Gemeinsam mit dem spanischen Software-Anbieter Lantek hat Bystronic ein Manufacturing Execution System entwickelt. Das Besondere daran: Bystronic MES ist konsequent auf die Blechbearbeitung ausgerichtet. Beide Partner haben ihr jeweiliges Know-how über Werkzeugmaschinen und Software-Design in die Entwicklung eingebracht. Das Ergebnis soll eine Lösung sein, mit der Anwender künftig alle verfügbaren Ressourcen ihrer Produktion digital erfassen, ideal einsetzen und Produkte zu exakt definierten Kosten und Zeiten herstellen und ausliefern können.
Das Bystronic MES schafft die digitale Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette von Blechprodukten. Alle Schritte vom Auftragseingang bis zur Auslieferung werden digital erfasst. In der Fertigung verteilt das MES die erstellten Schneidpläne auf die verfügbaren Maschinen. Die integrierten Schneidsysteme von Bystronic geben automatisch Zustandsmeldungen über den Start der Schneidaufträge, die verbleibende Bearbeitungszeit und das Ende der Aufträge. Diese Informationen fließen über das MES bis in das ERP-System des Anwenders zurück. Einkauf und Logistik werden mit Hilfe des MES künftig Material je nach Auftragslage beschaffen und just-in-time bereitstellen. Damit gelangt das passende Material in der benötigten Menge und zum richtigen Zeitpunkt an die Fertigungsstationen. Das macht Fertigungsprozesse schlanker. Schließlich profitieren auch Endkunden von der Transparenz und der Verlässlichkeit des Systems. Sie erhalten jederzeit genaue Informationen darüber, in welchem Fertigungsschritt sich ihre Produkte befinden und bis wann sie zugestellt werden.
Mit exakten Daten die Prozesskette optimieren
Nach Auftragsabschluss stehen die Daten zur Auswertung bereit. Das Controlling kann präzise kalkulieren: Liegen Ist- und Sollwerte für Kosten, Zeit und Material im definierten Rahmen? Wie hoch waren Ausschuss und Wartezeiten an den einzelnen Fertigungsstationen? So lässt sich die Prozesskette detailliert bewerten und im nächsten Schritt nachhaltig optimieren.
Das System ist modular aufgebaut. Den Einstieg bildet ein umfangreiches Basispaket, das die wichtigsten Funktionen enthält, um das MES in die Infrastruktur des Anwenders zu integrieren. Erste verfügbare Zusatzmodule erweitern die Funktionalitäten je nach Bedarf. Bystronic und Lantek arbeiten an weiteren Lösungen. Anwender bauen sich so ihr individuelles MES auf, das genau auf ihren Bedarf zugeschnitten ist. Ist die Basisversion implementiert, kann der Anwender weitere Fertigungsstationen schrittweise integrieren. Das Bystronic MES wächst so mit der Fertigung seiner Nutzer.
In der Basisversion, die Bystronic seit Sommer anbietet, unterstützt das MES zunächst das interaktive Einbinden des Laserschneidens. Der Prozessschritt Biegen wird als Nächstes folgen. Damit ermöglicht der Maschinenbauer den offenen Datentransfer mit der Programmiersoftware By Soft 7 und die Vernetzung mit seinen Laserschneidsystemen. Schneidpläne werden aus der Software direkt ins MES überführt und von hier auf die eingebundenen Bystronic-Laserschneidsysteme verteilt.
Neben der interaktiven Einbindung des Laserschneidens integriert das Bystronic MES auch Fertigungsstationen mit Fremdsystemen und manuellen Arbeitsstationen. Diese Fertigungsstationen geben einfache Zustandsmeldungen über Start und Ende der Arbeitsschritte ans MES zurück. (mw)
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