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Energie aus dem Flüssiggas-Tank

Fertigung
Energie aus dem Flüssiggas-Tank

Energie aus dem Flüssiggas-Tank
Prozessenergie aus verflüssigtem Erdgas gibt es auch auf der grünen Wiese, wo kein Netzanschluss erreichbar ist. Bild: Primagas
Prozessenergie | Der Energieversorger Primagas hat erstmals in Deutschland eine industrielle Flüssiggas-Anlage bei einem Kunden aufgebaut. Sie liefert nicht nur flexible und effiziente Energie aus Erdgas sondern nebenbei Verdampfungskälte, um Produkte zu kühlen.

Seit September versorgt die LNG-Anlage eine neue Fertigungsstätte von Dr. Alder’s Tiernahrung in Wethau mit Prozessenergie (LNG steht für Liquified Natural Gas – verflüssigtes Erdgas). Primagas liefert das LNG und übernimmt die Fernüberwachung der Anlage. Neben einem vollisolierten Vakuumtank wurden bei dem Tiernahrungshersteller zwei Verdampferanlagen installiert, die das verflüssigte Erdgas bei Bedarf wieder in den gasförmigen Zustand umwandeln.

Joachim von Menges, der Geschäftsführer bei Dr. Alder’s Tiernahrung, entschied sich aus Kostengründen für den Bau der LNG-Anlage: „Durch die Umstellung von leichtem Heizöl auf LNG werden wir jedes Jahr mindestens zehn Prozent unserer Energiekosten sparen. Wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, sind sogar 25 Prozent möglich.“
Zusätzlich könne beispielsweise die Verdampfungskälte von LNG genutzt werden, um Produkte zu kühlen und die Kälteanlage zu entlasten. Dadurch würden weitere Einsparungen von bis zu 100 000 Euro möglich. So gerechnet amortisiere sich die Investition bereits in sechs Monaten.
LNG entsteht dadurch, dass Erdgas am Förderort auf –162 °C abgekühlt, dadurch verflüssigt und im Volumen reduziert wird: LNG hat nur 1/600stel des Volumens von gasförmigem Erdgas und lässt sich somit gut in großen Mengen lagern und transportieren. „LNG bietet eine flexible Energieversorgung mit Erdgas auch dort, wo kein Netzanschluss vorhanden ist“, hebt Thomas Landmann, Verkaufsdirektor bei Primagas, einen der wichtigsten Vorzüge des Energieträgers hervor.
Grundsätzlich sind LNG-betriebene Anlagen meist wirtschaftlicher als die mit Heizöl oder Diesel betriebenen Alternativen. Das Einsparpotenzial liege bei mindestens zehn bis 15 % der Energiekosten, heißt es bei Primagas. Obendrein sei der CO2-Ausstoß im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen wie Heizöl um bis zu 30 % geringer. Weil die Verbrennung weder umweltbelastenden Feinstaub noch andere Rückstände verursacht, profitieren Anlagenbetreiber außerdem von längeren Betriebszeiten und einem reduzierten Wartungsaufwand. Hinzu kommt: LNG ist vielfältig einsetzbar, mit vielen Anlagentechniken kompatibel und besonders geeignet als Prozessenergie für industrielle Anwendungen wie Dämpfen oder Trocknen – sei es in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, bei Recyclingfirmen, Glasproduzenten oder eben auch bei Tiernahrungsherstellern.
„Die Errichtung der ersten LNG-Anlage ist ein wichtiger Meilenstein für unseren neuen Geschäftsbereich LNG“, sagt Thomas Landmann. Als Full-Service-Anbieter mit über 60 Jahren Erfahrung im Bau netzunabhängiger Energieversorgungssysteme koordiniert Primagas die Planung und Installation der Anlage und beliefert Dr. Alder’s Tiernahrung künftig mit LNG. Für reibungslose Abläufe sorge die Fernüberwachung per Funk – auf diese Weise hat der Energieversorger auch stets den Füllstand des Tanks im Blick. (os) •
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