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Hochleistungsschichten nach Bedarf

Oberflächentechnik
Hochleistungsschichten nach Bedarf

Bei modernen Maschinen und Anlagen ist es oft die Qualität der Oberfläche wesentlicher Komponenten, die über Funktion und Leistung des Gesamtsystems entscheidet. ❧ Autor

Klaus Vollrath, Journalist, Aarwangen/CH

„Bei Bauteilen für den Maschinen- und Anlagenbau spielen die Eigenschaften der Oberfläche eine immer größere Rolle“, weiß Ralf Altheimer, Geschäftsführer der Eposint AG in Islikon/Schweiz. Während der Werkstoff des Bauteils in der Regel danach ausgewählt wird, dass er den im Betrieb auftretenden mechanischen sowie gegebenenfalls thermischen Belastungen standhält, muss seine Oberfläche häufig noch ganz anderen Beanspruchungen widerstehen. Besonders wichtig sind beispielsweise der Schutz gegenüber chemischen oder korrosiven Beanspruchungen, Beständigkeit gegenüber Verschleiß durch Abrasion, Dichtheit gegenüber dem Eindringen von Medien, das Gleitverhalten oder auch Notlaufeigenschaften. Hierfür werden die Bauteile je nach Aufgabenstellung entweder komplett oder lediglich in ausgewählten Bereichen beschichtet.

Die heute immer höheren Anforderungen an die Leistungen technischer Systeme wirken sich natürlich auch auf die von diesen Oberflächen geforderten Eigenschaften aus. Statt vergleichsweise einfacher Beschichtungen kommen heute teils komplexe, mehrlagige Beschichtungssysteme zum Einsatz. Ebenso geht der Trend immer mehr zu unterschiedlichen Beschichtungslösungen für verschiedene Problemstellungen am gleichen Bauteil.

„Um unseren Kunden die für den jeweiligen Anwendungsfall optimale Lösung anbieten zu können, setzen wir eine große Bandbreite unterschiedlicher Verfahren ein“, sagt Hanspeter Isch, Technischer Berater und Business Unit Manager Thermisches Spritzen bei Eposint. So gibt es neben zahlreichen Beschichtungen auf Kunststoffbasis auch thermische Verfahren, mit deren Hilfe Metalle oder sogar Keramiken als fest haftende Schichten auf die Oberfläche von Bauteilen aufgespritzt werden können. Diese Schichten zeichnen sich im Unterschied zu Kunststoffen vor allem durch ihre wesentlich höhere Festigkeit und Härte aus. Sie eignen sich daher vor allem für solche Einsatzbereiche, bei denen hohe mechanische oder abrasive Beanspruchungen zu erwarten sind.

Typische Einsatzbereiche sind hoch beanspruchte Lager oder Dichtflächen beispielsweise im Maschinen- oder Anlagenbau oder Oberflächen von abrasiv beaufschlagten Knet-, Rühr- oder Mischelementen in der Mineral- beziehungsweise Kunststoffverarbeitung. Kunststoffe kommen dagegen eher in Bereichen zum Einsatz, wo es um Eigenschaften wie Antiadhäsion, Gleit- und Schmierfähigkeit, chemische Beständigkeit, Lebensmittel- oder Pharmatauglichkeit, Isolation oder Antistatik geht. „Aufgrund der enormen Vielfalt an Verfahren, Werkstoffen und Einsatzfällen gibt es keine Software, mit der man die Wirksamkeit von Beschichtungen berechnen könnte“, sagt Altheimer.

Deshalb spielen hier Erfahrung und Know-how der zuständigen Fachleute eine entscheidende Rolle. Sie verfügen über das Wissen darüber, welche Materialien beziehungsweise welche Beschichtungskombinationen sich in der Vergangenheit unter vergleichbaren Einsatzbedingungen bewährt oder eventuell auch versagt haben. Und sie beherrschen die Verfahren für das Aufbringen und kennen die gesetzlichen Vorschriften, die zum Beispiel beim Einsatz in Bereichen wie Lebensmittel-, Kosmetik- oder Medikamentenverarbeitung zu beachten sind.

