Cloos-Team, das sich intensiv mit Industrie 4.0 befasst. „Eine produzierende Roboterzelle liefert eine Vielzahl von Signalen, gleichzeitig gibt es eine Vielfalt an Informationsbedürfnissen – zum Beispiel die des Produktionsleiters, des Logistikers und des Qualitätssicherers“, erklärte er auf der Euroblech. „Bisher organisierten proprietäre Softwarelösungen diese Datenströme. Heute übernimmt unser neues Gateway die Aufgabe browserbasiert.“
Doch nicht nur die Prozess-Verantwortlichen haben unterschiedliche Info-Bedürfnisse, auch die schweißenden Firmen an sich. Während die großen Automobilisten die Daten selbst verarbeiten und ungefiltert übernehmen, wollen sie kleinere Betriebe praktikabel aufbereitet haben. Für diese Kunden entwickelt das Industrie 4.0-Team ein Dashboard, auf dem sich die Schweiß- und Prozessdaten bedarfsorientiert konfigurieren lassen. Für das Anbinden nach außen lassen sich OPC-UA und andere Schnittstellen nutzen. Das C-Gate liefert die Plattform für Industrie 4.0. Pitzer bezeichnet das neue System als „ein wichtiges Zukunftsprojekt für die gesamte Cloos-Technologie“, das sukzessive umgesetzt wird.
Das Gateway besteht aus der anlagennahen Hardware und den Softwaremodulen Produktion, Qualitätsmanagement und Service. Als ersten Schritt bietet Cloos seit Januar das Softwaremodul Produktion an. Damit können Anwender die Performance und Wirtschaftlichkeit ihrer Roboteranlagen darstellen, Engpässe lokalisieren und die Effizienz steigern. Es ermöglicht umfassendes Online-Monitoring mit detailliertem Reporting zu Verfügbarkeit, Leistung und Qualität. So sollen sich etwaige Schwachstellen im Produktionsablauf früh erkennen lassen. Anlagenausfälle werden reduziert, ebenso wie Wartezeiten durch Rüsten und Einrichten sowie sonstige Leerlaufphasen.
Laut Cloos können die Daten über standardisierte Schnittstellen an übergeordnete IT-basierte Lösungen wie MES-, Cloud-Anwendungen oder andere Systeme übergeben werden. (os)
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