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Nach Rekordergebnis laufen Geschäfte weiter gut

Werkzeugmaschinen: Hermle steigert Umsatz um 12 % auf neuen Spitzenwert
Nach Rekordergebnis laufen Geschäfte weiter gut

Ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012, das neue Hochleistungs-Bearbeitungszentrum C32, der Palettenwechsler PW 3000 und eine neue Dienstleistung – das waren die Themen der Hermle-Pressekonferenz anlässlich der traditionellen Hausausstellung in Gosheim.

Angesichts der erfreulich starken Nachfrage Anfang 2013, insbesondere aus dem Ausland, hält Dietmar Hermle, Vorstandssprecher der Berthold Hermle AG, im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz etwa auf Höhe des Vorjahresrekords für möglich. Ob die stabile Markt- und Bestellsituation anhalte, sei angesichts der Staatsschuldenkrise in Europa und bevorstehender Neuwahlen noch offen. Anlässlich der traditionellen Hausausstellung der Gosheimer sagte Hermle, er habe den Eindruck, die Stimmung werde derzeit mit Blick auf die Bundestagswahl teilweise schlechter dargestellt als sie tatsächlich sei. „Unsere Kundengespräche zeigen, dass die Auftragslage vieler Betriebe nach wie vor gut bis sehr gut ist.“ Mit einer Auslastung von nahezu 98 % kratzt auch die Hermle-Produktion an ihren Kapazitätsgrenzen.

Der Werkzeugmaschinenbauer blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurück. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als 12 % auf 302,7 Mio. Euro (Vorjahr: 269,3 Mio.) und erreichte damit ein neues Rekordniveau. Dabei erhöhte sich das Auslandsvolumen der Schwaben kräftig um annähernd 27 % auf 168,8 Mio. Euro (Vorjahr: 133,2 Mio.). Das Unternehmen profitierte hier von den in den Vorjahren stark ausgebauten Auslandsaktivitäten. In Deutschland beruhigte sich die Nachfrage im Jahresverlauf, sodass der Inlandsumsatz mit 133,9 Mio. Euro geringfügig unter Vorjahr lag (136,1 Mio.). Die Exportquote kletterte von 49,5 auf 55,8 %.
Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg 2012 konzernweit um annähernd 15 % auf 63,6 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich um rund 14 % auf 63,9 Mio. Euro, sodass sich die Brutto-Umsatzmarge von 20,8 % auf 21,1 % verbesserte. Der Jahresüberschuss legte um etwa 12 % auf 46,0 Mio. Euro zu.
Dank der Ergebnissteigerung wurde auch die Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns 2012 weiter gefestigt. Die liquiden Mittel zum Jahresende erhöhten sich von 69,2 Mio. auf 85,3 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote stieg von 68,3 % auf 72,0 %. Damit wurde das finanzielle Fundament für die branchentypischen Konjunkturzyklen und die auch durch politische Unwägbarkeiten zunehmenden Nachfrageschwankungen gestärkt. Dietmar Hermle betonte: „Wir sind auf eine Beruhigung des Geschäfts infolge der branchenüblichen Zyklen gut vorbereitet. Auftragsrückgänge von bis zu 30 Prozent federn wir über unsere Arbeitszeitkonten ab.“ Größere Einbrüche erwarte er in naher Zukunft nicht.
Obwohl der Bestelleingang 2012 konzernweit mit 306,1 Mio. Euro etwas unter dem extrem hohen Vorjahreswert von 319,6 Mio. Euro lag, nahm der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2012 um gut 4 % auf 87,0 Mio. Euro zu.
Hermle beschäftigte Ende des abgelaufenen Jahres 927 Mitarbeiter, 36 mehr als am Vorjahresstichtag.
Eine Produktion in China oder Partnerschaften mit anderen Maschinenbauern schloss der Konzernsprecher bis auf weiteres aus. „Das überlassen wir anderen. Unsere Kunden – gerade auch aus Russland oder China – wollen deutsche Maschinen, die auch in Deutschland hergestellt wurden. Außerdem passt unser Highend-Portfolio nicht zu einer Produktion in China. Und was Partnerschaften und Joint-Ventures angeht: Unsere Erfahrung zeigt, dass wir besser fahren, wenn wir benötigte Technologien selbst entwickeln.“
Ein Beispiel dafür ist das Metall-Pulver-Auftragsverfahrens (MPA), dessen Möglichkeiten die Gosheimer anlässlich ihrer Hausausstellung zeigten. Bauteile, die mit der Technologie hergestellt wurden, können Hermle-Kunden ab sofort als Dienstleistung ordern. Mit dem thermischen Spritzverfahren lassen sich aus pulverförmigen Materialien großvolumige Teile mit fast beliebiger Innenkontur herstellen. Die Werkstücke können aus einem oder mehreren Materialien bestehen. Die in ein 5-Achsen-Zentrum der Gosheimer integrierte Auftragseinheit ermöglicht durch die Kombination von generativen und zerspanenden Verfahren hybride Fertigungsprozesse und damit Bauteile, die sich anders nicht wirtschaftlich herstellen ließen. Die vor einigen Jahren als „Alchemy“ vorgestellt MPA-Technologie ist damit marktreif. Anders als ursprünglich geplant, wird Hermle jedoch keine Anlagen verkaufen, sondern über die 100%ige Tochter Hermle Maschinenbau GmbH, Ottobrunn, die Technologie lediglich als Dienstleistung anbieten. „Das Verfahren ist nicht trivial. Es erfordert einige Erfahrung. Außerdem ist eine hohe Auslastung der Anlagen nötig, um den Prozess wirtschaftlich betreiben zu können“, begründet Dietmar Hermle diesen Schritt.
Im Rahmen der Hausausstellung präsentierten die Gosheimer zudem das neue Hochleistungszentrum C32, das bis zu 1000 kg schwere Bauteile hochdynamisch auf fünf Seiten simultan 5-achsig bearbeitet. Hermle beschrieb die Maschine technologisch als kleinere Schwester der C 42. Sie gehöre zu jenen Maschinen des Portfolios, die gleichzeitig höchste Fräsleistungen, Präzision und Oberflächengüten liefere und ersetze die C 30.
Als weitere Neuvorstellung feierte der Palettenwechsler PW 3000 Premiere, der für ein Transportgewicht von bis zu 3 t (einschließlich Palette) ausgelegt ist und an die Zentren C 50 und C 60 adaptiert werden kann.
Mehr zu beiden Neuvorstellungen in einer unserer nächsten Ausgaben. hw
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