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Maschinenbauer zeigen Lösungen gegen Energiefresser

Energieeffizienz gewinnt auch für Nutzer von Werkzeugmaschinen zunehmend an Bedeutung
Maschinenbauer zeigen Lösungen gegen Energiefresser

Die EMO in Hannover zeigte, dass die Energieeffizienz zu den Zukunftsthemen der Fertigungstechnik gehört. Neben der Sonderschau Blue Competence zeigten viele Aussteller Lösungen, mit denen sich brachliegende Potenziale heben lassen.

„Nachhaltigkeit in der Industrieproduktion ist ein Zukunftsthema, mit dem die europäische Werkzeugmaschinenindustrie international punkten kann“, sagte Ralf Reines im Vorfeld der Metallbearbeitungsmesse EMO. Er ist als Technikreferent beim Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), Frankfurt/M., für den Bereich Blue Competence zuständig. Während die Großindustrie – etwa der Automobil- oder der Flugzeugbau – bei Neuinvestitionen bereits sehr genau auf den Energieverbrauch der Anlagen achtet, zögern viele kleinere Anwender noch, für effizientere Maschinen mehr zu bezahlen. Doch angesichts stetig steigender Energiekosten schlummern hier Einsparpotenziale.

Neben der Sonderschau Blue Competence zeigten auch viele Aussteller – allen voran die großen Anbieter von Systemanlagen – auf ihren Ständen, wie sich diese Potenziale heben lassen. So präsentierte die Mindelheimer Grob-Werke GmbH & Co. KG unter anderem weiterentwickelte G-Module, die in ihren Achs-, Spann- und Zustellbewegungen mit hydraulikfreier Technik ausgestattet waren. NC-gesteuerte Servoantriebe steigern dabei nicht nur die Energieeffizienz, sie tragen auch zu besseren Dynamikwerten bei.
Die Göppinger MAG IAS GmbH stellte ein Energieeffizienzpaket vor, das sparsame Komponenten mit Software und Visualisierungstechnik kombiniert und so an einem Bearbeitungszentrum Einsparungen von bis zu 30% ermöglichen soll. Die Visualisierung am Energie-Monitor zeigt verschiedene Auswertungen: aktueller und kumulierter Verbrauch, Energiekosten pro Werkstück, aufgeteilt auf verschiedene Verbraucher. Darüber hinaus können die Daten online auf beliebigen mobilen Endgeräten abgerufen werden.
Ebenfalls Einsparungen in Höhe von bis zu 30 % verspricht die Nürtinger Gebr. Heller GmbH durch ihr Energieeffizienzpaket Heller Blue. Je universeller und vielseitiger die Zerspanungsaufgaben sind, desto wichtiger ist eine adaptive, bedarfsgeregelte Stromaufnahme der Peripherie- und Hauptaggregate. Zum modularen Leistungsumfang gehören unter anderem Ausstattungsmerkmale wie Motoren mit bis zu 5 % geringerem Stromverbrauch, das flexible Zu- und Abschalten aller Verbraucher, eine permanente Medien- und Filterüberwachung oder Frequenzumrichter, die den Volumenstrom der Hochdruck-Kühlmittelpumpe oder der Zentralkühler an die jeweilige Bearbeitung anpassen.
Mit DVS CleanTec präsentierte die DVS-Gruppe, Frankfurt/M., ein Maschinen- und Automationskonzept, das auf zwei Säulen fußt. Neben den ökonomischen Vorteilen aus Emissionsreduzierung und Sauberkeit stehen reduzierte Life-Cycle-Kosten aufgrund eines effizienteren Energieeinsatzes im Fokus. Um Stillstandszeiten aufgrund von Wartungs- oder Reinigungsarbeiten zu minimieren, ist das Design für einfaches Reinigen ausgelegt. Auf Hydraulik und große Luftverbraucher wurde verzichtet, Antriebs- und Kühlsysteme sowie Maschinenkomponenten wurden einsatzgerecht und entsprechend höchster Effizienzklassen ausgelegt.
Dass sich nicht nur die deutschen und europäischen Anbieter mit dem Thema beschäftigten, das zeigte unter anderem die Mitsubishi Electric B.V., Ratingen. Aus der Kombination zweier Ansätze für die Leistungssteigerung von Fertigungsbetrieben (e-F@ctory) und energieoptimierter Prozesse (eco-F@ctory) entstand eine Erweiterung (e&eco-F@ctory) der nahtlosen Datenübertragung innerhalb des Unternehmens, um Produktions- und Energieverbrauchsdaten in Echtzeit verfügbar zu machen. Dabei vereinfachen unter anderem intelligente Messgeräte das Erfassen des Energieverbrauchs. Auf der Steuerungsebene bietet der japanische Hersteller Produkte an, die den Energieverbrauch analysieren, steuern und signifikant senken sollen. Hard- und Software-Tools visualisieren den Energiebedarf in der Leitebene. Auf der höchsten Leitebene steuert eine System-Management-Software den Energieverbrauch durch optimierten Informationsfluss.
Das Ziel dabei ist, die Produktionseffizienz und Qualität der Produkte zu steigern und zugleich den Energieverbrauch, die Produktionskosten und Nebenzeiten der Maschinen markant zu senken. hw
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