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Preisträger der „OBERFLÄCHE 2013“ gekürt

Premiere erfolgreich: 1. Stuttgarter Kongress für Oberflächentechnik stark im Vernetzen
Preisträger der „OBERFLÄCHE 2013“ gekürt

Ziel des 1. Stuttgarter Kongresses für Oberflächentechnik war es, Experten der oberflächentechnischen Disziplinen und Fachleute der anwendenden Industrie zu vernetzen. Mit Erfolg – das Konzept soll fortgesetzt werden. Ein weiteres Highlight war die Preisverleihung der „OBERFLÄCHE 2013“.

Während sich das Vormittagsprogramm generell industrierelevanten Themen widmete, teilte sich der Nachmittagsblock in drei Blöcke zu je drei Vorträgen auf, die einerseits die Branchen Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Energiewirtschaft ansprachen und andererseits Know-how aus den Disziplinen Lackiertechnik, Galvanotechnik und Vakuumsbeschichtungstechnik vermittelten: Diese Matrixstruktur war erfolgreich, so die Sicht der Veranstalter.

„Wir haben eine doppelte Premiere aufgeführt – erstmals den Stuttgarter Kongress für Oberflächentechnik und erstmals eine Veranstaltung mit einer solchen dreigliedrigen Struktur“, erklärt der Kongressleiter und Abteilungsleiter für Galvanotechnik am Fraunhofer IPA, Dr. Martin Metzner. Sein Resümee: „Die Wirkung des Konzepts war wie wir gehofft haben, so dass wir die Struktur für die nächste Veranstaltung 2015 erhalten und weiter entwickeln.“ Durchgeführt wurde der Stuttgarter Kongress für Oberflächentechnik vom Fraunhofer-Institut für Automatisierung und Produktionstechnik IPA. Veranstaltungspartner war die Messe Stuttgart, Medienpartner der Industrieanzeiger.
Zwischen den beiden Vortragsblöcken am Vor- und am Nachmittag wurde zudem der Stuttgarter Preis für Oberflächentechnik „Die OBERFLÄCHE 2013“ verliehen. Der Preis, der jährlich die innovativste Anwendung oder Technologie innerhalb aller Disziplinen der Oberflächentechnik auszeichnet, wurde vom Fraunhofer IPA, der Messe Stuttgart und dem Industrieanzeiger gemeinsam verliehen. Aus den fast 30 Bewerbungen wählte die unabhängige und disziplinübergreifende Jury, bestehend aus Dr. Martin Riester (VDMA Fachverband Oberflächentechnik), Dr. Martin Metzner (Fraunhofer IPA) und Dr. Michael Hilt (Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke e.V.) die Gewinner aus.
Die J. Wagner GmbH aus Markdorf erhielt „Die OBERFLÄCHE 2013“ in Gold für die „erstmalig prozesssichere“ Pulverbeschichtung für MDF-Standardplatten (MDF steht für mitteldichte Faserplatte). Dabei handelt es sich um eine umweltfreundliche Alternative zur traditionellen Nasslackierung, Laminierung oder Folienbeschichtung. Bisher wird diese Technologie nicht genutzt, weil sie technisch und wirtschaftlich noch nicht zufriedenstellend umgesetzt werden konnte, heißt es erläuternd bei Wagner. Doch jetzt seien Problemfelder wie Kantenbeschichtung, Ausgasungen und Kosten gelöst.
Mit der Pulverbeschichtung der MDF-Standardplatte kann einerseits die Anzahl der Prozessschritte von heute etwa 25 auf 11 reduziert werden, was sich in einer Kostenreduktion von circa 27 % auf die Beschichtung auswirkt. Ebenso werden durch neuartige Niedertemperatur-Pulver hervorragende Beschichtungsresultate auf 3D-Geometrie erzielt, die sich mit konventioneller Lackierung bislang nicht erreichen ließen.
Wagner hat spezielle Aggregate entwickelt, die durch eine neuartige Ladungsverteilung auf den Standard-MDF-Platten „eine einwandfreie elektrostatische Pulverbeschichtung erzielen“. Neue Niedertemperatur-Pulver, verarbeitet in modernen gaskatalytischen Strahlungsöfen, reduzieren den Energiebedarf der Prozesskette „enorm“.
Hubert Riek, Divisionsleiter Industrial Solutions, der den Preis gemeinsam mit Patrik Studerus, Leiter Business Development Pulver, entgegennahm, kommentierte den Erhalt des Preises so: „Wenn man von etwas überzeugt ist, lohnt es sich, auch bei Fehlschlägen weiterzumachen, bis man den entscheidenden Durchbruch erzielt. Wir können jetzt eine kombinierte Produkt- und Verfahrenslösung bei Vorbehandlung, Pulverbeschichtung und Nachbehandlung für MDF-Standardplatten bieten, die einen neuen Standard in der Holzbeschichtung setzt.“
2. Siegerplatz: Die BIA Kunststoff- und Galvanotechnik GmbH & Co. KG aus Solingen kann großflächige 3D-Bauteile wie Türinnenverkleidungen und Schalthebelabdeckungen mit strukturierten, hinterleuchtbaren Metalloberflächen erzeugen. Die dafür konzipierte Technologie „Texture Chrome“ wurde mit der „OBERFLÄCHE 2013“ in Silber ausgezeichnet und ist eine Weiterentwicklung des von BIA patentierten „Nachtdesign“-Verfahrens, durch das Kunststofftasten mit durchleuchtbarer Metalloberfläche entstehen. Die Symbole auf den Tasten können sowohl am Tag als auch nachts abgelesen werden.
„Für BIA steht der Preis auch für eine Anerkennung außerordentlicher Leistungen in den Technologiebereichen 3D-Software, 3D-Laser- und Galvanotechnik“, sagt Ullrich Gutgar, der die Auszeichnung gemeinsam mit seinen Kollegen von BIA entgegennahm.
Der dritte Preis gilt der Minimierung von innerer Reibung und Gewicht – einer der Schwerpunkte in der heutigen Motorenentwicklung. Der Daimler AG ist es gelungen, beim neuen V6-Ottomotor (M276 DELA 30) mehr als 2 % CO2 sowie mehrere Kilogramm Gewicht einzusparen gegenüber dem „reibungsmäßig bereits weltweit besten“ V6-Otto-Motor (M276 DE 35). Verantwortlich dafür ist eine innovative Innenwandbeschichtung von Aluminium-Kurbelgehäusen. „Wir sind stolz, den Preis Die OBERFLÄCHE 2013 gemeinsam mit der Heller Maschinenfabrik als unserem Partner anlässlich des ersten Stuttgarter Kongresses für Oberflächentechnik bekommen zu haben“ freut sich Dr. Thomas Behr, Head of Tribology, Daimler AG. „Dies würdigt unsere zahlreichen Aktivitäten zur CO2-Reduktion durch eine fachkundige und unabhängige Jury“, so Behr weiter. Der bei Daimler entwickelte Beschichtungsprozess wird gemeinsam mit Heller für Großserienanwendungen weiter ausgebaut.
Silke Kern Fraunhofer IPA, Stuttgart
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