Wenn aus einfachem Glas hochwertiges Isolierglas werden soll, bedarf es einer ausgeklügelten Fertigungstechnik. Die Anlagen dafür kommen von Bystronic Glass, einem Unternehmen mit insgesamt 465 Mitarbeitern in der Schweiz, in China und in Deutschland. In Neuhausen-Hamberg im Schwarzwald produziert der Betrieb seit mehr als 50 Jahren Maschinen und Anlagen zur Isolierglasfertigung. Im vergangenen Jahr wurde dort auch die weltgrößte Isolierglas-Produktionslinie mit einer Länge von 160 m für Isolierglaselemente von bis zu
18 mal 3 m montiert. Isolierglas, das auf Maschinen von Bystronic Glass hergestellt wurde, findet man in vielen Gebäuden weltweit. „Selbst im höchsten Gebäude der Welt – dem Burj Khalifa in Dubai – steckt ein bisschen Bystronic Glass“, erzählt Peter Nischwitz, der für die Unternehmenskommunikation der internationalen Marke zuständig ist.
Von acht auf eine Stunde
Eine Schlüsselkomponente solcher Anlagen sind Ölflex Connect-Energieketten von Lapp. „Kabel abmanteln, Einzeladern abisolieren, Stecker montieren und in Schleppketten installieren – das haben wir hier früher alles selbst manuell im Haus gemacht“, erinnert sich Thorsten Meier, Prozessplaner bei Bystronic Glass. „Mit den Konfektionen von Lapp konnten wir unsere Durchlaufzeiten von acht auf eine Stunde reduzieren.“ Der logistische Aufwand habe sich reduziert, denn Lapp liefere die Ketten just in time in die Montage. Die Elektriker von Bystronic Glass konzentrierten sich nun auf andere wertschöpfende Aufgaben. Auch für die neue Rekord-Fertigungslinie hat Lapp eine Energieführungskette konzipiert und vorkonfektioniert. Basis ist eine Schleppkette vom Typ Silvyn Chain 445 MU für hochdynamische Anwendungen. Sie ist 2,7 m lang und besteht aus Kunststoff mit aufklappbaren Rahmenstegen. Bestückt wurde die Kette auf Kundenwunsch mit der halogenfreien Anschluss- und Steuerleitung Ölflex FD 855 P. Sie eignet sich für hohe Beanspruchung in Energieführungsketten, erlaubt kleine Biegeradien und lange Verfahrwege. Wichtig für den exportorientierten Weltmarktführer aus dem Schwarzwald: Die Leitung ist UL/cUL zertifiziert für Nordamerika.
Maßgeschneiderte Bestückung
Ebenfalls Wunsch des Kunden waren Ölflex Connect Servo-Konfektionen nach Siemens-Standard. Bei diesen Servokonfektionen werden Kabel und Stecker teilautomatisch verbunden. Das bringt Vorteile für Qualität, Verfügbarkeit und Abschirmwirkung. So ist die Abschirmung gegen elektromagnetische Störungen um 400 % besser als bei herkömmlichen Lösungen. Für den Datenaustausch sorgt eine Unitronic Bus PB Profibus-Leitung, konfektioniert mit einem M12-Stecker. Außerdem stecken in der Kette ein PVC-Gewebeschlauch mit 15 mm Außendurchmesser sowie ein Kunststoff-Absaugschlauch mit 35 mm Außendurchmesser. Die Grundkette ist variabel und kann je nach Anlage individuell bestückt werden. Auch die Längen der Leitungen und der eingelegten Schläuche können jederzeit an die Anlage angepasst werden.
Bystronic Glass arbeitet schon länger mit Lapp zusammen. „2011 haben wir die vorkonfektionierten Energieketten von Lapp eingeführt“, erinnert sich Meier. Seitdem habe man weit mehr als 100 Energieketten von Lapp verbaut und viel Einsparpotenzial realisiert. Ein weiterer Einsatz von Ölflex Connect-Energieketten sei daher geplant.
Drei Säulen
- Ölflex Connect Servo: Konfektion von Servoleitungen nach den Standards
der Antriebshersteller, also „Standardkonfektionen“. - Ölflex Connect Cables: Kabelkonfektionen nach Kundenwunsch.
- Ölflex Connect Chain: Design und Konfektion kompletter Energieführungsketten, Integration von Leitungen und Schläuchen in die Schleppkette, auf Wunsch Montage in der Anlage beim Kunden. Möglich sind auch aufwändige Lösungen – beispielsweise voll bestückte Stahlschleppketten, die in verschiedenen Industrien Anwendung finden.
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