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Rohrenden flexibel und genau umformen

Rohrenden-Umformmaschine Crippa CA 2086
Rohrenden flexibel und genau umformen

Sechs Umformstationen auf einem stabilen Linearschlitten zeichnen die Crippa CA 2086 aus. Damit ist sie flexibel und stabil genug für das Endenformen im Wechseleinsatz.

Durch ihren starren und stabilen Aufbau seien die Rohrenden-Umformmaschinen der CA-Serie wiederholgenau und zuverlässig, sagt Börries Burkhardt. „Das Grundkonzept mit einer horizontalen Aufnahme für das Rohr und einem gegenüberstehenden horizontalen Linearschlitten mit der frei programmierbaren Achse für die Umformwerkzeuge, das ist eine genau justierte Anordnung, die auch hohe axiale Umformkräfte sicher aufnimmt“, fasst der Geschäftsführer der Firma B Burkhardt in Sindelfingen und Vertreter der Crippa S.p.A. mit Sitz im italienischen Arosio, wesentliche Merkmale der Rohrendenumformmaschine Crippa CA 2086 zusammen. Dazu kommt noch, dass die Maschine genug Platz bietet, um zwei Rollierstationen neben vier axialen Umformstationen unterzubringen.

Erst die richtige Rohrendengeometrie macht aus einem Rohr eine Leitung. Aufweitungen, Rillen, Sicken, Wulsten, Nuten, Tulpen, plan geschnittenen Endkanten oder Gewinde sind wichtig, um Rohr, Schlauch und andere Anschlussstücke dicht zu verbinden. Der Gestaltung scheinen dabei keine Grenzen gesetzt, die Vielfalt der Rohrendengeometrien ist erstaunlich und oft sind diese „Tannenbaum“ genannten Formen sogar geschützt. Die Anforderungen an Genauigkeit und Oberflächengüte sind hoch. So hoch, dass komplizierten Geometrien als Drehteile ausgeführt und an die Rohrleitungen angelötet werden. Angesichts der Folgen einer undichten Bremsleitungsverbindung oder tropfendem toxischen Kühlmittel aus Klimaanlagen sind diese hohen Anforderungen einleuchtend.
Der auf die Rohrbearbeitung spezialisierte Werkzeugmaschinenbauer Crippa hat sich früh auf diesen Mark eingestellt und mit der CA-Baureihe eine Standardmaschine entwickelt, die axiale und radiale Umformungen in mehreren Station kombiniert und dabei so genau ist, dass viele Rohrendgeometrien kostengünstig angeformt statt gedreht werden können. Insgesamt sechs Umformstationen stehen zur Verfügung, vier innere Stationen für axiale und zwei äußere für radiale Umformungen durch Rollierwerkzeuge. Für Stauchungen stellt die Maschine 80 kN Presskraft zur Verfügung, und zwar entweder aus einem servoelektrischen Antrieb oder auf Wunsch aus einem hydraulischen Antrieb. Der Bediener spannt in der Standardversion das Rohr in das Spannfutter ein und betätigt die Zweihandbedienung, dann formt die Maschine programmgesteuert mit wechselnden Werkzeugen das gewünschte Rohrende an. Damit bei den hohen axialen Umformkräften das Rohr nicht rutscht, wird es von Spannbacken mit einer Haltekraft von 125 kN gesichert.
Mit einer Geschwindigkeit von 45 m/min verfährt der Schlitten beim Wechsel zwischen den Stationen und erledigt so beispielsweise eine komplette Rohrendenbearbeitung auf zwei Stationen mit einem Hub von 55 mm in knapp 3 s. Die Positioniergenauigkeit liegt bei 0,01 mm, wobei die Teilegenauigkeit wie üblich bei Umformoperationen vom Werkzeug geprägt ist. Dass gleich zwei Stationen für das Rollieren vorgesehen sind, betont Börries Burkhardt mehrfach, denn das Rollieren wird für die Bearbeitung der Rohrenden immer wichtiger. Im Prinzip laufen dabei drei Formwalzen um das Rohr. Durch radiales Zustellen formen sie Sicken oder Nuten mit engen Radien ein, wie sie im Klimaanlagenbereich für Rohr-Schlauch-Verbindungen gefordert werden. „Die Radialstationen lassen auch den Einsatz von Schneidstationen zu, mit denen schräge Rohrenden plan abgetrennt oder Gewinde geschnitten werden können“, erläutert Burkhardt.
Die Multifunktionsmaschinen der CA-Serie machen in vielen Fällen Anlötteile überflüssig, weil in der Kombination aus Rollieren und Stauchen auch komplizierte Geometrien in einer Aufspannung sehr genau geformt werden können. Lohnfertiger rüsten zudem bei einfachen Anwendungen die Maschine für verschiedene Rohrendengeometrien vor und wechseln so ohne Rüsten von der einen auf die andere Endform. Die Maschinen sind automatisierbar mit Be- und Entladeeinheiten und können direkt beispielsweise mit einer Rohrbiegemaschine verkettet werden.
Mit der Tendenz zu höheren Drücken steigen die Anforderungen an die Rohrenden. Deshalb ist es gut, dass die CA 2086 nicht nur die Taktzeiten verkürzt, sondern auch für Erweiterungen offen ist. Eine solche Erweiterung ist ein Werkzeug zum Innenhochdruckumformen. Durch eine Lanze mit Elastomerdichtung wird das Rohrende mit einem Medium unter einem Druck von 600 bar von innen nach außen umgeformt. Das eröffnet neue Optionen in der Rohrumformung: Die Konstrukteure von Leitungen und Anschlüssen werden es zu nutzen wissen.
Volker Albrecht Journalist in Bamberg
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