Startseite » Technik » Fertigung »

Schnell wieder einsatzbereit

Brandschutz: Moderne Gaslöschanlage erstickt Brände innerhalb von Sekunden
Schnell wieder einsatzbereit

In ölgekühlten Dreh- und Fräszentren besteht die Gefahr, dass sich das Kühlmittel entzündet. Deswegen hat Sata seine zwölf Maschinen mit speziellen Löschanlagen ausgerüstet. Binnen Sekunden ist nun jeder Brand gelöscht und innerhalb von zwei Stunden kann weiterproduziert werden.

Vor drei Jahren hatte beim Lackierpistolenhersteller Sata GmbH in Kornwestheim eine Maschine gebrannt. „Zwei Teile in der Fräsmaschine hatten sich überhitzt und das Kühlmittel entzündet“, erzählt Mathias Bühler aus der Arbeitsvorbereitung. Kollegen kamen mit Feuerlöschern angestürmt und löschten den Brand. Die Maschine stand drei teure Wochen lang still, die benachbarten Anlagen zwei Tage. Pulverstaub kroch in alle Ritzen, in Antriebe und Motoren. Die gesamte Maschine musste geputzt werden. „Dieser teure Vorfall hat uns bewogen, für den Ernstfall besser vorzusorgen“, erklärt der 30-Jährige. Hier kam die Salacher Heldele GmbH ins Spiel.

„Unser Löschsystem Hel-Safe arbeitet mit Gas, das keine Rückstände hinterlässt. Es ist dreimal schneller als herkömmliche Lösungen und zudem viel kleiner“, nennt Jürgen Christ, Bereichsleiter Kommunikationstechnik bei Heldele, die wichtigsten Vorteile der neuen Nischenlösung. Der Brand selbst ist binnen Sekunden durch die Ausströmdüsen im Bearbeitungsraum der Maschine gelöscht. Dann überprüfen Mitarbeiter die Teile am Brandherd, doch putzen müssen sie nichts. Anders als Löschpulver hinterlässt das Gas keinen Schmutz in der Maschine. „Das macht einen Zeitgewinn von mehreren Tagen aus“, erklärt Mathias Bühler: Innerhalb von rund zwei Stunden könne weiterproduziert werden.
Bei Sata haben die Salacher 2007 begonnen, eine flächendeckende Brandmeldetechnik einzubauen. Im Zuge dieser Zusammenarbeit waren die Experten darauf zu sprechen gekommen, dass sich in den ölgekühlten Dreh- und Fräsmaschinen immer wieder Kühlmittel entzündet. Christ, der auch Löschanlagen für Rechenzentren oder Lagerlifte konzipiert, transferierte deren Technologie auf die Erfordernisse beim Lackiertechnik-Hersteller.
Durch den Einsatz des chemischen Löschgases Flurketon lässt sich die benötigte Löschgasmenge bei Hel-Safe gegenüber herkömmlichen Inertgassystemen um den Faktor sechs reduzieren. „Der Löscheffekt basiert dabei auf der physikalischen Eigenschaft des Wärmeentzugs am Brandherd“, sagt Christ. Die Gasflasche mit Überwachung und Zündmechanismus verstaut der Sicherheitstechniker samt Löschmittelsteuerung, Anschlussklemmen, Ausschaltrelais für die Maschine und Akku für die Notstromversorgung in einem Kompaktgehäuse, das als geschlossenes System auf, an oder neben der Maschine installiert wird. „Hel-Safe ist daher nahezu mit jeder Bearbeitungsmaschine kompatibel“, sagt der Spezialist für Gefahrenmeldetechnik. Über ein Sensorkabel und eine Gasleitung ist die Kompaktanlage mit dem Arbeitsraum der Maschine verbunden, wo das Löschgas an Düsen ausströmt.
„Gasflasche, Zünder und Sensorkabel müssen nach einem Brand ersetzt werden, aber das erledigen unsere Service-Leute unverzüglich“, sagt der Heldele-Mitarbeiter. Die Lösung wurde für Bearbeitungszentren bis 1,2 oder 2,4 m3 Innenraum konzipiert. Typischerweise kommt Hel-Safe als Alternative zu herkömmlichen Lösungen in Frage. Je nach Ausführung kostet das System ab 3500 Euro.
Daniela Reichart Journalistin in Süßen
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Tipps der Redaktion

Unsere Technik-Empfehlungen für Sie

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de