Werkzeugmaschinen | Alle drei Jahre prägt das AWK die Produktionstechnik von morgen. In diesem Jahr diskutierten die Experten über die Potenziale von Industrie 4.0.
Mehr als 1200 Teilnehmer verdeutlichten wieder die Stellung des Aachener Werkzeugmaschinen Kolloquiums (AWK) als Europas führende Fachkonferenz für die Produktionstechnik. Internationale Experten aus Industrie und Wissenschaft diskutierten über Industrie 4.0. Im Fokus stand die radikal vertiefte Interaktion menschlich geführter und automatisierter Prozesse in der Fertigung.
Fertigungsabläufe können heute so flexibel und individuell wie noch nie eingerichtet werden. Die Grundlage dafür bilden die erweiterten Möglichkeiten der Informationstechnik und im Zuge dessen die Fortschreitende Vernetzung der realen und der virtuellen Produktionswelt. Es gehe um Daten, deren Verfügbarkeit und Sicherheit sowie um ihre effiziente, zielführende Interpretation, erklärte Prof. Günther Schuh, Mitglied des Direktoriums der beiden veranstaltenden Institute WZL und Fraunhofer IPT in Aachen. „Was wir heute oft umsonst mitliefern, die Smart Data, wird künftig zum wertvollen Hauptprodukt, erweitert um eine Werkzeugmaschine.“ Sein Aachner Direktoriumskollege Prof. Christian Brecher ergänzte: „Viele Evolutionen führen Schritt für Schritt in diese Richtung. Den revolutionären Charakter werden wir erst im Rückblick richtig erkennen.“
Dr. Thomas Lindner, ehemaliger Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauund (VDMA) und Chef der Groz-Beckert KG, fügte an: „Wir haben noch einen weiten Weg mit vielen kleinen, mühsamen Schritten vor uns.“ Gerade weil der Mittelstand auf Wettbewerb konditioniert sei, müsse der Nutzen einer Vernetzung auch für Kritiker transparent und greifbar sein. Wichtig sei zudem, der Politik zu verdeutlichen, dass die Industrie für diesen Weg Unterstützung brauche. Brecher betonte, der Erfolg produzierender Unternehmen hänge davon ab, wie das Zusammenwachsen von realer und virtueller Welt gemeistert werde. •
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