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Geschickt eingefädelt

Drahterodier-Maschinenreihe Robocut Alpha iD
Geschickt eingefädelt

So unverwüstlich wie hochgenau, haben Fanucs Drahterodier-Maschinen sich im Werkzeugbau einen guten Namen gemacht. Jetzt legt der Hersteller nach. Die neue Serie Robocut Alpha iD kann für die unbeaufsichtigte Fertigung von Serienteilen komplett automatisiert werden.

Idealfall ist, wenn die Fertigungsqualität so hoch und die Toleranzen eng genug sind, dass Form, Maß und die Lage von Serienteilen bis aufs Haar identisch sind. Nicht jeder Hersteller von Drahterodier-Maschinen will da mithalten. Und auch nicht jeder kann es. Da gilt die Nagelprobe.

„Manche Interessenten lassen zu Testzwecken maßgleiche Werkstücke erodieren“, berichtet Andreas Greger, bei Fanuc Robomachine Europe in Neuhausen zuständig für Marketing, Service und Vertrieb.
Solche Testteile können beispielsweise konische Führungen sein, die nach der Fertigstellung ineinander greifen sollen, sagt Greger. Die Maschinen der Robocut-Reihe Alpha iD zeigten hier so gut wie nie Schwächen. „Mit 120 mm Verfahrweg in den Achsen U und V sowie der Möglichkeit, auf 80 mm Schneidhöhe 30° konisch zu erodieren, sind solche Prüfungen schnell erledigt.“ Dabei sorgten auch die auf 0,05 µm auflösenden Glasmaßstäbe der Maschinen für die nötige Positioniergenauigkeit. Jedenfalls säßen die Führungen und Flächen der Teile satt und sanft.
Hinzu kommt, dass Werkzeugbauer als auch Serienfertiger immer mehr Wert auf Prozesssicherheit und die Möglichkeit legen, über Nacht, übers Wochenende oder auch grundsätzlich im unbeaufsichtigten Dienst zu erodieren. Bei den Alpha-Maschinen ist dies offenbar der Fall. 6000 Jahres-Betriebsstunden sind keine Besonderheit. Mehr noch: Greger weiß von Anwendern, die mit ihren Erodiersystemen auf 7500 Betriebsstunden pro Jahr und mehr kommen. Der Betrieb sei in jedem Fall unproblematisch gewesen.
In Unternehmen mit extrem hoher Wertschöpfung und gleichzeitig hohen Anforderungen an die Präzision sei die Fanuc Alpha das Fertigungsmittel der Wahl. Die Maschine gehöre zu den zuverlässigsten ihrer Art. „Solche Kunden können sich ungeplante Ausfälle kaum erlauben“, unterstreicht Andreas Greger. Jede Unterbrechung und auch jede Anfahrt eines Kundendienstlers würde unterm Strich ein Vielfaches der verlorenen Maschinenstunden kosten.
Fanuc hatte die Robocut-Serie Alpha iD 2007 vom Design über die Verfahrwege bis hin zur CNC komplett runderneuert. Die Modelle Alpha-0iD und Alpha-1iD verfahren in der X-, Y- und Z-Achse 370 mm x 270 mm x 255 mm sowie 600 mm x 400 mm x 310 mm. Alle Modelle haben hoch auflösende Glasmaßstäbe. Bei der neuen Alpha-1iD wurde der Verfahrweg der U-V-Achsen von 120 mm auf 200 mm erweitert. Damit ist konisches Bearbeiten bei 30 ° bis auf 150 mm Schneidhöhe möglich.
Der besondere Kick der Maschinenreihe ist aber das automatische Drahteinfädel-System. Es macht ein sicher reproduzierbares Einfädeln theoretisch im 10-s-Takt möglich. Dazu wird der Draht mittels Strom erhitzt und gleichzeitig so weit gedehnt, bis er reißt. So entsteht ein gerades, spitzes und gratfreies Drahtende, das leicht in die untere Führung findet.
Eingefädelt wird mit Hilfe eines Wasserstrahls, der den Draht senkrecht in die untere Führung zwingt. Der gesamte Mechanismus besteht aus nur wenigen Bauteilen und gilt als narrensicher. So werden Drahtdurchmesser zwischen 0,10 und 0,30 mm auch unter Wasser und direkt im Schneidspalt oder Startlochbohrungen bis 0,50 mm Durchmesser sicher eingefädelt.
Der ebenfalls selbst entwickelte Generator sorgt für prozesssicheres Arbeiten auch im mehrschichtigen Betrieb. In der Maschinensteuerung hinterlegte Schneidtechnologien fordern den Anwender lediglich dazu auf, Zielvorgaben wie Schneidhöhe, Oberflächenrauheit oder Parallelität zu definieren. Die optimalen Prozessdaten ermittelt die Steuerung, und der Generator setzt sie um.
Fanuc verwendet bei der Reihe Alpha iD ausschließlich digitale Servosysteme. Immerhin ist die Fanuc Ltd., das japanische Mutterunternehmen der Neuhausener, der weltgrößte Hersteller von CNC-Steuerungen und Antriesbmotoren. Das verpflichtet. Die Motoren sitzen unmittelbar auf der Kugelrollspindel und werden über einen zusätzlichen Zahnriemen mit der Spindel verbunden. Schlupf beim Verfahren der Achsen ist damit ausgeschlossen. Eine Nano-Interpolation von 16 Millionen Impulsen je Umdrehung sorgt für hochgenaue Achsbewegungen und Werkstück-Präzision.
Über das CAM-System PC Faptcut i kann der Bediener alle gängigen Datenformate wie DXF oder IGES verarbeiten. Steuerung und Programmiersystem sind optimal auf einander abgestimmt. Schließlich stammen auch sie aus gleicher Hand. So können alle Programme bereits in der Arbeitsvorbereitung fertiggestellt werden: Die Schneidparameter sind auf dem CAM-System hinterlegt.
Wolfgang Filì, Journalist in Köln

Marktchancen
Mehr als 3000 Robocut-Maschinen hat Fanuc in den vergangenen 30 Jahren allein in Deutschland an den Bedienmann gebracht. Allerdings haben die Veteranen mit den jüngsten Serien nur mehr den Namen und die sprichwörtliche Zuverlässigkeit gemein: Kompakt und voll automatisierbar sowie Dank Nano-Technologie hochpräzise und schnell, ist die neue Alpha-iD-Reihe nicht nur für den Werkzeugbau interessant, sondern auch für die Fertiger ultragenauer Serienteile.
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