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Kunststoffverarbeiter für 2010 vorsichtig optimistisch

Verband GKV meldet 14 Prozent Umsatzrückgang
Kunststoffverarbeiter für 2010 vorsichtig optimistisch

Kunststoffverarbeiter für 2010 vorsichtig optimistisch
GKV-Präsident Dr. Reinhard Proske: „Die Nachfrage zieht wieder an. Wir rechnen aber nicht mit einem schnellen und stetigen Aufschwung.“ Bild: GKV
Die Kunststoff verarbeitende Industrie in Deutschland ist 2009 mit voller Wucht von der Wirtschaftskrise getroffen worden. Der Umsatz ging um 14 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Produktion verringerte sich dabei um 11 %. Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie spricht von teils Existenz bedrohenden Auftragsrückgängen für zuliefernde Unternehmen. Für 2010 erwartet der GKV einen leichten Aufwärtstrend.

Im zurückliegenden Jahr hat die Kunststoff verarbeitende Industrie in Deutschland Waren im Wert von insgesamt 45,8 Mrd. Euro hergestellt – gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzminus von 14 %, wie der GKV mitteilt. Besonders hart von der Krise getroffen worden seien die Zulieferer von technischen Kunststoffteilen für die Automobil- und Elektroindustrie. Sie erwirtschafteten insgesamt 9,6 Mrd. Euro (-20 %). Die Kunststoffverpackungsindustrie verzeichnete einen Umsatz in Höhe von 12,5 Mrd. Euro (-10 %). Während die Hersteller von Industrieverpackungen mit erheblichen Auftragsrückgängen zu kämpfen hatten, lief das Geschäft mit konsumnahen Verpackungen relativ stabil. Von den inländischen Konjunkturprogrammen profitierten Hersteller von Kunststoffprodukten für den Bausektor. Die Exportmärkte in Mittel- und Osteuropa hingegen brachen ein. Insgesamt meldet der Bereich einen Umsatz von 10,2 Mrd. Euro (-8 %). Die übrigen Segmente erwirtschafteten 13,5 Mrd. Euro, 16 % weniger als im Vorjahr.
Ein maßgeblicher Grund für die gesunkenen Umsatzerlöse war die deutlich verringerte Nachfrage aus dem Ausland. Seit Jahren das Schwungrad der Branche, war der Export 2009 eine Wachstumsbremse: Der Außenhandel ging gegenüber 2008 um 16 % zurück, der Inlandsumsatz um 12,5 %. Die Kunststoff verarbeitende Industrie beschäftigte im Dezember 2009 285 100 Menschen. Dies entspricht einem Rückgang von 1,3 %.
Laut der vom Verband am Jahresanfang durchgeführten Konjunkturumfrage erwarten 65 % aller befragten Verarbeiter steigende Umsätze für das laufende Jahr, nur 9 % gehen von einem Umsatzminus aus. 48 % rechnen mit einer Wiederbelebung des Außenhandels, 49 % mit keiner Veränderung.
GKV-Präsident Dr. Reinhard Proske sieht aktuell die Talsohle durchschritten: „Die Nachfrage zieht wieder an. Wir rechnen aber nicht mit einem schnellen und stetigen Aufschwung. Es wird Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau erreicht sein wird.“ Gleichzeitig warnte Proske vor ungezügeltem Optimismus. Der Aufschwung müsse finanziert werden. Die Kreditvergabe sei nach wie vor äußerst restriktiv, die Anforderungen an Sicherheiten enorm. Dieses Problem verschärfe sich mit den in vielen Fällen durch die Krise belasteten Unternehmensbilanzen. Zudem sei nur schwer abzuschätzen, wie sich das Auslaufen der Kurzarbeit auf den Arbeitsmarkt und daraus folgend auf den privaten Konsum auswirken werde.
Weiter stellte Proske klar, dass das Know-how und die Innovationsfähigkeit die wesentlichen Erfolgsfaktoren für die Kunststoffverarbeitung in Deutschland sind. Die Politik müsse hierfür stabile Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehörten mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung, der Abbau von bürokratischen Hemmnissen und die Förderung von Forschung und Entwicklung.
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