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Mit dünnen Blechen zum sparsamen Elektromotor

Umformtechnik: Schnellläuferpresse erreicht um 30 Prozent höhere Hubzahl
Mit dünnen Blechen zum sparsamen Elektromotor

Eine höhere Hubgeschwindigkeit und die elektronisch exakt geregelte Eintauchtiefe sind Merkmale der neuen Schnellläuferpresse von Schuler. Sie stanzt gerade mal 0,2 mm dicke Elektrobleche und ermöglicht so Elektromotoren mit einem besonders hohen Wirkungsgrad.

Mit der Smartline SA-S präsentiert die Göppinger Schuler AG eine Schnellläuferpresse, die sich insbesondere zur Herstellung von besonders energieeffizienten Elektroantrieben eignet. Sie kann Elektromotorenbleche ausstanzen, die gerade mal 0,2 mm dick sind. „Da muss man schon fast von einer Folie sprechen“, verdeutlicht Hans Dieter Jung, Bereichsleiter des Marktsegments Drives & Generators beim Pressenspezialisten. Die einzelnen Bleche werden im gleichen Arbeitsschritt zu Paketen zusammengeheftet, die später den Kern des Elektromotors bilden: „Je dünner die Elektrobleche, desto niedriger die Wirbelstromverluste. Dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad, und der Stromverbrauch sinkt.“

Der mehrere Tonnen schwere Stößel der Maschine muss also auf hundertstel Millimeter genau arbeiten – und das bei mehreren hundert Hüben pro Minute und einem Pressentisch, der bis zu 3,3 m lang ist. Allein durch die hohe Steifigkeit der Presse, die aus einem öltemperierten Gusskörper besteht, sowie die spielfreie Stößelführung lässt sich eine solche Präzision nicht sicherstellen. „Die Elektronik der Eintauchtiefenregelung kontrolliert den Abstand zwischen Stößel und Elektroblech bei jedem Hub und korrigiert ihn gegebenenfalls beim nächsten Hub“, erklärt Hans-Dieter Jung. „Der untere Umkehrpunkt des Stößels bleibt somit konstant. Das ist wichtig für das Paketieren.“ Um die Elektronik vor gefährlichen Erschütterungen zu schützen, ist sie nicht im Stößel untergebracht, sondern im Pressenkörper.
Der gesamte Vorgang vom Messen bis zum Justieren dauert nur hundertstel Sekunden. Herkömmliche Pressen fahren häufig auf Anschlag; das bedeutet, dass der Stößel abrupt gestoppt und die Anlage somit überlastet wird – das tut weder der Maschine noch dem Werkzeug auf Dauer gut. Die Alternative bestand bislang darin, mögliche Überlastungen durch manuelles Messen und Nachkorrigieren zu verringern. Bei der neuen Smartline entfällt dieser Schritt, wodurch sich das Einrichten beim Werkzeugwechsel wesentlich vereinfacht.
Zudem erhöht die Elektronik die Ausbringungsleistung um bis zu 30 %. Der Verdrehantrieb der Paketiermatrize stellte hier bisher den Flaschenhals dar. Er dreht die einzelnen Elektrobleche um bis zu 180°, um Unebenheiten der einzelnen Bleche auszugleichen. Die optimierte Software sorgt dafür, dass der Servomotor mit der Geschwindigkeit der übrigen Maschine Schritt hält, indem er ruckfrei beschleunigt. Auch der FeedMax-Bandvorschub macht mit über 100 m/min richtig Tempo. Er wird genauso wie die Bandanlage, die Presse und das Stanzpaketierwerkzeug zentral gesteuert. hw
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