Schleiftechnologie „von der Stange“ ist in vielen Anwendungsbereichen kaum denkbar: Antriebswellen für Elektromotoren, komplexe Nocken- oder Kurbelwellen sowie Getriebewellen verlangen nach unterschiedlichen Detaillösungen. Die Vielzahl der Anforderungen prägte die Entwicklung der horizontalen Rundschleifmaschine HG 208 von Emag. Dr. Guido Hegener, Geschäftsführer beim Maschinenbauer mit Hauptsitz in Salach, sagt: „Wir bieten den Kunden unterschiedliche Technologiemodule an, die sich einfach in eine standardisierte Maschine integrieren lassen.“ So sei es etwa möglich, die HG 208 mit ein oder zwei Kreuzschlitten zu bestücken, auf denen wiederum verschiedene Außen- und Innenschleifspindeln verwendet werden können. Außerdem seien beispielsweise durch den Einsatz einer B-Achse oder eines Mittenantriebs kundenspezifische Lösungen möglich.
Wie die Entwicklung im Automobilbau ein flexibles Konzept beeinflusst und vorantreibt, zeigt das Beispiel CVT-Getriebe. Aktuell wird die Technologie verstärkt bei Hybridantrieben eingesetzt und führt hier die Antriebskraft von Verbrennungs- und Elektromotor effektiv zusammen. Dabei stellt die zentrale CVT-Getriebeachse eine echte Schleif-Herausforderung dar: Zum einen wird per Schrägeinstich die Regelscheibenfläche präzise bearbeitet. Zum anderen sind axiale Kugelbahnnuten zu bearbeiten. Beide Prozesse erfolgen in einer Aufspannung, um Umspannfehler zu vermeiden und eine hohe Präzision zu erreichen.
Die ideale Konfiguration für den Kunden
Fürs Bearbeiten der Kegelfläche an der Welle des Primary Shafts – sowie ähnlicher Flächen an diversen Wellen – hat Emag aktuell den HG-Baukasten erweitert: Hier kommt eine Korund-Schleifscheibe mit 750 mm Durchmesser zum Einsatz. Die Technologie hat so für den Kunden die ideale Konfiguration: eine große Korund-Scheibe für die Außenbearbeitung und eine kleine CBN-Scheibe für die Nutenbearbeitung – angeordnet auf zwei separaten Schlitten mit separaten Abrichtsystemen.
Bei der HG 208 profitierten Kunden vom bewährten Konzept, das immer wieder erweitert werde, sagt Hegener. So komme die Maschine auch für Rundschleifoperationen an Kurbel- und Nockenwellen zum Einsatz. Fürs parallele Außen- und Innenbearbeiten von Hohlwellen gibt es eine Variante mit direktangetriebenem Mittenantrieb.
Ein wichtiger Faktor für Produktionsplaner im Automobilbau ist zudem der ganzheitliche Ansatz von Emag. So erfolgt etwa die Vorbearbeitung einer Getriebewelle auf vertikalen Drehmaschinen der Baureihe VTC und die Endbearbeitung auf Schleifmaschinen der HG-Baureihe. (mw)
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