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„Rasch auf Kunden reagieren“

Werkzeugmaschinen: GF AgieCharmilles-Chef Michael hauser im Interview
„Rasch auf Kunden reagieren“

GF AgieCharmilles hat vergangenes Jahr die drei Marken Agie, Charmilles und Mikron zusammengeführt und sich so neu aufgestellt. Michael Hauser, der neue CEO des Schweizer Werkzeugmaschinen-Herstellers, im Exklusiv-Interview zur aktuellen Lage.

Sie sind seit Sommer CEO von GF Agie Charmilles. Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?

Gemeinsam mit unseren über 3000 Mitarbeitenden möchte ich mit GF Agie Charmilles auch in Zukunft eine führende Rolle im Werkzeugmaschinenmarkt einnehmen, indem wir innovative Produkte lancieren, die unseren Kunden einen messbaren Mehrwert bieten und sie in die Lage versetzen, ihrerseits außergewöhnliche Produkte herzustellen.
Sie gelten als ein führender Anbieter in den Segmenten Werkzeug- und Formenbau sowie Präzisionsbearbeitung. Wie beurteilen Sie selbst die Marktposition des Unternehmens?
GF AgieCharmilles ist eine Premium-Marke und wir möchten in diesem Bereich auch weiterhin neue Produkte anbieten, die diesem Anspruch gerecht werden. Nachdem wir letztes Jahr alle Marken unter einem Namen zusammengefasst und auch die Vertriebskanäle integriert haben, wollen wir nun unsere Leistungen für den Kunden in allen Bereichen weiter steigern.
Wo liegen die Stärken von GF Agie Charmilles?
Die Globalisierung bei der Herstellung von Serienprodukten nimmt weiter zu. Der starke Preisdruck im Werkzeug- und Formenbau hält an und die Nachfrage nach kostengünstigen Automatisierungslösungen steigt. Da liegt sicher eine der vielen Stärken von GF AgieCharmilles: Den Kunden überzeugende Lösungen auf ihre technologischen Herausforderungen zu bieten, und zwar vom kundenspezifischen Einzelprodukt bis zum umfassenden Gesamtpaket. In Zukunft wollen wir noch rascher auf die Bedürfnisse des Marktes eingehen können und diese antizipieren – hier setzen wir an, um noch besser zu werden. Ein weiteres positives Merkmal unserer Produkte ist sicher deren Langlebigkeit bei bleibender Präzision – man könnte dies auch mit Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung bezeichnen.
Wie entwickelt sich die geschäftliche Lage dieses Jahr?
Die Entwicklung in diesem Jahr liegt im Bereich unserer Erwartungen nach den einschneidenden Veränderungen des letzten Jahres im Markenauftritt und im Vertrieb.
Die Werkzeugmaschinen-Konjunktur befindet sich nach den Boom-Jahren im Abschwung. In welcher Weise wird GF Agie Charmilles betroffen sein?
Wenn die aktuelle Entwicklung in den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft durchschlägt – und davon müssen wir heute ausgehen – werden wir uns dieser Entwicklung kaum entziehen können. Allerdings setzen wir alles daran, aufgrund unserer globalen Präsenz gesamthaft eine ausgewogene Entwicklung durchlaufen zu können. Wie auch immer diese konjunkturelle Entwicklung verlaufen wird, wir wollen sie nutzen, um noch besser zu werden.
Wie tief wird das Konjunkturtal? Was kommt noch auf die Werkzeugmaschinen-Branche zu?
Das würden wir wohl alle gerne wissen. Wenn die Finanzkrise nun tatsächlich am Ende des Aufschwungs ausgebrochen sein sollte, dann sind die Auswirkungen auf andere Bereiche diesmal vielleicht ausgeprägter. Es war noch immer so, dass nach Jahren der boomenden Wirtschaft Jahre der Beruhigung folgten. Aber in welchem Ausmaß, darüber mag ich nicht spekulieren.
Wie sieht die Entwicklung in Ihren verschiedenen Kundensegmenten aus?
Der Automobilbereich als wichtiger Abnehmer des Werkzeug- und Formenbaus ist zurzeit leider stark vom Abwärtstrend betroffen. Wir hoffen, dass diese Entwicklung nicht all zu lange dauert. Auf der anderen Seite steigt der Druck auf die Lancierung neuer Modelle und dies führt wieder zu verstärkter Nachfrage nach neuen Formen und damit auch Nachfragen nach Werkzeugmaschinen. Bei der Präzisionsindustrie sieht es etwas besser aus. Die Uhrenindustrie und der Medizinaltechnik-Bereich haben noch Bedarf an Werkzeugmaschinen genauso wie Unternehmen der Energieversorgung und der Umwelttechnik.
Stichwort Werkzeug- und Formenbau: Welche technischen Trends sehen Sie?
Der Trend der Miniaturisierung hält an. Es entstehen neue Anwendungsgebiete für kleinste Bauteile, wie zum Beispiel in der Medizinaltechnik, Telekommunikation oder auch in der Automobil- und Computerindustrie. Design und Oberflächenstrukturen werden künftig eine immer größere Rolle spielen, da sich Unternehmen zunehmend durch ihr Design differenzieren werden. Im Bereich Energieversorgung und Umwelttechnik werden insbesondere große Maschinen benötigt.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Märkte weltweit?
Eine sich verlangsamende Dynamik in der Nachfrage führt vermutlich auch zu einem abflachenden Wachstum. Für die nächsten zwölf Monate rechnen wir mit einer eher verhalten positiven Entwicklung. Andauernde Wachstumsimpulse sind noch aus Osteuropa und Asien zu erwarten. Für die USA müssen wir mit leicht rückläufigen Bestellungseingängen rechnen. Und letztlich ist es auch nicht unwesentlich, wie sich die Rohstoff- und Energiepreise verhalten werden. tv

GF AgieCharmilles
Produkte:
Elektroerosionsmaschinen, Hochgeschwindigkeits-Fräsmaschinen,
Automatisierung und Peripherie.
Umsatz: 1,18 Mrd. sfr (2007)
Mitarbeiter: rund 3000
Standorte: über 50 weltweit
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