Im ersten Quartal 2014 stieg der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 10 %.
„Aus dem Inlandsmarkt kommen kräftige Impulse für das Werkzeugmaschinengeschäft“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Frankfurt/M., das Ergebnis. Die Inlandsbestellungen lagen im ersten Quartal 20 % über Vergleichszeitraum des Vorjahres, die Auslandsbestellungen stiegen um 5 %. Der kontinuierliche Bestellzuwachs bereits seit Ende 2012 bestätige, dass die deutschen Kunden optimistisch sind und sich der Investitionsstau im Inland endgültig aufgelöst habe. Das zeigt laut VDW auch der Geschäftsklimaindex, der zuletzt in der Industrie wieder angezogen hat.
In dieses Bild passt, dass die Zerspanungstechnik mit ihrer breit aufgestellten Abnehmerschaft die Führungsrolle übernommen hat, im Gegensatz zum vergangenen Jahr. Die Aufträge sind um 14 % gestiegen. Gefragt war eine breite Technologiepalette, insbesondere Dreh- und Schleifmaschinen sowie Bearbeitungszentren. In der Umformtechnik hingegen notierten die Bestellungen 4 % über dem Vorjahr. Hier wurden insbesondere Maschinen für die Blechbearbeitung mit einem ebenfalls breiten Anwendungsfeld geordert. Die Nachfrage nach Pressentechnologie hat sich nach dem Vorjahresboom etwas beruhigt.
Die ausländischen Kunden hingegen wollen noch nicht so recht in Schwung kommen. Insbesondere die Bestellungen aus den Euro-Ländern sanken um ein Zehntel. „Unsere Erwartungen richten sich auf Asien und Amerika“, sagt Schäfer. Die Bestellungen von Nicht-Euro-Ländern sehen mit einem Zuwachs von 9 % im ersten Quartal deutlich besser aus.
Alles in allem befinde sich die Produktionsentwicklung auf gutem Wege. „Das erste Quartal signalisiert grünes Licht für einen Produktionszuwachs im laufenden Jahr“, bekräftigt der VDW-Geschäftsführer. Allerdings setzten alle Annahmen voraus, dass kein weiteres Störfeuer seitens der Weltpolitik erfolgt. Sollten sich die Auseinandersetzungen mit Russland weiter verschärfen, berge dies ein hohes Risiko für beide Seiten. Russland ist der drittgrößte Auslandsmarkt für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie und Deutschland der wichtigste Lieferant für Russlands Industrie. „Bereits jetzt verunsichert die Situation die Finanzmärkte“, sagt Schäfer. Dies könne auch schnell auf die Realwirtschaft übergreifen. •
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