3D-Metalldruck | Die Luftfahrtindustrie löste einen Umsatzsprung bei den Anbietern von 3D-Metalldruckanlagen aus. Doch was passiert bei der ReaLizer GmbH, fokussiert auf die Dentaltechnik? §
Autor: Olaf Stauß
Mit dem Flugzeugbau haben die Borchener nicht viel zu tun, doch auch sie berichten von einem Umsatzsprung. „2014 ist unser bisher stärkstes Jahr“, sagt Andre Mader, Leiter Marketing und Vertrieb. Die Zahlen seien um mehr als ein Viertel gestiegen, ReaLizer beschäftigt inzwischen 24 Mitarbeiter.
Die Absätze sind jedoch anders gelagert, da sich das Unternehmen von Dr. Matthias Fockele – einem der Pioniere der „Selective Laser Melting“-Technologie (SLM) – stark auf kleine Teile spezialisiert hat. Solche, wie sie in den Bereichen Zahnmedizin, Schmuck und anderswo benötigt werden, etwa im Automobilbau. „ReaLizer“-Geräte drucken beispielsweise auch bei VW „Kronen“ – hier kleine, komplex geformte Metallteile, die spezielle Gewichte in Vorrichtungen fixieren. Renner im Produktportfolio ist das Tischgerät SLM 50, das sich für Metallteile bis zu 70 mm Durchmesser eignet.
Jetzt weist das Unternehmen auf die jüngste Neuentwicklung hin, die im November auf der Euromold vorgestellt wurde: die SLM 125, eine Anlage in ganz neuem, kompakten Design und integrierter Pulveraufbereitung.
Ihr Bauraum beträgt 125 x 125 x 125 mm³. In der Standardausführung ist sie mit einem 400-W-Laser von IPG ausgestattet. Ihre rundum erneuerte Optik sorge nicht nur für einen schnelleren, stabileren und präziseren Bauprozess, wie es heißt, sondern ermögliche – ähnlich wie bei der SLM 50 – ein sehr kompaktes Design. Mit ihren Außenabmessungen von 1,60 x 1,55 x 0,80 m³ findet sie mühelos Platz in jeder Produktionshalle.
Als „absolutes Highlight“ wird in Borchen das integrierte Pulveraufbereitungssystem mit geschlossenem Kreislauf gesehen. „Der Nutzer kommt fast gar nicht mehr in Kontakt mit dem Pulver“, sagt Vertriebsleiter Andre Mader. Über ein in den Bauraum implementiertes Verbindungsstück werde das Metallpulver vollautomatisch abgesaugt, gesiebt und der Pulverkassette wieder zugefügt.
Bedient wird die SLM 125 über ein Tablet per Touchscreen. Auch in Sachen Software, die die Baujobs vorbereitet, versucht ReaLizer, neue Wege zu gehen. So berechne der „Heatcalculator“ zuvor die ideale Schmelzroute für die Anstrahlpunkte des Lasers.
„Wir sind bestrebt, die Maschine weiter zu perfektionieren“, sagt Firmen-Chef Fockele. Zum Beispiel arbeitet das Entwicklerteam an einer App, um Bauabläufe von einem Smartphone aus überwachen und in der Zukunft auch steuern zu können. •
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