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Entfetten in Eigenregie

Oberflächentechnik
Entfetten in Eigenregie

Entfetten selbst machen – damit betrat Gebr. Binder Neuland. Die Entfettung in Eigenregie funktioniert reibungslos – dank des Know-hows und der Lösemittel von Richard Geiss.

„Mit unserer firmeneigenen Entfettungsanlage haben wir komplett neues Terrain betreten, denn zuvor hatten wir, wie viele andere auch, die Entfettung outgesourct. Der Schritt zur Inhouse-Entfettung hat sich für uns voll und ganz gelohnt: Nicht nur, weil die Ergebnisse spitze sind, sondern auch, weil wir viel flexibler in der Produktionsplanung sind und auch ganz kurzfristige Aufträge just in time erfüllen können“, freut sich Patrick Hentz, zuständig für die Fertigungsplanung und -steuerung bei Gebr. Binder. „Früher waren die Gitterboxen mit den Metallteilen im Schnitt drei bis vier Tage außer Haus. Jetzt ist die Entfettung innerhalb eines Tages erledigt, die Durchlaufzeit der Anlage beträgt maximal eine halbe Stunde. Das eröffnet uns natürlich ganz neue Möglichkeiten in der Prozess- und Lieferkette“. Die Entfettungsanlage ist seit 2016 im Einsatz und laut Hentz derzeit im Zweischicht-Betrieb komplett ausgelastet: „Aktuell stehen circa 200 Gitterboxen zum Waschen bereit.“ Pro Waschgang fasst die Anlage eine Gitterbox von 1200 x 800 mm mit einem Gewicht von über 1 t.

In drei Produktionshallen fertigt Gebr. Binder jeden Tag mehrere hunderttausend Stanz-, Laser- und Umformteile sowie Baugruppen für die internationale Automobil- und Maschinenbauindustrie auf Stanzanlagen, Laserbearbeitungsmaschinen und Hydraulikpressen. Unter anderem produziert das Unternehmen dort auch Kopfstützenteile für führende deutsche Automobilmarken. Auch diese Teile werden in der werkseigenen Entfettungsanlage gewaschen.

„Die Anlage schafft drei Gitterboxen à 400 Teile in der Stunde. Würden wir die Kopfstützenteile außer Haus waschen, müssten jeden Tag mehrere Lkw zwischen uns und der Entfettungsfirma hin und her fahren. Diesen enormen logistischen Aufwand und die damit verbundenen Kosten können wir uns dank unserer Entfettungsanlage sparen“, verdeutlicht Hentz.

Für die Entfettung ihrer Teile hat sich Gebr. Binder neben einer neuen Anlage von Höckh für die Lösemittel von Richard Geiss entschieden. „Bei den Profis aus Offingen bekommen wir alles aus einer Hand – von der Versorgung mit Frischware-Lösemittel über die Laboranalyse und Unterstützung bei der Badpflege bis hin zur Entsorgung der Lösemittelaltwaren. Zudem profitieren wir enorm von den kurzen Wegen: Ein Anruf genügt und Geiss ist bei uns im Haus“, betont Hentz.

Circa alle drei Monate versorgt Geiss die Metallwarenfabrik mit hochreiner Frischware und entsorgt im selben Zug die Altware. Diese wird am Firmensitz in Offingen zu hochreinen Destillaten aufgearbeitet, die anschließend wieder als Lösemittel in Frischwarequalität ausgeliefert und so in ein funktionierendes Kreislaufsystem zurückgeführt werden.

Am Anfang stand die Analyse der Öle und Schmierstoffe sowie die Abstimmung des Lösemittels

Zu Beginn hat Geiss alle von Gebr. Binder verwendeten Öle und Schmierstoffe im firmeneigenen Labor analysiert. Anschließend wurde das Lösemittel auf die verwendeten Öle abgestimmt. „Der Prozess in der Entfettungsanlage ist sehr stabil“, erklärt Lech Andrzejewski-Eser, der zuständige Spezialist aus dem Vertriebsbereich Oberflächentechnik bei Richard Geiss.

Rund 2 bis 3 t des Lösemittels Perchlorethylen Geiss Per HS werden pro Jahr in die Anlage nachgefüllt. „Für eine Anlage dieser Größe ist das wirklich gut, da die anlageninterne Destille die Öle schon hochkonzentriert ausschleust. Auch dafür sind wir da: Zu schauen, was für unseren Kunden unterm Strich in Bezug auf den Lösemittelverbrauch und den Einsatz von Stabilisatoren wirtschaftlich am meisten Sinn macht“, so Andrzejewski-Eser.

Um Anlagenausfällen vorzubeugen und konstant gute Entfettungsergebnisse zu gewährleisten, führen die zuständigen Mitarbeiter bei Gebr. Binder ein- bis zweimal pro Woche eine Überprüfung des Lösemittels durch. Mittels des Drei-Stufen-Testkoffers von Geiss wird das Lösemittel in der Anlage getestet und gegebenenfalls nachstabilisiert. Auch die Stabilisatoren werden von Geiss geliefert.

Seit Kurzem hat Gebr. Binder auch den Geiss Per Density Test für Perchlorethylen im Einsatz. Damit lassen sich Fremdstoffe sowie die Konzentration von Korrosionsschutzölen im Perchlorethylen-Bad bestimmen – für eine effiziente Lösemittelüberwachung vor Ort. „Mit den Testkoffern von Geiss haben wir die Badpflege fest im Griff und können im Falle eines Falles schnell und unkompliziert reagieren. Denn lange Ausfallzeiten der Anlage können wir uns nicht leisten“, freut sich Hentz.

Einen besonderen Service von Geiss hat Gebr. Binder während der dreimonatigen Installations- und Einfahrzeit für die neue Entfettungsanlage in Anspruch genommen, denn in diesem Zeitraum übernahm der Lösemittelspezialist die Lohnentfettung der Metallteile. „Das war natürlich klasse und hat den ganzen Prozess entspannt. Wir konnten uns einmal mehr davon überzeugen, dass die Profis von Geiss wissen, wie Metallteileentfettung geht. Wenn der Lösemittelspezialist selbst entfettet, hat das noch einmal eine ganz andere Qualität in der Betreuung und Beratung. Geiss kennt alle Prozesse und weiß ganz genau, worauf es im Detail ankommt“, erklärt Hentz. (sk)


Experte für Stanzen, Lasern und Umformen

Gebr. Binder ist Zulieferer der internationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie. Auf dem über 50.000 m2 großen Firmengelände in Neenstetten produziert das Unternehmen Stanz-, Laser- und Umformteile sowie Baugruppen und liefert jährlich 8000 Produkte in 42 Länder. Das Unternehmen verarbeitet Tiefziehstähle, Komplexphasenstähle, Edelstähle, höherfeste Stähle und Aluminiumlegierungen. Das inhabergeführte Unternehmen beschäftigt am Firmensitz rund 750 Mitarbeiter.

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