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Hochgradig automatisiert

ND Coatings strahlt, richtet und primert Bleche und Profile
Hochgradig automatisiert

Kreuzfahrtschiffe | Eine der umweltfreundlichsten Strahl-, Richt- und Primeranlage für Tafelbleche und Wulstflachstahlprofile hat Rösler für ND Coatings, Partner der Meyer Werft im Bereich Oberflächenbearbeitung und Korrosionsschutz, realisiert.

Schnellere Reaktionszeiten für das Laserzentrum der Meyer Werft in Papenburg, eine optimierte Oberflächenqualität und die Rückverfolgbarkeit der Bearbeitungsvorgänge – diese Gründe veranlassten ND Coatings in eine eigene Konservierungslinie zu investieren. Neben hohen Anforderungen an Qualität, Durchsatz und Umweltschutz legte ND Coatings Wert darauf, alle Komponenten der Linie aus einer Hand zu erhalten. Da Rösler als Hersteller von Konservierungslinien und Strahlanlagen dafür die besten Voraussetzungen bot, erhielt der Anbieter aus Untermerzbach den Zuschlag als Generalunternehmer.

Verkettetes System mit Strahlanlagen für Profile und Bleche
Das maßgeschneiderte Konzept besteht aus zwei separaten Strahlanlagen für Profile und Bleche, entsprechenden Richtanlagen und einer Lackierstation mit Trockner. Alle Anlagenteile sind miteinander verkettet. Die Bearbeitung der Werkstücke ist bereits bei Anlieferung so definiert, dass bei Übergabe an die Linie das System erkennt, ob sie entweder nur gestrahlt, gerichtet, lackiert werden müssen oder alles in Kombination erfolgt. Im zentralen Steuerstand der Anlage kann jedes Teil und jeder Bearbeitungsschritt online mitverfolgt und überwacht werden.
Die mit Rost und Zunder verschmutzten 60 bis 280 mm breiten Wulstflachstahlprofile werden einzeln in der parallel zur Konservierungslinie platzierten Rösler Knüppel-Strahlanlage RKL 5/1-So mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von bis zu 20 m/min gestrahlt. Diese Anlage ist als platzsparendes Doppel-Strahlsystem ausgeführt. Einerseits hat man damit den Vorteil, dass beim Ausfall einer Anlage der Betrieb weiterlaufen kann. Andererseits ermöglicht das Konzept enorme Energieeinsparungen, da bei weniger stark verunreinigten Profilen mit nur einem System gestrahlt werden kann. Für ein optimales Strahlergebnis sorgen jeweils vier Rösler Long Life Hochleistungsturbinen Gamma 400 mit 22 kW Antriebsleistung. Sie sind mit dem Messsystem Max-IMP für die automatische Strahlbildkontrolle ausgestattet.
Nach dem Strahlprozess durchlaufen die Profile eine Strahlmittelabreinigungseinheit, damit sie völlig sauber an die Profilrichtanlage übergeben werden. Nachdem die Profile gerichtet wurden, werden sie zur Chargierstation gefahren, in der sie für die Lackierung automatisch zu 3,20 m breiten Chargen zusammengefasst werden.
Die zwischen 3 und 60 mm starken und bis zu 3,35 m breiten Bleche werden im Freien gelagert und über eine Rollenbahn zugeführt. Erste Station ist hier ein Abblassystem, um eventuell auf den Blechen befindliches Wasser oder Laub zu entfernen. Danach durchlaufen die Bleche die in die Konservierungslinie integrierte Rollenbahn-Strahlanlage RRB 35/6 HD-So mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 5 m/min. Dabei sorgen acht Long Life Hochleistungsturbinen Gamma 400 (37 kW Antriebsleistung) mit Max-IMP-System für ein bedarfsgerechtes Ergebnis.
Um Verschleiß und Wartung zu minimieren, besteht die Strahlkammer aus einer 8 mm starken Manganstahlkonstruktion, die innen zusätzlich mit 8 mm dicken, spaltfrei verlegten und auswechselbaren Manganstahlplatten ausgekleidet ist. Die Strahlmittelnachdosierung erfolgt bei allen Strahlanlagen automatisch, wobei zwei unterschiedliche Strahlmittelsorten in definierbarem Mischungsverhältnis zudosiert werden können. Vor der Richtanlage werden Reststrahlmittel und Staub von den Oberflächen entfernt und die Bleche für den Richtprozess zentriert.
Automatisches Einschleusen der Profile
Während des Chargiervorgangs der Profile werden der Konservierungslinie kontinuierlich Bleche zugeführt. Diese Zuführung stoppt automatisch, sobald eine Charge Profile für das Einschleusen in die Linie bereit steht. Sie durchläuft die Blechstrahlanlage bei gestoppter Strahlmittelzufuhr mit hoher Geschwindigkeit. Sowohl Profile als auch Bleche werden vorgewärmt, bevor es in den Lackierautomaten geht.
Innovatives Lackiersystem für wasserbasierte Lacke mit einem Lösemittelanteil von nur 20 g/l.
Der Lackierautomat ist für vier Farbsysteme ausgelegt. Er verfügt dafür über zwei Doppel-Spritzbrücken, denen jeweils ein Lacksystem in zwei Farbtönen zugeordnet ist. Die Lacke wurden speziell für ND Coatings entwickelt und auf den Schweißprozess bei der Meyer Werft sowie bei externen Kunden angepasst. Es handelt sich dabei um einen wasserbasierten Lack mit einem Lösemittelanteil von nur 20 g/l.
Das zweite Lacksystem ist komplett lösemittelfrei und besteht aus einem Härter und Zinkpulver. Für die Mischung der beiden Komponenten entwickelte Rösler eine automatische Farbaufbereitung. Sie ermöglicht die verlustfreie automatische Anmischung der für die jeweils zu lackierende Anzahl Bleche oder Profile erforderlichen Lackmenge. Das wasserbasierte Lacksystem wird ebenfalls automatisch bedarfsgerecht angemischt. Alle Farbwechsel werden ohne Unterbrechung des Lackierprozesses durchgeführt.
Der Farbauftrag erfolgt pro Farbton jeweils mit acht Spritzpistolen, die von oben und unten lackieren. Um Overspray zu reduzieren, wird der Einsatz der einzelnen Pistolen durch eine Werkstückerkennung und Wegemessung gesteuert.
Auf eine optimale Aushärtung der wasserbasierten Lacke wurde der rund 35 m lange Trockner ausgelegt. Er ist mit mehreren Gasbrennern sowie oben und unten angeordneten Ventilatoren ausgestattet. Dadurch lassen sich Bereiche mit unterschiedlicher Wärmeintensität schaffen. Dies gewährleistet, dass der Lack zu Beginn der Trocknung keine Haut bildet, die ein Ausdunsten der Feuchtigkeit verhindert.
Danach erfolgt die automatisierte Kennzeichnung der Bleche zur Sicherstellung der Nachverfolgbarkeit. Die Bleche und Profile werden an den vorgewählten (zwei unterschiedlichen) Entladepositionen für die weitere Verwendung bereitgestellt. (sk) •
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