Moderne Spannmittel tragen erheblich zu optimierten Zerspanprozessen bei. Sie verkürzen Taktzeiten, verbessern die Energieeffizienz, erhöhen die Flexibilität und sind einfacher zu handhaben. Wie das geht und mit welchen Spanntechnik-Trends Zerspaner rechnen müssen, erläutern unsere Experten.
Sicheres und genaues Spannen sorgt für zuverlässige Prozesse. Hohe Haltekräfte und steife Spannmittel ermöglichen große Zeitspanvolumina und damit kürzere Taktzeiten. Schnellwechselsysteme erlauben es, das Spannmittel immer der idealen Auftragsfolge anzupassen statt in der Reihenfolge zu fertigen, die gerade zum gerüsteten Spannmittel passt. Und elektro-mechanische Betätigungen schaffen die Grundlage für hydraulikfreie Werkzeugmaschinen und damit für deutlich energieeffizientere Prozesse. All das macht Fertigungsabläufe deutlich wirtschaftlicher. Das sagen die Experten unserer Spanntechnik-Umfrage.
So sieht Olivier Löbert von Hainbuch in adaptiven Spannmitteln, die sich dem Werkstück anpassen, eine Lösung mit Zukunftspotenzial. Durch sie ist es möglich, selbst empfindliche oder filigrane Teile stets mit maximaler Spannkraft zu halten, ohne sie zu verformen. Das reduziert die Taktzeiten und damit den Energieverbrauch pro gefertigtem Teil. So verbessert das Spannmittel auch die Energieeffizienz des Gesamtprozesses. Gerade in Sachen Prozessoptimierung rechnen Oliver Kunzweiler von Röhm und seine Kollegen mit interessanten Spanntechnik-Neuheiten, die sowohl zu einem reduziertem Energieverbrauch beitragen als auch die Rüstzeiten verkürzen und für mehr Flexibilität sorgen.
Viele Werkzeug- und Spannmittelhersteller sehen sich jedoch nicht nur einem hohen Innovationsdruck ausgesetzt. Eine weitere Herausforderung sind die zum Teil drastisch steigenden Rohstoff- und Komponentenpreise. Der erhöhte Bedarf infolge des unerwartet steilen Aufschwungs sorgt zudem teilweise für eingeschränkte Verfügbarkeit. „Besonders im Sonderbereich wird es schwieriger Rohmaterial in angemessener Zeit zu erhalten“, sagt Kunzweiler. Über interne Prozessoptimierungen, vorausschauende Disposition und langfristige Abkommen mit Lieferanten versuchen die Hersteller die Auswirkungen gering zu halten. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass ein Teil der Mehrkosten an die Kunden weitergegeben werden müsse.
Haider Willrett haider.willrett@konradin.de
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