Kundenindividuelle Unterstützung bei
Instandsetzungen und Überholungen

„Dadurch können wir unseren Kunden bei Instandsetzungen oder Überholungen von Maschinen oder Anlagen auch kurzfristig jeweils exakt auf den Einsatzfall hin optimierte Hilfe zukommen lassen“, so Altheimer. Das betrifft nicht nur die Beschichtung selbst, sondern auch vorbereitende Arbeiten wie den Aufbau tragender Zwischenschichten an verschlissenen Bauteilen durch Auftragsschweißen sowie die erforderliche mechanische Bearbeitung sowohl der Zwischenschicht als auch der anschließend aufgebrachten Deckschicht.

Auch bei der eigentlichen Beschichtung kennen die Fachleute von Eposint Verfahrenskniffe wie zum Beispiel die Kombination verschiedener Verfahren wie dem Flamm- oder Plasmaspritzen, um beispielsweise Kombinationsbeschichtungen aus harten Metall- oder Keramikteilchen mit einer gleitverbessernden Kunststoff-Deckschicht zu erzeugen. Dabei schützen die fest mit dem Grundkörper verklammerten Teilchen den Kunststoff vor Beschädigung und verfrühter Abtragung durch Stoßbeanspruchungen oder zu starke Scherkräfte. Außerdem übernehmen sie bei Verschleiß des Kunststoffs Traganteile. Auf diese Weise kombiniert Eposint die Eigenschaften der unterschiedlichen eingesetzten Werkstoffkategorien wie Kunststoffe, Metalle oder Keramiken miteinander, um die jeweils optimale Lösung zu erzielen.

Ein weiteres Betätigungsfeld des Unternehmens sind Reparaturen vor Ort – beispielsweise in solchen Fällen, wo der Transport großer Anlagenteile nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. Für solche Fälle verfügt das Unternehmen über transportable Systeme, die an Ort und Stelle zum Einsatz gebracht werden können. Die entsprechenden Planungen werden mit Blick auf die Minimierung der Durchlaufzeit durchgeführt. „Dank der so deutlich reduzierten Stillstandszeiten lassen sich die Gesamtkosten der Reparatur um ein Vielfaches reduzieren“, sagt Lars Lanfranchi, bei Eposint zuständig für die Auftragsabwicklung beim thermischen Spritzen.

Darüber hinaus agiert Eposint für seine Kunden aus dem Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus auch als Engineering-Partner bei Neuentwicklungen. Wenn der Konstrukteur bereits zu Beginn seiner Tätigkeit eine klare Vorstellung von den Möglichkeiten und Grenzen der Beschichtungen habe, die er für seine Anlage oder Maschine benötigt, kann er entsprechend schneller und effizienter arbeiten und teure Umwege oder gar Fehlschläge vermeiden. Die Projektpartnerschaft umfasst bei Bedarf alle Aspekte von der Auswahl der Werkstoffe und dem beschichtungsgerechten Bauteildesign über die Entwicklung geeigneter Verpackungen und die Beschaffung der Bauteile bis hin zur fachgerechten Applikation. Auf Wunsch übernimmt das Unternehmen auch die Nachbearbeitung, kümmert sich um die erforderliche Logistik und entwickelt spezielles Labor- oder Produktionsequipment.

Hierbei kann Eposint durch seine Zugehörigkeit zur Adelhelm-Gruppe auf zusätzliche technische und personelle Ressourcen zurückgreifen. Neben hochqualifizierten Ingenieuren und Technikern stehen dort auch gut ausgestattete Laborkapazitäten bis hin zu Reinräumen zur Verfügung, wo Beschichtungen entwickelt, getestet und produziert werden können. Dieser Service steht über die gesamte Projektphase von der Beratung und Bemusterung über die Entwicklung bis zur Einführung serienreifer und gegebenenfalls validierter Fertigungsprozesse zur Verfügung.

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