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Kaltes Fügen liegt gut im Rennen

Schweißtechnik: Motorradhersteller ersetzt MAG-Verfahren
Kaltes Fügen liegt gut im Rennen

Kaltes Fügen liegt gut im Rennen
Bereits während des CMT-Prozesses wird sichtbar, dass keine Materialspritzer entstehen Bild: Fronius
Viele Anwender nutzen das Cold-Metal-Transfer-Verfahren (CMT) als Alternative zu herkömmlichen thermischen Fügeverfahren. Einer seiner Vorteile liegt in der hohen Präzision. Das stellt auch KTM-Sportmotorcycle fest.

Drei Jahre nach der Markteinführung hat sich das CMT-Verfahren am Markt etabliert. Knapp 3000 Anlagen hat die Fronius International GmbH aus dem österreichischen Wels, die das Verfahren entwickelt hat, seitdem verkauft. „Die Anwender in der metallverarbeitenden Industrie erkennen die wesentlichen Vorteile des kalten Prozesses“, ist Reinhold Wiesmeyr überzeugt, Vertriebsleiter der Sparte Schweißtechnik bei der deutschen Unternehmenstochter: Eine deutlich größere Spaltüberbrückung, geringerer thermischer Verzug und ein nahezu spritzerfreies Ergebnis zeichnen ihn gegenüber den herkömmlichen Verfahren aus.

Seit der Einführung hat der Hersteller das Verfahren zudem noch weiter entwickelt. So verbessert eine feinstufigere Regelung mit der reversierenden Drahtbewegung bis 90 Hz den Werkstoffübergang und die Spaltüberbrückung. Daraus resultieren eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit und eine noch genauere Kontrolle des Wärme- und Werkstoffeintrags. An praktisch spritzerfreien Werkstücken entfallen aufwändige mechanische Nacharbeiten. Das spart das Zwischenhandling und eine doppelte Qualitätskontrolle.
„Mit CMT können wir einfach kälter fahren. Zur höheren Schweißqualität und wesentlich besseren Spaltüberbrückung kommt der reduzierte Wärmeverzug hinzu“, bestätigt Wilhelm Berger, beim Motorradhersteller KTM-Sportmotorcycle AG mit Sitz im österreichischen Mattighofen verantwortlich für die Schweißtechnik der sicherheitsrelevanten Produkte.
Mit dem thermischen Fügen von Rohren erschaffen die Motorradbauer den stabilen Rahmen. Deren Fertigung läuft zu 90 % automatisiert mit 25 dreischichtig arbeitenden Robotern im eigenen Haus. 60 Schweißfachleute lösen die Füge-Aufgaben – bis vor zwei Jahren mit Hilfe des eher manuellen MAG-Schweißens. Dieses wurde dann durch das CMT-Verfahren mit 5 Schweißsystemen abgelöst. Materialien wie das bis zu 1 mm dünne Blech aus hoch legiertem 25CrMo4 schweißen die Fachleute jetzt in nur 80 % der zuvor benötigten Zeit, fast frei von Bindefehlern und vor allem praktisch spritzerfrei. Prädestiniert für das CMT-Schweißen sind angesichts des geringeren Wärmeverzugs bei KTM die Stellen des Rahmens, bei denen es besonders auf Maßhaltigkeit ankommt. So ist Präzision zum Beispiel im Bereich der Motoraufhängung gefordert.
Neben der Rahmenfertigung kommt auch ein CMT-System in der Auspufffertigung zum Einsatz. Berger erklärt: „Wenn bei uns ein MAG-Gerät ersetzt werden muss, stellen wir heute in 90 % der Fälle auf das kältere Verfahren um. 20 % Zeitersparnis sind für uns ein gewichtiges Argument, um über das Austauschen nachzudenken.“ Selbst zum WIG(Wolfram-Inertgas)-Verfahren tritt CMT zunehmend in Wettbewerb. Denn der optische Unterschied zur WIG-Nahtschuppung wird immer geringer. sk/os
Das Verfahren läuft hochgradig automatisiert ab
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