Ein neues Schleifverfahren für Kurbelwellen stellt EMAG vor. Mit dem so genannten Synchro-Stützschleifen sollen sich die Bearbeitungszeiten um bis zu 70 % reduzieren lassen.
Das Fertigen von Kurbelwellen ist die Königsklasse in der Metallbearbeitung, da die Kurbelwelle eine komplexe Geometrie besitzt und in sich labil ist. Beim Synchro-Stützschleifen, das EMAG (Halle 2, Stand E12/F17) auf der EMO präsentiert, bearbeiten zwei gegenüberliegende CBN-Schleifscheiben die gleiche Stelle eines Werkstücks. Die dabei in Vorschubrichtung auftretenden Normalkräfte werden durch die gegenüberliegende Anordnung der Schleifscheiben und die simultane Zerspanung aufgehoben. Um auch die Tangentialkräfte zu eliminieren, kommt eine „NC-gesteuerte Stützlünette“ zum Einsatz, die von der Maschinenbasis gegen das Werkstück drückt. Dies ermöglicht eine steife Einspannung des Werkstücks, das damit in keine Richtung mehr ausweichen kann. So werden Normal- und Tangentialkräfte eliminiert und hohe Bearbeitungsvorschübe ermöglicht. Da sich zwei Schleifscheiben im Einsatz befinden, reduziert sich die Bearbeitungszeit drastisch. Wenn nun zusätzlich noch in Gleich- und Gegenlauf geschliffen wird, heben sich auch die im Prozess erzeugten Momente auf, was eine einfache Reibmitnahme der Kurbelwelle ermöglicht.
Der Maschinenaufbau ist grundsätzlich neu: Werkstückspindelstock oben, Reitstock unten, zwei Kreuzschlitten, rechts und links je eine Schleifspindel mit CBN-geeigneten Antriebsleistungen von 30 kW und Schnittgeschwindigkeiten bis 150 m/s. Auch bei der Schleifscheibenaufnahme wurde ein neues Konzept realisiert. Hier wird die Scheibe nicht horizontal gewechselt, sondern vertikal über eine Wechselhilfe in die Arbeitsspindel gesetzt. Eine weitere Besonderheit der VTC 315 DS: In den meisten Fällen kann auf eine gesonderte Mitnahme im Bereich des Werkstückspindelstocks verzichtet werden, was das Rüsten vereinfacht. ub
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